Ist Nekrophilie auch "nur" eine Sexualität?

9 Antworten

Es ist weder eine Krankheit, noch eine Sexualität, gehört also nicht zu LGBTQ+. Man kann es wie einen Fetisch ansehen, der entweder einfach seit Geburt an besteht (z.B. Fußfetisch, der das direkte nebeneinanderliegen der Gehirnareale für Genitalien und Füße zur Ursache haben kann) oder durch Erfahrungen/Traumata entstehen kann. Die Sexualität ist ein Spektrum und kann sich nicht einfach so „verändern“, Präferenzen können sich zwar verschieben, allerdings ist das mehr eine Frage der Label-Kultur und dem Zugehörigkeitsdrang/Identitätsfindung. Man kann also einen Fetisch nicht mit einer Sexualität gleichsetzen.

LuErker2  24.08.2021, 15:31

Pädophilie lässt sich auch nicht ändern, eine Begründung durch Missbrauch hält einer Statistischen Untersuchung nicht stand. Eine änderung ist genauso unmöglich wie bei der Homosexualität. (seliges gilt für Nekrophilie btw) Auch ist es nach Seto einem Führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet durchaus eine Sexualität (siehe hier und hier)

Änderungen der Hirnareale lassen sich übrigens auch bei Homosexuellen Feststellen, Ein vergleich der Hirnaktivierungsstrukturen zwischen Teliophilen (Hetero / Homosexuelle welche auf Erwachsene stehen) und Pädophile zeigt das der Unterschied gelegentlich in dem bevorzugten Alter liegt. Wenn beide das sehen worauf sie stehen zeigen sie die selbe Hirn Reaktion wenn beide das selbe sehen zeigen sie unterschiedliche Reaktionen. (Nicht alle Pädophile stehen immerhin auf Erwachsene, die die ebenfalls auf Erwachsene stehen zeigen Reaktionen von Telio und Pädophilen Menschen. )

Kurz um Pädophilie ist eine Sexuelle Orientierung des Alters, Homosexualität eine Sexuelle Orientierung nach Gender aber beide sind Sexuelle Orientierungen!

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LuErker2  24.08.2021, 15:36
@LuErker2

Edit: Das DSM5 (also das Diuagnose Buch aus den USA) bezeichnet Pädophilie sogar explizit als Sexuelle Orientierungen.

However, if they report an absence of feelings of guilt, shame, or anxiety about these impulses and are not functionally limited by their paraphilic impulses (according to self-report, objective assessment, or both), and their self-reported and legally recorded histories indicate that they have never acted on their impulses, then these individuals have a pedophilic sexual orientation but not pedophilic disorder.
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Es gibt verschiedene sexuelle Vorlieben. Nekrophilie kann eine sein.

Was in diesem Zusammenhang immer total übersehen wird oder auch gar nicht im Bewusstsein ist, dass auch eine akzeptierte heterosexuell Orientierung im Grunde einer Handlungspräferenz unterliegt. Der Mann will am liebsten Sex mit einer Frau und umgedreht. Was macht er, wenn das Objekt der Begierde, der Lustbefriedigung nicht greifbar ist? Da ist Selbstbefriedigung immer eine Lösung, um sich trotzdem sexuell zu erleben!

Ich kenne niemanden, der darauf hinweist, dass dies doch auf Nekrophile und Pädophilie zutreffen müsste. Also: keine Leiche in der Nähe, kein Kind in der Nähe -ergo die selbe Ersatzbefriedigung wie bei Heterosexualität. Es ist ja nicht so, dass die Lustbefriedigung in unterschiedlichen anderen Weisen funktioniert.

Das ist doch für Heterosexuelle kein Problem, selbst Hand anzulegen. Ist es für nekrophil veranlagte Menschen eins, für pädophile, oder für homosexuelle?

Ich seh das Problem nicht in der Sexualität. Die ist bei allen gleich: Befriedigung!

Alles andere hat was mit Macht, mit Respektlosigkeit, mit Gewalt, mir Erniedrigung, vielleicht mit Verachtung und der daraus gezogenen Befriedigung zu tun. Egal, ob ich als Heterosexueller 10 jährige Mädchen, 30 jährige oder 80 jährige Frauen vergewaltige. Oder als Homosexueller das selbe mit Menschen meines eigenen Geschlechts. Oder mit Tieren, oder Leichen usw. Eine Leiche kann nicht mehr Einvernehmen geben. Genauso wenig, wie ein unter KO Tropfen gesetzter Teenie. Und Kinder haben keine eigene Einsicht, was es bedeutet, ihr Einverständnis zum Sex zu geben. Deshalb werden sie durch das Gesetz geschützt.

Ich seh also das wirkliche Problem von Nekrophilie nicht in der abweichenden Lustobjektorientierung, sondern in der ganz banalen Missachtung von der fehlenden Zustimmung zum Sex. Einem Vergewaltiger ist es egal, ob das "Objekt" zustimmt oder nicht. Wäre er wiederum darauf fixiert, dass es ihm wichtig ist, dass er unter Umständen kein Nein ertragen würde, dann wäre eine Puppe ein ebenso toter Gegenstand, der weder Widerstand noch ein Nein hervorbringen würde. Er "erbaut" sich u.U. aber zusätzlich an der Hilflosigkeit, der Angst, der Schwäche, dem Leid des Sexualobjektes. Und das sollte man auf jeden Fall in einem anderen Kontext anders bewerten, sollte diese Diagnose nicht von der Hand zu weisen sein. Im Grunde handelt ein Nekromane wie ein Vergewaltiger. Kein Widerspruch, keine zwischenmenschliche Bemühung, um den anderen zu einem Einvernehmen zu führen.

Verstehst du, was ich meine?

LuErker2  24.08.2021, 15:20
Ich kenne niemanden, der darauf hinweist, dass dies doch auf Nekrophile und Pädophilie zutreffen müsste.

Pädophile tun das, aber sonst halt niemand. Die wenigsten Missbrauchstäter sind tatsächlich Pädophil. Es sind meist (60 - 95% der Fälle) schlicht Teliophile (also Menschen die auf Erwachsene stehen) die Wege die zu einem Missbrauch führen sind extrem vielseitig und lang. Eine Prapahilie als solches (dazu zählen z.B. auch Sexueller Sadismus, Nekrophilie, Pädophilie, und viele mehr) machen laut der Studie On Solid Ground "nur" ca 20% aus. Zu sagen alle Missbrauchstäter sind Sadisten die sich am Leid erfreuen ist also auch nicht korrekt. Stattdessen sind dies meist kognitive Verzerrungen welche den Täter dazu bringen zu glauben was er tue sei ok. Ähnlich, jedoch extremer, zu dir wenn du in einen Supermarkt gehst und dir sagst ich nehme nur ne Banane mit aber am ende mit einem Waagen voll Schokolade raus kommst. Es sind eine Reihe von Ansichten und Entscheidungen die immer weiter eskalieren und eben mit Missbrauch enden.

Im übrigen will der Typische Pädophile Täter durchaus eine Beziehung mit dem Kind und das kind als gleicher betrachten, es ist ihm schlicht nicht bewusst das dies nicht möglich ist. Die meisten Pädophilen werden jedoch mit Sicherheit nicht straffällig. Und again die meisten Täter sind nicht Pädophil.

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Goldlaub  24.08.2021, 15:59
@LuErker2

Ja, da bin schon deiner Meinung, was die Beschreibung von Motiven angeht. Aber auch Heterosexuelle wollen ja durchaus eine Beziehung zum anderen Geschlecht. Trotzdem vergewaltigen sie. Dass alle Missbrauchstäter Sadisten sind, schreibe ich ja nicht, nur u.U. , also wenn sie zusätzlich sadistische Züge haben.

Ich gehe mit meiner zugegebenermaßen ein wenig anderen Beantwortung der Frage von CuzImMeowkeks mehr auf den Hintergrund ein, dass die Täter doch wissen, dass Kinder tabu sind, was sexuelle Betätigung angeht. Eine Beziehung ist ja nicht nur unter Einbeziehung von Sex möglich. Nicht jeder leibliche Onkel hat so eine im Sinn, wenn er mit Neffe oder Nichte Eis essen geht, aber doch eine freundschaftliche Beziehung. Auch so eine zwischen zwei nicht Verwandten - Kind und Erwachsener ist doch nicht zu beanstanden! Es geht um das Bedürfnis nach Sex und da sehe ich in der Selbstkontrolle keinen Unterschied zu Pädophilen und Heterosexuellen. Der eine hat Lust auf Kinder, der andere auf eine Frau. In beiden Fällen gibt es ein Nein (von der Frau eigenverantwortlich) von dem Kind von Gesetzes wegen. Verstehst du? Geht des Sexsüchtige oder Sex-Bedürftige weiter, missachtet er ein Nein und vergewaltigt. Nichts andres!! Eine Selbstbefriedigung wäre die nächstliegende Alternative, die ist erlaubt. Alle anderen Entschuldigen/Erklärungen mögen zwar üblich sein, so wie du natürlich richtig dargelegt hast. Ich fragte aber, warum es für Pädophile und Nekromanten in dieser Weise nicht gemacht wird bzw. von sich aus ins Auge gefasst. Wenn es für sie keine Alternative ist, mit Selbsbefriedigung sexuelle Lust zu empfinden, dann würde ich dieses Verhalten schon nochmal genauer unter die Lupe nehmen. Es wären Zwangshandlungen als Erklärung möglich, die den Pädophilen/Nekromanten dazu treiben, es am Objekt auszuleben. Dann ist eben die sexuelle Präposition nicht das Triebthema, sondern der Zwang. Und das ist eben auch eine psychischen Auffälligkeit, die im Kern nichts mit Sexualität zu tun hat. Der Zwang richtet sich gegebenfalls darauf, wie anderen Zwangsneurosen auf Reinlichkeit, Aberglaube etc.

Sollte es einem erwachsen Mann schlicht nicht bewusst sein, dass eine sexuelle Beziehung zu einem Kind verboten ist, dann ist er ungebildet darüber. Aber Unwissenheit war noch nie ein Schutz vor inakzeptablem Verhalten

Mir ist klar, dass in vielen Fällen die Schuldfähigkeit auf vielerlei Ebenen geprüft werden muss. Aber dass Täter nicht wissen, dass sie Verbotenes tun, widerspricht ja ihrem Vorgehen, es heimlich zu machen, das Kind unter Druck zu setzen, es ja niemandem zu sagen.

Wie siehst du das?

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LuErker2  24.08.2021, 16:07
@Goldlaub
Dass alle Missbrauchstäter Sadisten sind, schreibe ich ja nicht,

das kam halt anders rüber aber ok das hab ich dann falsch verstanden

Eine Selbstbefriedigung wäre die nächstliegende Alternative, die ist erlaubt.

naja für Pädophile tatsächlich auch eingeschrenkt so sind Sexpuppen welche Kinder wie Kinder aussehen verboten, Zeichnungen / Render sind hochgradig Grauzone (das Teilen klar illegal) was für Erwachsene halt alles nicht gilt... aber ja im Grunde hast du recht es kam wie gesagt nur anders rüber ...

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Ist Necro philie und Pädo philie nicht auch "nur" eine Sexuelle Orientierung?

Nein, das sind keine Orientierungen. Orientierungen haben mit Geschlechtern zu tun. Für Vorlieben und Neigungen (Paraphilien und Fetische) ist LGBTetc. nicht zuständig.

Auch wenn eine bestimmte Bewegung wohl versucht hat, sich da mitreinzumogeln.

Achso an die LGTBQAI+ Mitglieder, wird das auch von euch akzeptiert oder nicht?

Wie gesagt, es damit nichts zu tun. Deswegen dürften die individuellen Meinungen unter LGBTetc.-Leuten so bunt (haha) wie beim Rest der Gesellschaft sein.

Die Antwort von dieZeit4 erklärt alles andere.

dieZeit4  02.10.2021, 23:46

Ich fühle mich geehrt, danke.

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Die Nekrophilie und die Pädophilie werden zu den sogenannten "Paraphilien" gezählt, dies sind sexuelle Neigungen, die deutlich vom "Standard" der Heteroteleiophilie abweichen.

Lange Zeit wurden die Paraphilien als psychische Krankheiten und später dann als psychische Störungen der Sexualpräferenz bezeichnet. Ab nächstem Jahr wird die Pädophilie, so wie, wenn ich es richtig weiß, auch alle anderen Paraphilien, auch offiziell im neuen ICD-11 als sexuelle Präferenzen geführt. Eine Störung liegt dann nur noch vor, wenn Selbst- oder Fremdgefährdung in Verzug ist oder die betroffene Person unter der Neigung leidet.

Sie wurden genauso [...] mit dieser Orientierung geboren.

Nun tatsächlich ist unklar, wann und wie unsere sexuelle Präferenz gebildet wird, sicher scheint nur, dass sie sich in der Pubertät manifestiert und wohl nicht änderbar ist.

Achso an die LGTBQAI+ Mitglieder, wird das auch von euch akzeptiert oder nicht?

Als selbst pädophile Person kann ich aus Erfahrung behaupten, dass es allgemein nicht von der LGBT-Community akzeptiert wird und Menschen mit "paraphilen" Neigungen aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen werden. Es gibt jedoch vereinzelt Privatpersonen innerhalb der LGBT-Community, wie auch außerhalb, die paraphile Menschen nicht weiters diskriminieren und diese sexuellen Neigungen, sofern im legalen Bereich gehalten/ausgelebt akzeptieren.

Lacrimis27  02.10.2021, 23:05
Nun tatsächlich ist unklar, wann und wie unsere sexuelle Präferenz gebildet wird, sicher scheint nur, dass sie sich in der Pubertät manifestiert und wohl nicht änderbar ist.

Wie kam man da drauf?

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dieZeit4  02.10.2021, 23:31
@Lacrimis27

Das weiß ich nicht genau. Es ist aber so, dass es Forscher gibt, die sich mit dem Thema Sexualität auseinandersetzen, schon Recht lange. So wurde vor einigen Jahren eine Studie veröffentlicht, bei der DNA-Proben von mehreren hunderttausend homosexuellen Männern verglichen wurden, auf der Suche nach einem Gen, das bei allen gleich ist und womöglich somit eine genetische Codierung für Homosexualität sein könnte. Die Frage dahinter war, Ist unsere Sexualität angeboren? Ist sie womöglich genetisch bedingt?

Da es sich bei obiger Studie bisher nur um eine Vorstudie handelt gibt es noch keine sicheren Ergebnisse. Befragungen und Tests unter MRT haben jedoch ergeben, dass sich die sexuelle Präferenz einer Person nicht zu ändern scheint, wiederum ein Zeichen dafür, dass sie angeboren, ja womöglich genetisch bedingt sein könnte. Aber genauso wenig, wie die Forscher über den Ursprung unserer Sexualität wissen, weiß ich über die genauen Methoden und ursprünglichen Gedankengänge, die die Forscher dazu veranlassten davon auszugehen, dass sich die sexuelle Orientierung ein Leben lang nicht ändert.

An sich können wir jedoch alle selbst zu dieser Antwort gelangen, indem wir uns selbst und unsere sexuellen Vorlieben genau beobachten. Dann bemerken wir, dass sich diese nicht ändern, wir sie lediglich ein wenig anders erleben dürfen, im Wandel der Jahre.

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An sich ist genauso wie Pädophile nur eine Sexualität, ja. Nur schadet das Ausleben dieser andere Menschen...irgendwo...also...ya;-;