Als damals das fiat Geld der stärksten Länder vereinbart wurde, wie haben sie Yen d Mark und Dollar Kurs damals festgelegt?

2 Antworten

Sehr Gute Frage,

Allerdings ist die Antwort darauf nicht so einfach zu verstehen.

Fiatgeld hat keinen echten Wert auch bei der Ausgabe nicht. Jeder gegebene Wert des Fiatgeld wird immer gegen 0 Wandern, zumindest nach einer gewissen Zeit.

Über den zuvor gegebene Kaufwert entscheidet ein Staat oder eine Zentralbank die diese Banknoten und Münzen herausgibt und ihnen einen bestimmten Wert zuordnet.

Die so erschaffene Währung wird offiziell anerkannt und somit in der Regel erfolgreich mit dem Versprechen verbunden, dass sie gegen Güter und Dienstleistungen eingetauscht werden kann.

Wichtig ist hierbei nicht die offizielle Anerkennung, sondern, dass die Nutzer der Währung daran glauben, dass die Kaufkraft real ist - also dass die Währung einen gewissen Gegenwert speichert.

Der Umstand, dass eine vertrauenswürdige Organisation die Währung herausgibt, unterstützt lediglich dieses Vertrauen. Außerdem muss das Zahlungsmittel allgemein akzeptiert werden, also z. B. bei Händlern und Dienstleistern gegen deren Waren und Services eingetauscht werden können.

Wie schon erwähnt wird dieser ist rein fiktive Wert des Fiatgeld wird vom Herausgeber bestimmt. Dieser muss aber abwiegen, was die reale Produktivität, Kaufkraft und Wohlstand ist und damit einen Kaufwert ermitteln.

Jede Zentralbank kann theoretisch beliebig viel Fiatgeld nachproduzieren oder aus dem Kreislauf nehmen in Form von Besteuerungen, Geldentwertung, Leitzinsen, um den Wert einer Währung zu regulieren. Der Vorteil hiervon ist, dass Regierungen hierdurch die Stabilität des Währungssystems gewähren können. Der Nachteil ist, dass unverantwortliche Geldpolitik bis zum Zusammenbruch der Währung führen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
rodney12345678 
Fragesteller
 31.10.2021, 21:52

-also dass die Währung einen gewissen Gegenwert speichert.- meinst du ja. Aber der dollar wurde doch unabhängig von dem gegenwert gold gemacht? Das Gold ist doch dann seitdem nur noch eine Sicherheit, wegen seiner besseren Wertbeständigkeit oder nicht ? Also, dass die Türkei z.B. Goldreserven hat, wegen der schlechten Kreditwertung(verstehe hierbei auch nicht wie diese Behörden(glaube fitsch unter anderem) in den Usa zusammenspielen, um den Lirawert z.B. Quartalsweise anzupassen) etc. Und wieso sagt man, dass die USA so viel drucken bzw. in Umlauf bringen kann wie sie wollen, ohne den Dollarwert extrem zu beeinflussen? Oder ist das nur auf das reale Scheine-drucken bezogen, weil das sowieso keiner nachzählen kann, wie viele Dollarscheine es tatsächlich in bar gibt ?(unterm tisch drucken bargeld?)

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SebastianS483  31.10.2021, 22:52
@rodney12345678

Staaten bestimmen nicht über die Geldmenge sondern immer der Herausgeber der Währung und das sind die Notenbanken dieser Staaten, die unabhängig von der Politik agieren sollen. Staaten und die Gesellschaft widerum akzeptieren nur eine Währung als gängiges Zahlungsmittel.

Das Bargeld, das in Umlauf ist, bildet die Geldbasis, von Profis M0 genannt M für money

Zur Geldbasis M0 gehört auch das Zentralbankgeld, das die normalen Geschäftsbanken bei der EZB beispielsweise als Mindestreserve hinterlegen müssen. M0 ist die kleinste von vier Gruppen: M0, M1, M2 und M3.

Zur nächsten Stufe – M1 – zählen alle Sichteinlagen und das Bargeld von Nichtbanken. Nichtbanken sind zum Beispiel wir alle. Du, Ich ,deine Familie, auch Unternehmen und der Staat. Sichteinlagen sind Kontoguthaben, die jederzeit fällig sind bedeutet man kann sie jederzeit abheben. Hast du beispielsweise 50 Euro auf dem Konto zählen diese 50 Euro zur Geldmenge M1, aber nicht zu M0, weil du ja deine 50 Euro nicht im Geldbörsel hast. Zu M1 gehören im Gegensatz zu M0 auch nicht das Zentralbankgeld und das Bargeld, das in den Tresoren der Geschäftsbanken liegt.

Das meiste Geld gibt es gar nicht in bar: Wir bekommen Löhne und Gehälter aufs Konto, M2 davon zahlen wir die Miete, Versicherungen und Handygebühren übers Konto und immer häufiger bezahlen wir im Supermarkt kontaktlos mit der Debit Karte oder dem Smartphone. Geld, das von einem Konto zum anderen geht, nennt man Buchgeld oder Giralgeld.

Die Geldmenge M3 wächst mit jedem Kredit, den man bei einer Bank aufnimmt. Der Grund: Das verliehene Geld wird zwei Mal verbucht. Ein Beispiel: Ein Mann bekommt von der Bank einen Kredit über 500.000 Euro und hat diesen Betrag dann auf dem Konto. Die Bank hat zugleich aber eine Forderung von 500.000 Euro plus Zins in ihren Büchern stehen. Dadurch wächst M3 um 500.000 Euro an, bis der Mann den Kredit wieder zurückgezahlt hat.

Zum Thema Goldstandard.

Der Goldstandard, also ein goldgedecktes Währungssystem, wurde zum Dreh- und Angelpunkt einer mächtigen Finanzszene. Die Notenbanken der führenden Länder begannen riesige Mengen an Gold zu horten und machten es zur Grundlage für eine Papierwährung,

Doch das führte alle Industriestaaten zugleich in eine fatale Abhängigkeit. Um den Goldschatz in ihren Tresoren zu vermehren verleitete das die Banker im 19. Jahrhundert zu äußerst riskanten Spekulationsgeschäften, die zum Auslöser für mehrere schwere Wirtschaftskrisen wurden. Das eigentliche Problem wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts immer offensichtlicher: Mit dem Goldstandard wurde die Weltwirtschaft an die Kette gelegt, weil die Ökonomien viel schneller wuchsen als die Goldreserven. Erst Anfang der 1970er Jahre gaben die USA die Goldbindung für den zur Weltwährung gewordenen Dollar auf.

Hätten wir heute noch den Gold Standard, so wären die Meisten Unternehmen heute dicht und wir hätten bei weitem nicht den Wohlstand von heute. Da Fiat-Währung keine knappe oder beschränkte Ressource wie Gold ist, hat die Zentralbank eines Landes mehr Kontrolle über ihre Bereitstellung und ihren Wert. Das bedeutet, dass Regierungen das Angebot von Krediten, die Liquidität und die Zinssätze zuverlässiger verwalten können.

Denn eine Pleitewelle wäre unter dem Goldstandard unausweichlich und mit ihr käme eine schwere Krise mit massiven langfristigen Arbeitsplatzverlusten. Das wollen die Zentralbanken unbedingt verhindern. Zwei Faktoren helfen dabei: Inflation und ein niedriger Zins. Derzeit sind etwa 15 Prozent aller Unternehmen in den OECD-Ländern Zombieunternehmen, die überleben nur dank des billigen Geldes. Damit die nicht kollabieren, ist eine vorsichtige Entschuldung nötig und mit dem Goldstandard geht das nicht.

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Derartige Sachverhalte entwickeln sich im Laufe von sehr vielen Jahren, denn internationaler Handel ist Jahrhunderte alt.

Prinzipiell gilt eben auch Angebot und Nachfrage für Währungen.

Lesetipp dazu: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/soziale-politische-bildung/geld-geschichte-100.html

rodney12345678 
Fragesteller
 23.10.2021, 20:40

In dem Artikel wird meine Frage aber nicht beantwortet. Dort steht was verwendet wurde wann was eingeführt wurde. Aber nicht wie sie es eingeführt und aufgeteilt haben. Ich kann mir nur vorstellen, daß damals die Leute irgentwie beeinflusst worden sind, dass sie Papier so wertvoll gesehen haben, wie Briefmarken von Sammlern

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rodney12345678 
Fragesteller
 23.10.2021, 20:41
@rodney12345678

Aber auch hier muss ja irgentwie ein Kurs festgelegt sein wie viel Papier man für eine birefmarke verlangen kann und das Papier einen start wert hat

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SirKermit  23.10.2021, 21:03
@rodney12345678

Nein, das entwickelt sich im Laufe der Zeit. Es gab keine Preislisten. Angebot und Nachfrage, das ist der Schlüssel.

Natürlich gibt es betriebswirtschaftliche Rechnungen in neuerer Zeit, mit dem Erlös (ob Schaf, Goldstück oder Muschel) musstest du deinen Aufwand irgendwie bezahlt bekommen, aber das sind letztlich schleichende Vorgänge.

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