Es gehört zu meiner Beobachtung, insbesondere bei Religionen, das immer dann die Hass-Keule hervor geholt wird, wenn man sich in die Enge getrieben fühlt.
Hass entsteht immer dann, wenn man sich nicht mehr zu wehren weis. Man bildet sich ein, mit Hass könnte man etwas erreichen. Provoziert aber letztendlich, das genaue Gegenteil. Der Druck wird noch höher, weil man sich ja nicht wehren kann.
Daher ist der Vorwurf, Hass zu senden, immer problematisch. Einer, der im Internet angeblichen Hass verbreitet, ist mit Nichten wehrlos. Im Gegenteil, er weis sich ja zu wehren. Es ist also nicht der Hass, der zum Vorwurf des Hasses führt, sondern es ist die eigene Wehrlosigkeit, die einen zu dem Mittel greifen lässt, gegen angeblichen Hass vorgehen zu wollen.
Der angebliche Hasser, hasst nicht. Er kritisiert. Oft ungerechtfertigt. Aber, es ist kein Hass der ihn antreibt, sondern Wut, Rachegefühle, Unverstandenheit oder Ungerechtigkeit. Er versucht, oft durch beißende Kritik, wo er oft zu Verallgemeinerungen greift, den anderen zum Nachdenken zu bewegen. Im Prinzip sogar eine löbliche Vorgehensweise.
Das Hauptproblem ist es, das viele den Unterschied zwischen Beleidigung, Unterstellung, Verleumdung und Unwahrheit auf der einen Seite, und Zynismus, Sarkasmus, Ironie, Wahrheit und Taktik, auf der anderen Seite, nicht kennen. Man hört etwas, was man nicht gerne hört, holt die Totschlagsargumentenkeule aus dem Sack, und haut wie wild mit dem Begriff, Hass, um sich.
Ich persönlich habe nicht das geringste Problem mit dem Vorwurf, ich würde Hassen. Wenn ich kritisiere, was ein anderer als Hass empfindet, kann ich immer schnell für Aufklärung sorgen. Ich versuche nämlich immer, so weit es geht, beißende Kritik zu vermeiden. Genauso, wie ich versuche, Unwahrheiten, Beleidigungen oder Provokationen zu vermeiden. Bei mir verläuft der Vorwurf des Hasses immer ins Leere. Ich kann gar nicht hassen. Das ist mir zu primitiv. Ich weis mich eigentlich immer mit legalen und sinnvollen Mitteln zu wehren.