Alltag der Jugend in der DDR?

4 Antworten

Keine Frage, zu meiner Zeit war das eine gute Zeit, die Politik interessierte noch nicht, wir hatten die Natur vor der Haustür und konnten uns in Baggerseen und Wälder frei bewegen, ohne welche Verbote noch Eigentümer die das verhindern wollten. Dann waren in den Orten an den Wocheneden ständig Veranstaltungen, welche mit dem Fahrrad und dann Motorroller angefahren wurden. Sogar Wanderzirkusse zogen noch durch die Lande somit war das zurückblickend eine gute Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ganz normal eigentlich. Schule und dann mit Freunden raus gegangen. Oft Kino , Disco oder einfach rumhängen.

Manche waren in sogenannten Arbeitsgemeinschaften oder Sportvereinen nachmittags, wo man sich mit Gleichgesinnten zu gemeinsamen Aktivitäten traf.

Ab und zu mal FDJ Veranstaltungen, war aber nicht so oft. Man ging hin, damit man seine Ruhe hatte und gut.

So ist jedenfalls meine Erinnerung an diese Zeit. Für uns war es ok so, wir kannten es ja nicht anders. War eine coole Zeit insgesamt gesehen Anfang der 80er.

Aber das ist eben nur meine persönliche Meinung, andere mögen das ganz anders sehen.

funny556893 
Fragesteller
 21.04.2022, 17:20

Vielen Dank. Was kann man sich unter Arbeitsgemeinschaften vorstellen?

0
funny556893 
Fragesteller
 21.04.2022, 17:23

Vielen dank im voraus

0

Wenn das bei mir in den 80ern mal schön war, dann verdanke ich das nur meiner Familie. Die DDR fand ich jeden Tag zum Kotzen.

Ich lebte in Thüringen unweit der damaligen Grenze.

Fast alle Familien bekamen massenweise Westpakete. Wer in DDR-Läden der 80er einkaufen musste, wurde in unserer Schule widerlich gemobbt und verspottet. Bei uns gab es viel Streit.

Ich habe immer sehr darunter gelitten, keine BRAVO am Kiosk kaufen zu können, die wurde aus dem Westen geschmuggelt.

Schule war von Montag bis Samstag, Berufsschule nur Montag bis Freitag.

Zur Disko ging man im Alter von 13 bis 18 Jahren, danach heirateten schon viele. Um den Jugendschutz kümmerte sich kaum jemand. Man konnte solange weggehen, wie man wollte.

Bei uns hörte niemand Musik aus dem Osten, alle, auch die Kommunistenkinder, waren total westorientiert.

Im Freundeskreis guckten wir Fernsehen, hörten Musik oder quatschten einfach. Kam mal ein Westfilm im Kino, kauften wir Karten.

Die Schule war mir zu lastig auf Naturwissenschaften, ich hätte lieber eine dritte Fremdsprache erlernt. Der Wehrkundeunterricht war heftig, in der Berufsschule hatten wir sogar Schießunterricht.

AGs wurden kaum angeboten an unserer Schule. Höchstens mal Mathe oder Sport, für Basteln fehlte das Material in der Mangelwirtschaft. Hier in der Provinz gingen wir vom Dorf am liebsten zu den Großeltern, die auch oft mit im Haus wohnten. dafür wurden wir von den Stadtkindern beneidet.

Geraucht und gesoffen wurde viel. Drogen gab es nicht.

Ich und meine Freundinnen träumten von Weststars, wir dachten nie, dass wir die mal live erleben können. Das ging erst nach dem Mauerfall.

Im Englischunterricht behandelten wir das Thema London. Dorthin konnte aber damals niemand reisen. Ich war nach der Wende mal dort.

Mit 15 machten viele die Mopedprüfung, da man nicht dachte, so schnell den Führerschein fürs Auto machen zu können, denn da gab es wenige Schulen und lange Wartelisten.

Da gibt es viel zu viel zu berichten, als dass ich es hier erzählen könnte. Wenn es dich interessiert, kannst du es hier nachlesen.

Ein Lebenskünstler in der DDR

Das Buch ist Form eines Romans geschrieben, damit es leichter lesbar ist. Es hält sich aber an die geschichtlichen Fakten.

funny556893 
Fragesteller
 20.04.2022, 15:03

ok vielen dank. Was hast du aber nach der Schule gemacht ?

0