10-jährigen Sohn vegan ernähren?
Moin!
In unserer Familie ernähren sich die meisten Familienmitglieder vegetarisch. Vor einigen Tagen hat mein Sohn (10 Jahre) jedoch den Wunsch geäußert, sich fortan vegan zu ernähren. Wir möchten ihm das ermöglichen, möchten uns vorher aber darüber informieren, worauf wir/er achten müssen/muss, damit ihm nichts an Nährstoffen fehlt. Also welche Lebensmittel sich gut eignen und gute Nährstofflieferanten sind und ob womöglich was supplementiert werden muss. Im Internet gibts aber so eine riesige Fülle an Informationen dass wir etwas überfordert sind und Probleme haben zu filtern, was wichtig ist und was nicht.
Könnt ihr uns gute Quellen empfehlen, bei denen wir uns informeiren können? Und habt ihr vielleicht noch sonstige Tipps (Erfahrung)?
Gruß
6 Antworten
Ich würde dir da die Videos von Niko Rittenau empfehlen. Er ist Ernährungswissenschaftler und setzt sich auch sehr viel mit der veganen Lebensweise auseinander.
Er hat einige Videos auf YT veröffentlicht und auch ein paar Bücher verfasst.
Denke es ist auf jeden Fall besser sich das in Ruhe anzuschauen als hier nur recht kurze Antworten zu bekommen
Dankeschön für den Tipp!
Denke es ist auf jeden Fall besser sich das in Ruhe anzuschauen als hier nur recht kurze Antworten zu bekommen
Klar, da hast du recht. Und das haben wir ja gerade auch vor, man muss nur erstmal wissen, wo man anfangen soll ^^
Hallo,
ich denke, Sie sollten sich vielleicht erst einmal an den Kinderarzt des Jungen wenden. Evtl. hilft wr ihnen bei der Entscheidung, ob Ihr Sohn sich vegan ernähren könnte und was er dann vielleicht braucht...
Hier z.B wichtige Lebensmittel
Gemüse, Obst, Nüsse, Volkorn und vorallem Hülsenfrüchte. In Tofu, Nüssen und Hülsenfrüchten ist viel Eiweiß enthalten, in Brokoli, Tomaten und vielen roten Früchten ist Eisen enthalten.
Sie müssen drauf achten, welche Stoffe fehlen, wenn man keine Tierprodukte zu sich nimmt.
Empfohlen wäre auch eine regelmäßige Blutabnahme um zu sehen ob etwas im Blut fehlt.
Wie gesagt, vielleicht wenden sie sich mal an den Kinderarzt, oder einen Ernährungsberater.
Alles Gute für Sie.
Empfohlen wäre auch eine regelmäßige Blutabnahme um zu sehen ob etwas im Blut fehlt.
Von wem? Der Leitlinie sicherlich nicht...
Sie sollten sich vielleicht erst einmal an den Kinderarzt des Jungen wenden. Evtl. hilft wr ihnen bei der Entscheidung, ob Ihr Sohn sich vegan ernähren könnte und was er dann vielleicht braucht...
Ein Arzt ist kein Ernährungsberater.
Ja, das ist klar. Ich meinte halt, dass man den Kinderart trotzdem fragen könnte, denn ich weiß nocht ob ein Ernährungsberater etwas mit Blut anfangen kann. Schließlich spielt die Gesundheit des Kindes eine größere Rolle.
Ich bin in einem vegetarischen Haushalt aufgewachsen. Obwohl damals Leute geglaubt haben, dass man so nicht leben könne, hat es mir an nichts gefehlt. Meine Eltern sind seit ein paar Jahren vegan.
Als ich in dem Alter war, wie dein Sohn heute, hatte ich auch mal diese Idee. Es war damals noch sehr ungewöhnlich, hätte mir aber gut getan, da ich eine Milchunverträglichkeit habe.
Achte darauf, dass sich dein Sohn vielfältig ernährt. In Pflanzlicher Nahrung ist alles drinnen was man so braucht.
Soja ist eine besonders wertvolle Eiweißquelle, da Soja alle essentiellen Aminosäuren hat. Es ist aber immer gut auch mit anderem zu kombinieren.
10-jährigen Sohn vegan ernähren?
Es gibt eine Studie, die vegan ernährte Kinder untersucht hat. Die sog. Ve-Chi-Studie. Die kam zum einen zu dem Ergebnis:
Omnivor ernährte Kinder hatten die höchste angepasste mittlere Aufnahme an Proteinen, Fett und zugesetztem Zucker, während vegan ernährte Kinder die höchste angepasste Aufnahme von Kohlenhydraten und Ballaststoffen hatten. Daher können eine vegetarische und eine vegane Diät in der frühen Kindheit die gleiche Menge an Energie und Makronährstoffen liefern, was zu einem normalen Wachstum im Vergleich zu OM omnivor ernährten Kindern führt.
(Original: OM children had the highest adjusted median intakes of protein, fat and added sugars, whereas VN children had the highest adjusted intakes of carbohydrates and fiber. Therefore, a VG and VN diet in early childhood can provide the same amount of energy and macronutrients, leading to a normal growth in comparison to OM children.)
Allerdings war eines der Ergebnisse dieser Studie auch:
Kritisch ist die Nährstoffversorgung mit Eisen, Zink, Jod, Selen, langkettigen Omega 3 Fettsäuren (Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure) und Vitamin D bei vegetarischer Diät sowie zusätzlich mit Vitamin B12, Calcium, Vitamin B2 und Proteinen bei veganer Diät.
(Original: There are some nutrients regarded to be critical in VG (iron, zinc, iodine, selenium, long chain n-3 fatty acids (eicosapentaenoic acid, docosahexaenoic acid), and vitamin D) and VN diets (additionally vitamin B12, calcium, vitamin B2, and protein))
Bei vegan ernährten Kleinkindern (1-3 Jahre) wurde zudem festgestellt:
Ihre Nährstoffaufnahme stimmte weitgehend mit den Referenzwerten und der Aufnahme / dem Status von Mikronährstoffen (Folsäure, Vitamin A und Vitamin C) überein; Ballaststoffe lagen im empfohlenen Bereich oder sogar höher als die Kontrollgruppen und / oder Referenzwerte
(Original: Their nutrient intake was broadly in line with the reference values and the intake/status of micronutrients (folate, vitamin A, and vitamin C); dietary fiber was in the recommended range or even higher than the control groups and/or reference values)
Es wurde aber auch festgestellt:
Energie, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und Kalzium lagen häufiger unter den Referenzwerten und / oder niedriger als in den Omnivoren-Kontrollgruppen
(Original: energy, vitamin B2, vitamin B12, vitamin D, iron, and calcium were more often below the reference values and/or lower than in the OM control groups)
Das heißt also, dass vegan ernährte Kinder ausreichend mit Folsäure, Vitamin A, Vitamin C und Ballaststoffen versorgt sind, dass sie aber zu wenig Kalorien, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und Kalzium abbekommen.
Hört sich jetzt nicht so nach der optimalen Versorgungslage an?
Könnt ihr uns gute Quellen empfehlen, bei denen wir uns informeiren können?
Schreib mal auf, wie sich dein Sohne eine Woche lang ungefähr vegan ernähren würde. Was würde er essen und wie viel davon würde er essen? Das gibst du dann hier ein: www.naehrwertrechner.de.
Dann kann man sagen, ob sein Plan zu Gesundheitsschäden führt oder nicht.
Bedenke, dass gesundheitliche Schäden, die er sich im Kinder- oder Jugendalter zufügt, später nicht wieder repariert werden können. Daher ist es sinnvoll, mit einer veganen Ernährung zu warten, bis er 19 ist.
Ich weiß, dass Du meinen Ratschlag ignorieren wirst. Aber vielleicht denkst Du später mal daran zurück, wenn er an den Folgen der Mangelernährung leidet. Warte einfach noch ein paar Jahre. So viel Schaden richtet er in der Tierwelt mit einer vegetarischen Ernährung bis dahin nicht an.
Alex
Dankeschön für die Tipps und Informationen!
Ich weiß, dass eine vegane Ernährung, wenn sie nicht "richtig gemacht" wird, Risiken birgt, das ist auch der Grund, weshalb wir uns vorab informieren möchten, damit es auch ja nicht dazu kommt. Wir haben unserem Sohn auch unsere Bedenken und Sorgen geschildert, aber er ist ein sehr starsinniges Kind mit scharfsinnigen Argumenten, er bleibt bei seinem Wunsch. Wir würden ihm ungern eine nicht-vegane Ernährung aufdrängen, wenn er das auf Biegen und Brechen nicht möchte.
Ich weiß, dass Du meinen Ratschlag ignorieren wirst.
Mitnichten! Ich bin für alle Ratschläge und Tipps sehr dankbar, deine Bedenken können wir absolut nachvollziehen. Wir haben mit unserem Sohn auch schon einen Termin beim Kinderarzt gemacht, damit der seine Meinung dazu kundgeben kann.
Danke dir für die ausführliche Antwort
Wir haben mit unserem Sohn auch schon einen Termin beim Kinderarzt gemacht, damit der seine Meinung dazu kundgeben kann.
Warum zählt die Meinung des Kinderarztes mehr als die Meinung von "wickedsick" oder "Honeysuckle"? Es ist und bleibt eine Meinung. Die Datenlage ist spärlich und Ärzte keine Ernährungswissenschaftler.
Die Antwort des Arztes wird vermutlich lauten, dass die mediterrane Ernährung (statistisch) als gesündeste gilt, weil am einfachsten praktikabel (frei übersetzt: "Jeder "Vollid**t bekommt es hin"). Ggf. wird er noch auf die mögl. psych. Folgen eingehen (Vegetarier müssen einen intrinsischen Willen entwickeln, wieder Fleisch zu essen), sodass er weiterhin eine vegetarische Ernährung empfehlen wird. Alles andere wäre unseriös.
Warum schreibst du nicht, dass die Methodik der Studie kaum Rückschlüsse (egal in welche Richtung) erlaubt? So definite Aussagen sind so oder so nicht auf Grundlage einer einzigen Publikation möglich - zumal auch hier wieder die Methodik und mögl. Einschränkungen bzw. Confounder beachtet werden müssen.
Bedenke, dass gesundheitliche Schäden, die er sich im Kinder- oder Jugendalter zufügt, später nicht wieder repariert werden können.
Das betrifft (zumindest laut Lehrbuch) nur B12-assoziierte Folgeerkrankungen. Und hier gibt es glücklicherweise Prodromi, sodass eine rechtzeitige Intervention möglich ist (wenn man sensibel auf Veränderungen achtet und sie abklären lässt).
So viel Schaden richtet er in der Tierwelt mit einer vegetarischen Ernährung bis dahin nicht an.
Das kommt stark auf die Ausgestaltung an...
Schreib mal auf, wie sich dein Sohne eine Woche lang ungefähr vegan ernähren würde. Was würde er essen und wie viel davon würde er essen? Das gibst du dann hier ein: www.naehrwertrechner.de.
Menschen funktionieren selten nach einem Ernährungsplan^^ Ich wette, dass die Ergebnisse einem starken Bias folgen werden^^
Lese mal hier nach:
Vegane Ernährung für Kinder: Wie geht es richtig? Tipps & Infos (peta.de)
Du kannst natürlich auch noch mit deinem Arzt darüber sprechen.
Dankeschön für Ihre Antwort! Einen Termin beim Kinderarzt habe ich sogar schon vereinbart.
Vielen Dank, für Sie auch!