Jungfrau ist man nicht mehr, wenn man Sex hatte.

Und da Jungfräulichkeit sowieso nur ein gesellschaftliches Konstrukt ist, zählt dort eben jede Art von Sex bzw jede sexuelle Handlung. Ganz egal, welche Geschlechter miteinander schlafen oder welche sexuelle Orientierung jemand hat.

Du bist eindeutig schwul, da du keine romantische oder sexuelle Anziehung zum weiblichen Geschlecht empfindest.

Nein, ich glaube du hast nicht verstanden, was FLINTA und LGBTQ bedeutet.

Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. FLINTA ist eine Gruppierung von Menschen und LGBTQ ist eine Gruppierung von Menschen. Sie überschneiden sich nur teilweise, mehr aber auch nicht.

Natürlich kann man es theoretisch. Schließlich gibt es dort auch einige heterosexuelle oder Bisexuelle/pansexuelle/Omnisexuelle Frauen, die (auch) Interesse an Männern haben. Vorallem wenn du als Supporter/Ally auf dem CSD bist, kann es gut sein, dass eben diese Frauen dich dann auch sympathisch oder attraktiv finden. Ausschließen würde ich es also nicht.

Allerdings solltest du auf keinen Fall mit irgendeiner Erwartungshaltung dort hingehen. Ein CSD ist keine Datingwebsite, sondern ein Safe Space für queere Menschen. Und dort wird es auch viele Frauen geben, die lesbisch, aromantisch/Asexuell oder anderweitig einfach nicht interessiert sind. Vom aktiven flirten (außer du bekommst entsprechende Signale von einer bestimmten Frau) oder grundsätzlichem Leute anmachen würde ich dir also dringend abraten.

Ja, das ist sogar auf mehr als eine Art Möglich.

Zum einen gibt es natürlich Transjungen, die eben eine männliche Geschlechtsidentität haben und in Wirklichkeit männlich sind, aber mit einem weiblichen Körper geboren wurden.

Abgesehen davon existiert noch Intergeschlechtlichkeit. Unter den Begriff Intergeschlechtlich fallen verschiedenste Biologische Phänomene, bei denen eine Person biologisch nicht eindeutig männlich oder eindeutig weiblich ist. So gibt es zum Beispiel andere "Kombinationen" was die primären als auch sekundären Geschlechtsmerkmale und somit auch den Hormonhaushalt angeht. Es kann sein, dass eine Person, die äußerlich weiblich erscheint, also eine Vulva und Vagina hat, innerhalb ihres Körpers anstatt Eierstöcke Hoden besitzt. Und andersherum kann es auch vorkommen, dass eine Person äußerlich männlich aussieht, also Penis und Hodensack besitzt, aber sich in ihrem Bauchraum eine Gebärmutter und Eierstöcke befinden. Zusätzlich gibt es auch noch sogenannte XY-Frauen und XX-Männer. Eine XY-Frau ist anatomisch von Geburt an vollkommen weiblich, besitzt also Gebärmutter, Eierstöcke, Vulva und Vagina, aber hat XY Chromosomen, wodurch sie rein genetisch aber männlich wäre. Genauso gibt es auch XX-Männer, die anatomisch vollständig männlich sind, also Hoden und Penis besitzen, aber rein genetisch gesehen weiblich wären, weil sie XX Chromosomen haben.

Ich denke das nennt sich "Leben" oder auch "Alltag".

Dann wäre man nicht wirklich bisexuell, aber trotzdem auch nicht ganz hetero.

Denn es gibt einen Unterschied zwischen romantischer und sexueller Orientierung. In unserer Gesellschaft ist es die Norm, dass romantische und sexuelle Orientierung übereinstimmen, also dass eine Person das Geschlecht, das sie romantisch anziehend findet auch sexuell anziehend findet und andersherum. Allerdings können romantische und sexuelle Orientierung auch unterschiedlich sein, dies ist gar nicht Mal so ungewöhnlich oder selten.

Wie bei dir beschrieben kann man also durchaus romantische Anziehung zu zwei Geschlechtern empfinden aber sexuelle Anziehung nur zum anderen Geschlecht empfinden, weil eine Abweichung von romantischer und sexueller Orientierung möglich ist.

Dies nennt sich dann biromantisch heterosexuell.

Der Begriff dafür, wenn man sich sowohl als männlich als auch als weiblich identifiziert (egal ob gleichzeitig oder abwechselnd) ist Bigender.

Oft habe ich das Gefühl, dass es eher andersherum ist.

Die Meinung, Aussagen oder Fähigkeiten von Männern werden oft viel schneller ernst genommen und nicht hinterfragt, während Frauen oft erst "beweisen" müssen, dass sie Ahnung oder eine Expertise haben. Sie müssen es sich erarbeiten, ernst genommen zu werden und beweisen, dass sie und ihre Ansichten oder Fähigkeiten einen Wert haben.

Was ich von einer Person halte mache ich nicht von ihrem Geschlecht abhängig.

Kommt darauf an.

Wenn man Gefühle für einander hat/verliebt ist, aber eben (noch) keine Beziehung will, ist es ein Date, auf das man sich trifft.

Wenn man sich einfach so gerne mag und Zeit miteinander verbringen will, ist es - so schockierend und unglaublich das für manche auch erscheinen mag - einfach eine schöne Freundschaft.

Ja, das ist gar nicht Mal so selten.

Viele Transmänner nehmen Hormone und lassen sich durch eine Mastektomie die weibliche Brust entfernen. Da die Genitalangleichung aber ein deutlich größerer Schritt ist, den sowieso viele Transpersonen nicht gehen möchten, kommt es oft vor, dass diese Transmänner dann ihre weiblichen Genitalien behalten aber eben einen männlichen Oberkörper haben.

Einfacher als früher? Sicherlich ein bisschen.

Einfacher als Heterosexuelle? Ganz sicher nicht.

Nein, Schwul bist du ganz sicher nicht.

Leider scheinst du, wie auch sehr viele Jungen auf dieser Plattform nicht ganz verstanden zu haben, was das Wort "schwul" bedeutet.

Schwul ist ein Mann, der sich romantisch und sexuell ausschließlich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt. Wer sich zu Männern und Frauen hingezogen fühlt, kann also nicht schwul sein. Wer auf zwei Geschlechter steht, wird als bisexuell bezeichnet.

Du bist also nicht schwul, sondern eindeutig bisexuell.

Das "weil" ist unnötig. Entweder man ist lesbisch oder eben nicht. Dafür gibt es keine Begründung, die sexuelle Orientierung ist einfach so, wie sie ist.

Natürlich kannst du dich auf Asexuellen Foren anmelden, schließlich scheinst du selbst asexuell zu sein oder zumindest eine andere Orientierung auf dem Asexuellen Spektrum zu haben.

Wenn du dort bist, um Gleichgesinnte zu finden ist daran absolut nichts verwerflich.

Niemand kann irgendeine sexuelle Orientierung werden. Die sexuelle Orientierung ist angeboren und lässt sich nicht aktiv verändern.

Wenn eine Person sich für Homosexuell hält aber danach herausfindet, dass sie doch heterosexuell ist, dann war sie schon immer heterosexuell. Die sexuelle Orientierung hat sich dann nicht geändert, denn das ist nicht möglich, vorallem nicht in einem so großen Ausmaß. Diese Person hat dann eben einfach eine Weile gebraucht, um ihre wahre sexuelle Orientierung herauszufinden.

Eine Transperson kann sich ab dem Moment als das "andere" Geschlecht bezeichnen, ab dem sie sich sicher ist, dass sie sich so fühlt. Wenn jemand sich nicht mit seinem biologischen Geschlecht sondern mit einem anderen Geschlecht identifiziert, reicht diese Identität vollkommen aus. Dafür braucht man weder Hormontherapie noch Operationen.

Im besten Fall geht niemand eine Beziehung nur aus dem Grund ein, um regelmäßig Sex zu haben. Bei einer Beziehung geht es um romantische Anziehung, Verliebtheit und emotionale Nähe. Sex kommt später dazu oder existiert ganz unabhängig davon. Ich glaube niemand möchte von seinem Partner in einer festen Beziehung ausschließlich als Sexualpartner und "Ressource" für Sex gesehen werden. Aus so einem Grund geht man doch keine Beziehung ein, das wäre auch unfair gegenüber der anderen Person.

Männern zu unterstellen, sie würden nur Sex wollen und würden keine romantische Anziehung oder ein Bedürfnis nach emotionaler Nähe verspüren, ist einfach nur respektlos, falsch und sexistisch. Nicht alle Männer sind gleich und genauso sind auch nicht alle Frauen gleich. Natürlich gibt es sicherlich Menschen, deren Hauptintention bei einer Beziehung der Zugang zu Sex ist. Aber dies ist dann einfach nicht fair gegenüber der anderen Person, weil sie dann auf den Sex und ihren Körper reduziert wird. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass ganz viele Menschen und vorallem Männer so sind. Einige Männer haben zwar einen stärkeren Drang nach Sex als Frauen, aber das heißt nicht, dass sie von einer Frau nichts als Sex möchten. Und gleichzeitig kann Frauen der Sex mindestens genauso wichtig sein, wie Männern.

Deine Frage lässt sich also nicht wirklich beantworten, weil die beschriebene Ausgangssituation nicht auf Fakten basiert und nicht pauschal beantwortet werden kann.

Ja, ich denke schon.

Ich stehe grundsätzlich auf Frauen aber würde nichtbinäre Personen nicht pauschal ausschließen. Besonders wenn alles andere perfekt ist, wäre mir die nichtbinäre Geschlechtsidentität gar nicht so wichtig. Schließlich ist die Person ja nicht männlich.

Abgesehen davon scheinst du Therian etwas falsch verstanden zu haben. Therians identifizieren sich nicht als Tiere. Sie wissen, dass sie Menschen sind wollen auch kein Tier sein. Theriantrophie ist etwas spirituelles und keine (Geschlechts)Identität. Therians empfinden einfach eine Art spirituelle Verbindung zu bestimmten Tieren, mehr nicht. Daher wäre dies für mich grundsätzlich auch kein Ausschlusskriterium.