Wie merkt man, ob man nicht-binär ist?

6 Antworten

Ganz simpel ausgedrückt: Man merkt, dass man sich weder (eindeutig) weiblich noch (eindeutig) männlich fühlt.

Dazu gehört, dass man sich nicht damit anfreunden kann, als Junge, Mädchen, Mann, Frau oder ähnliches Bezeichnet zu werden. Es fühlt sich einfach falsch an und kann sogar bei vielen Nicht-binären Menschen starke Dysphorie auslösen. Teilweise fühlt man sich mit seinem weiblichen oder männlichen Körper ebenfalls unwohl. Insgesamt kann man sich nicht in die zwei Kategorien Mann oder Frau einordnen, weil man sich wie keins von beidem fühlt.

Ob man sich dann wirklich als Nichtbinär oder etwas anderes (zB mit einem spezifischeren Label) bezeichnen möchte, muss man aber selbst entscheiden.

Ich selbst bin non-binary und kann Mal teilen, wie ich das realisiert habe.

Dazu ein wenig Hintergrund: ich bin AFAB (assigned female at birth) also, biologisch gesehen weiblich.

Meine Eltern haben mich nie wirklich in ein typisch weibliches Rollenbild gezwungen, z.B. haben sie mich nie typisch weiblich gekleidet, oder auch nicht nur mit Spielzeug spielen lassen, dass für Mädchen gedacht war. Als ich jünger war, so 2-5 Jahre, hatte ich auch kurze Haare, was damals relativ selten war, zumindest in meinem Umfeld.

Als ich etwas älter war, so in der Grundschule/ Mittelstufe, habe ich immer versucht, mich meinem Umfeld anzupassen. Ich hatte irgendwann ziemlich lange Haare, habe versucht, mich so zu kleiden, wie andere Mädchen etc. Ich habe dann auch irgendwann angefangen, mich zu schminken, weil ich sein wollte, wie die anderen.

Dann mit ca 17 habe ich mich allgemein mehr mit dem Thema LGBTQ+ beschäftigt, und habe angefangen, zu hinterfragen. Ich habe damals gemerkt, dass ich mich gar nicht so wohl fühle, als Mädchen gesehen zu werden. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich ab und zu weniger "geschlechtsspezifisch" gekleidet, dann auch irgendwann Mal meine Haare abrasiert.

Ich habe realisiert, dass ich eigentlich gar kein Mädchen bin. Aber ein Junge ebenso wenig. Ich habe gemerkt, dass ich irgendwo dazwischen bin. Es gibt Tage, an denen ich mich eher weiblich fühle, und es gibt welche, an denen das wiederum auch nicht zutrifft. Mit dem Label "non-binary" fühle ich mich momentan aber sehr wohl.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen! LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Gar nicht, irgendwas was das Geschlecht ausdrückt muss ein Mensch haben. Uns geht es in Deutschland einfach nur viel, viel zu gut. Einfach nur traurig, das man heute sagen kann man empfindet sich nicht als Mann oder Frau.

In Ländern wo man keine Zeit hat um sich über sodas Gedanken zu machen, gibt es das auch nicht. Glaubst du die Menschen in der Ukraine haben Zeit um sich über sowas Gedanken zu machen, nein eben nicht, weil es auf der Welt viel größere Probleme gibt wie so ein Schwachsinn.

Unter anderem daran das man sich weder wirklich mit dem männlichen noch weiblichen Geschlecht identifizieren kann.

Manche fühlen sich unwohl wenn spezifisch Männliche und Weibliche Pronomen, anreden co verwendet werden

Manche haben Geschlechtsdysphorie an der sie es merken.

Das kann man nicht verallgemeinert beantworten. Man muss es für sich selber herausfinden.

Wenn man sich selbst weder als männlich, noch als weiblich sieht. Man überlegt sich, ob man männlich oder weiblich ist und wenn man zu dem Schluss kommt, dass man keines von beiden ist, dann ist man non-binary.

Der Begriff Gender-Fluid ist damit verwandt und bedeutet, dass man es sich aussucht wie man sich gerade fühlt. Für Teenager in der Verwirrungsphase, ähhh Findungsphase, sehr verlockend. Das ist wie freie Wahl im Süßigkeitenladen.

tippsforqueers  26.03.2023, 11:36

Niemand sucht sich aus, als welches Geschlecht er sich gerade fühlt. Genderfluide Menschen haben keinerlei Einfluss darauf, als welches Geschlecht sie sich wann identifizieren.

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Panazee  26.03.2023, 11:43
@tippsforqueers

Falsch formuliert von mir.

Man sucht sich sein Geschlecht danach aus wie man sich gerade fühlt. Wie man sich fühlt sucht man sich nicht aus, aber die Geschlechtsidendität passend dazu.

Ich glaube aber, dass viele Teenager tatsächlich in einer Findungsphase sind und ihnen die Geschlechtsidendität Gender-Fluid sehr gelegen kommt.

Ich habe mir abgewöhnt die Aussagen von 14jährigen als für immer festgeschrieben zu betrachten, dazu habe ich zu viele Teenager erlebt, die es sich dann doch anders überlegt haben.

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