Accounting und Controlling studieren.?

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Accounting ist nichts anderes als betriebliches Rechnungswesen und das ist ein weites Feld. Die einfachsten Tätigkeiten dort sind Debitoren- Kreditorenbuchhalter die also eingehende und ausgehende Rechnungen bearbeiten und kontrollieren. Etwas anspruchsvoller ist dann schon der Bereich Lohnbuchhaltung, da braucht man vor allem noch Kenntnisse im Steuer- und Sozialversicherungrecht. Dann gibt es noch den Bereich der Anlagenbuchhaltung (z.B Abschreibung von Maschinen und Gebäuden etc.) und die Statistik (liefert Zahlen an Behörden oder auch die Geschäftsführung). Der anspuchvollste Bereich im sog. externen Rechnungwesen ist aber die Bilanzbuchhaltung. Diese Abteilung ist für die Erstellung des Jahresabschlusses und der Steuer- sowie der Handesbilanz zuständig. Dazu braucht man vor allem fundierte, aktuelle Kenntnisse im Steuerrecht.

Für all diese Bereich benötigt man heutzutage noch fundierte Kenntnisse im jeweils eingesetzten Computerprogramm wie z.B. SAP, DATEV, KHK oder Lexware. Grossartige Mathekenntnisse braucht man da kaum. Ausser vielleicht in der Anlagenbuchhaltung und der Statistik sehr grosser Firmen.

Der Bereich Controlling (sog. internes Rechnungswesen) beschäftigt sich mit der Frage, ob man überhaupt rentabel gearbeitet hat und welchen Gewinn man in einzelnen Bereich oder bei einzelnen Produkten eigentlich erzielt hat. Dazu wird vielfach zunächst ein Plan aufgestellt (sog. Plankostenrechung), der dann den erzielten Istwerten gegenübergestellt wird, so dass man zur Kontrolle eine Abweichung von den Planwerten ermitteln kann. Daher der Name Controlling. Das Controlling umfasst aber neben der Kostenrechnung noch eine grosse Anzahl sog. betriebswirtschaftlicher Tools um das Unternehmensgeschehen transparent zu halten.

Auch in diesem Bereich läuft heutzutage gar nichts mehr ohne EDV. Da braucht man heutzutage vor allem Kenntnisse im SAP-Controlling Modul, an die man leider nicht so ohne weiteres herankommt.

Die Mathekenntnisse brauchst Du eigentlich nur fürs Studium. Einige Modelle in der BWL und VWL sind ohne Kenntnisse der Differenzialrechnung einfach nicht zu verstehen. Geometrie und analytische Geometrie brauchst Du dort überhaupt nicht und auch keine Integralrechnung. Dafür lineare Algebra und Statistik. Lineare Algebra wird oft sehr weit betrieben, das SAP-Programm im Controlling arbeitet dann aber nur mit Näherungswerten (Approximationen) und nicht mit den harten mathematischen Modellen. Vor allem Statistik und dort besonders die induktive Statistik wird an den meisten Unis sehr gepflegt und nicht wenige Studenten scheitern daran, obwohl das in der Praxis kaum gebraucht und angewandt wird.

Du kannst in diesen Bereich auch gut über eine kaufm. Berufsausbildung (muss ja nicht gerade im Einzelhandel sein !) und eine anschliessende Weiterbildung zum Controller (IHK) kommen. Dazu musst Du aber erst ein paar Jahre Berufspraxis im Rechnungswesen nachweisen. Dann bleibt Dir sehr viel wissenschaftlicher Ballast erspart, den Du im Controlling gar nicht brauchst.

Accounting und Controlling ist ein Bereich der BWL, an einer Uni kannst du es somit nicht studieren, nur an einer FH (staatlich und privat). Viele FH's bieten auch sog. Schnupperstudien an, in denen du ein paar Tage Vorlesungen besuchen kannst um zu sehen, ob das Studium etwas für dich ist. Sowas würde ich dir empfehlen. Ein "Nerd" muss man dafür eher nicht sein, da oftmals (oftmals, nicht immer) dir im Berufsweg gewisse Barrieren gesetzt werden mit einem FH-Abschluss.

Account und Controlling kann man "so" nicht studieren, sondern das ist meistens ein Teilbereich von BWL.

Accounting ist Kundenbetreuung und Controlling ist Kosten/Nutzen-Rechnung, ganz grob ausgedrückt