Wiedergeburt ist laut der Lehren des Hinduismus ein Naturgesetz. In diesem Zusammenhang sprechen Hindus von Samsara - dem Kreislauf der Geburten und Tode. In der Bhagavad-gita sagt Krishna, ein Avatar (Herabkunft) Vishnus: "Wer geboren wird, muss sterben, und wer stirbt, wird wiedergeboren." Ferner erklärt Er, dass der Bewusstseinszustand zum Zeitpunkt des Todes die nächste Wiedergeburt bestimmt. Der Gott des Todes heißt Yamaraja. Er führt eine Liste der guten und schlechten Taten des Lebewesens, und nach seinem Urteil bekommt das Lebewesen den nächsten Körper zugeteilt, in den es hineingeboren wird.
Das "Mädchen" ist wohl ein Junge und gehört den Sikhs an (siehe Antwort weiter unten).
Schau mal, hier steht was Hilfreiches:
http://www.bhaktiyogazentrum.de/de/bildungsbereich.htm
Im Hinduismus gibt es ganz unterschiedlich Pfade der Erlösung. Die, welche du aufgezählt hast, müssen nicht unbedingt funktionieren. Wirkungsvoller und einfacher ist für dieses Zeitalter das Rezitieren der heiligen Namen Gottes: Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.
Die Gebote und Verbote richten sich häufig nach der Kaste, in welcher sich jemand befindet.
Hier ein paar kastenübergreifende Gebote der Vaishnavas (Verehrer Vishnus):
Verbote:
- Keine Rauschmittel zu sich nehmen
- Kein Fleisch, Fisch, keine Eier
- Keine außerhelichen sexuellen Beziehungen
- Kein Glückspiel
Gebote:
- Wahrhaftigkeite
- Sauberkeit
- Genügsamkeit
- Barmherzigkeit
Durch das Befolgen dieser religiösen Regeln soll der Mensch von materiellen Anhaftungen in Gestalt von Lust, Gier und Zorn gereinigt werden. Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen, die ursprünglich allen Lebewesen innewohnende Göttlichkeit zu verwirklichen.
Hier mal ein paar leichtere Passagen aus der Bhagavad-gita, die "Essenz der Veden". Sie wird heutzutage sehr viel häufiger gelesen als der Rig-Veda:
07.01 Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Höre nun, o Sohn Prthas, wie du Mich, frei von allen Zweifeln, vollständig erkennen kannst, indem du, völlig über Mich bewusst und den Geist auf Mich gerichtet, yoga praktizierst. 07.04 Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Intelligenz und falsches Ego – all diese acht Elemente bilden zusammen Meine abgesonderten, materiellen Energien. 07.05 Neben diesen niederen Energien, o starkarmiger Arjuna, gibt es eine andere Energie, Meine höhere Energie, welche die Lebewesen umfasst, die die Reichtümer der materiellen, niederen Natur ausbeuten. 07.06 Alle erschaffenen Wesen haben ihren Ursprung in diesen beiden Naturen. Wisse, von allem, was materiell und was spirituell ist in dieser Welt, bin Ich sowohl der Ursprung als auch die Auflösung. 07.07 O Eroberer von Reichtum, es gibt keine Wahrheit über Mir. Alles ruht auf Mir wie Perlen auf einer Schnur. 09.04 Von Mir, in Meiner unmanifestierten Form, wird das gesamte Universum durchdrungen. Alle Wesen sind in Mir, doch Ich bin nicht in ihnen. 09.05 Und dennoch ruht alles Erschaffene nicht in Mir. Sieh nur meine mystische Größe! Obwohl Ich der Erhalter aller Lebewesen bin und obwohl Ich allgegenwärtig bin, bin Ich nicht ein Teil der kosmischen Manifestation, denn Mein Selbst ist der Ursprung der Schöpfung. 09.10 Die materielle Natur, die eine Meiner Energien ist, ist unter Meiner Führung tätig, o Sohn Kuntis, und bringt alle sich bewegenden und sich nicht bewegenden Wesen hervor. Nach ihrem Gesetz wird diese Manifestation immer wieder geschaffen und aufgelöst.
Hindus sprechen gern von 33 Millionen Halbgöttern. Halbgötter sind den Menschen übergeordnete Persönlichkeiten, die für die Verwaltung des Universums zuständig sind. Dabei kümmern sie sich auch über die verschiedenen im Universum vorkommenden Lebenssituationen. So gibt es Halbgötter, die für die Sonne, das Wasser, die Gesundheit, Liebe, Glück und Reichtum zuständig sind. Die Halbgötter wohnen auf Planeten, über die sie gleichzeitig herrschen. Der bedeutendste Halbgott ist Brahma, der Schöpfergott und Urvater aller Lebewesen. Indra ist der Himmelskönig und als höchster der administrativen Halbgötter für die Verwaltung des Universums zuständig. Unter ihm walten die funktionalen Halbgötter, die sich um verschiedene Bereiche des Lebens kümmern. Z.B. hat jedes Körperteil und jede Körperfunktion einen zuständigen Halbgott. Über den Halbgöttern steht Gott, Shiva oder Vishnu, der nicht Teil der kosmischen Schöpfung ist, sondern sich außerhalb davon befindet. Obwohl Sein Körper nicht materiell ist, waltet er über alle Lebewesen einschließlich der Halbgötter und ist ihr Ursprung.
Was in der Neuzeit als indisches "Kastenwesen" mit all seinen gesellschaftlichen Vor- und Nachteilen bekannt wurde, haben die vedischen Schriften ursprünglich als naturgegebene Aufteilung der Gesellschaft in vier Persönlichkeitstypen gemeint. Oft wird das Beispiel eines Körpers gegeben: Der Kopf entspricht den Brahmanen (Denkern, Geistigen, Intellektuellen), die Arme den Kshatriyas (Adeligen, Kriegern, Polizisten), der Bauch den Vaishyas (Kaufleute, Landwirte, Banken, Handel und Versicherungen), die Beine oder Füße den Sudras (Arbeiter, Angestellte). Nach den Schriften gibt es diese vier Persönlichkeits- und Berufsgruppen in der gesamten Menschheit. Dabei sind alle Gruppen gleich notwendig für das Wohl des gesellschaftlichen Körpers: Wer kann schon auf seine Füße, seinen Bauch, seine Arme oder seinen Kopf verzichten?
Aus der naturgegebenen Zugehörigkeit zu einer dieser Gesellschaftsschichten ergeben sich entsprechende Rechte und Pflichten. Ausbeutung der "niederen" durch die "höheren" Kasten ist in den Veden (heiligen Schriften Indiens) nicht vorgesehen. Auch die Bestimmung der Kastenzugehörigkeit durch Geburt ist menschlicher Herkunft.
Die Bhagavad-gita, eine der Hauptschriften des Hinduismus, erwähnt vier Yoga-Arten: Karma-Yoga = Frömmigkeit durch das Tun guter Werke; Jnana-Yoga = transzendentale Erkenntnis durch philosophisches Studium; Dhyana-Yoga, auch Hatha-Yoga oder Astanga-Yoga genannt = Konzentration des Geistes auf die Transzendenz durch hilfreiche Körperübungen, die den Geist beruhigen; und Bhakti-Yoga = Verbindung zu Gott durch reine Gottesliebe. Karma-Yoga ist eine vorbereitende Form der Reinigung. Durch Jnana-Yoga erkennt man den unpersönlichen Aspekt der Absoluten Wahrheit, das Brahman. Dhyana-Yoga und Bhakti-Yoga führen zur Verwirklichung Gottes als Höchste transzendentale Person.
Der Begriff "Yoga" ist gleichwertig mit unserem Begriff "Religion", wenn es um die Erkenntnis unseres transzendentalen Selbst jenseits des Körpers und die Erkenntnis des nicht materiellen Wesens Gottes geht.
Was Yoga-Studios im Westen als eine Art Gymnastik vermitteln, ist eine vereinfachte Form des Dhyana-Yoga.
Das karma birgt keine Gefahren, sondern nur Gelegenheiten. Wenn ich auf Grund meiner vergangenen Taten in einer unpässlichen Lebenslage stecke, kann ich durch entsprechende verdienstvolle Taten auch wieder eine wünschenswerte Lebenslage bewirken. Karma bedeutet: Das Schicksal liegt in deiner Hand. Deine Taten formen dein Schicksal.
Natürlich gibt es auch heute noch Karma. Das ist ein ewiges Naturgesetz wie die Erdanziehungskraft, die bewirkt, dass alles, was man nach oben wirft, wieder auf die Erde zurückfällt. Unsere guten, hilfreichen Taten haben ihre Auswirkungen ebenso wie unsere eigennützigen und für andere Menschen oder die Umwelt schädlichen Taten. Die Auswirkungen kommen im Laufe der Zeit irgendwann auf uns zurück. Wann wir welche Reaktion bekommen, können wir aber nicht absehen, genauso wenig wie wir bestimmen können, wer uns wann einen Blumenstrauß schenkt.
Viele vergessen, dass sich das Karmagesetz sogar über viele Leben hin auswirkt, d.h. wenn jemand jetzt nett zu dir ist, den du gar nicht kennst, kann es sein, dass das die Auswirkung einer guten Tat aus dem vorherigen Leben ist.
Gewöhnlich werden alle Menschen je nach ihren verdienstvollen oder nicht verdienstvollen Taten wiedergeboren. Wer sehr eigennützig gelebt hat, wird im nächsten Leben weniger Glück haben, wer sich um seine Mitmenschen und die Schöpfung bemüht hat, darf ein vorteilhaftes Leben erwarten.
Das höchste Ziel der hinduistischen Traditionen ist jedoch, "moksha" oder "Erlösung, Befreiung" vom Kreislauf der Geburten und Tode zu erlangen. Hierzu ist man auf die verschiedenen Yoga-Pfade unter der Leitung eines spirituellen Meisters angewiesen. Je nachdem, welchen Yoga-Pfad man beschreitet, geht man nach dem Tode in die unpersönliche Energie Gottes ein, "Brahman" genannt, oder erlangt einen Planeten in der transzendentalen Welt, auf dem man mit Gott Gemeinschaft hat. Die Verwirklichung Gottes als Person wird Paramatma- oder Bhagavan-Verwirklichung genannt.
Der Ausdruck "Nirvana" ("außerhalb des Waldes") kommt zwar auch im Hinduismus vor, bedeutet dort aber nur die Verneinung der materiellen Welt. Einen positiven Zustand bezeichnet dieser Ausdruck nicht.
Bei diesem Symbol handelt es sich um den "kamandalu" oder Wassertopf. Dieser Topf wird von allen traditionellen Wandermönchen und Heiligen der vedischen Kultur mitgeführt. Wie der Name schon sagt, transportieren sie darin Wasser für praktische Zwecke und rituelle Handlungen.
Brahma und Shiva gehören mit Vishnu zu den drei Hauptgottheiten des Hinduismus, und ihre Töpfe und deren Inhalt haben daher besondere Kräfte. So heißt es, dass das Wasser aus Brahmas Kamandalu die Lotusfüße Vishnus umspülte und zum Ganges (Indiens wichtigstem heiligen Fluss) wurde.
Aus Sicht des Hinduismus ist es für den Menschen entscheidend, im Einklang mit Gottes Schöpfung zu leben. Das wiederum bedeutet anzuerkennen, dass alle Dinge im Grunde Gott gehören, weil Er sie geschaffen hat. Dennoch haben wir von den Naturgesetzen her das Recht, gewissermaßen "leihweise" über Besitz, gesellschaftlichen Status, Bildung, gutes Aussehen etc. zu verfügen. Es ist jedoch ein Vergehen gegen die kosmische Harmonie, den Anteil anderer Lebewesen und Menschen für sich zu beanspruchen oder sie in irgendeiner Weise zu schädigen. Solche Handlungen verursachen "schlechtes Karma", d.h. als Reaktion wird der Täter zum Opfer und fühlt sich auf verschiedene Art unglücklich, d.h. er leidet die Reaktionen auf sein vergangenes Tun.
Umgekehrt verursacht Handeln im Sinne ethischer Werte "gutes Karma", d.h. Glück. Aktivitäten wir Berauschung, Töten anderer Lebewesen etc. machen uns gegenüber den Ansprüchen und Bedürfnissen unserer Umwelt und anderer Lebewesen stumpf. In einer solchen Mentalität neigen wir dazu, eigennützige Handlungen auszuführen, die schlechtes Karma verursachen.
Das siehst du richtig. Es heißt, dass Krishna und Balaram sich aus einem schwarzen und einem weißen Haar Vishnus manifestiert haben.
Die Erklärung der Gaudiya-Vaishnavas ist diese: Krishna ist der Ursprung von Vishnu. Bevor Er Sich aber als Vishnu erweitert, geht Balaram von Ihm aus. Krishna und Balaram sind unzertrennlich als transzendentale Brüder.
Obwohl Krishna der Ursprung von Vishnu ist, bedient Er sich Vishnus, wenn Er in der materiellen Welt erscheinen will, und Balaram kommt gleich mit. Er handelt wie ein Staatsoberhaupt: Wenn es ein Land besuchen will, benutzt es die Dienste der Botschaft und nimmt seine besten Mitarbeiter mit.
Die vier Insignien Vishnus sind: Shanka (Muschelhorn), Chakra (Feuerrad, auch Diskus genannt), Gada (Keule) und Padma (Lotus). Sie stehen u.a. für die vier Elemente Erde (Keule), Wasser (Muschelhorn), Feuer (Diskus) und Luft (Lotus).
Die Keule und das Feuerrad (Diskus) sind Waffen, Muschel- (Schnecken-) Horn und Lotus sind Insignien, mit denen Er Segnungen ausspricht. Aus dem Muschelhorn gießt Er geweihtes Wasser auf die Häupter Seiner Verehrer und befähigt sie so, auf rechte Art und Weise zu Ihm zu beten. Das Muschelhorn steht für die Glücksgöttin Lakshmi, wenn es rechtsläufig ist.
"Bhakti" ist eine der wichtigen Traditionen im Hinduismus und bedeutet so viel wie "Liebe, Hingabe, Verehrung". Der Ausdruck bezieht sich ausschließlich auf eine Beziehung zu Gott, ist also religiöser Natur. Die Bhakti-Traditionen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass in ihnen die Herkunft (Kaste) keine Rolle spielt. Jeder Mensch hat ein Anrecht auf transzendentale Verwirklichung. Ein wichtiger Vertreter der Bhakti-Tradition bengalischer Prägung war Chaitanya Mahaprabhu (1486-1533), auf den sich heutzutage auch viele Bhakti-Yogis westlicher Herkunft berufen.
Im Hinduismus ist vegetarisches Essen sehr verbreitet, d.h. es wird auf Fleisch, Fisch und Eier verzichtet. Dafür sind aber Milchprodukte jeder Art sehr beliebt. In manchen hinduistischen Traditionen werden auch Ziegen, Schafe, Geflügel und sogar Schweine verzehrt, niemals aber Rinder. Ursprünglich wurde in jeder Tradition die Speise zunächst einer Gottheit dargebracht. Da z.B. Vishnu nur lakto-vegetarische Speise annimmt, verzichten Seine Anhänger grundsätzlich auf Anderes. Durga hingegen werden rituell insbesondere Ziegen dargebracht und hinterher verzehrt.
Wer glaubt, die indische Küche sei eintönig weil großenteils vegetarisch, irrt. Inder legen auf gutes Essen großen Wert und essen Mittags viele verschiedene pikant gewürzte Zubereitungen, wenn sie es sich leisten können.
Der Rigveda ist der älteste der ursprünglichen vier Veden (Offenbarungstexte, die Grundlage des heutigen Hinduismus). Die anderen drei Veden - Yajur, Atharva und Sama - gingen aus ihm hervor.
"A.rier" ist eine Adaption des Sanskrit-Wortes "Arya" und heißt "ein Mensch, der nach höheren Werten strebt". Der Sinn der vedischen Kultur ist nämlich die Erhebung des menschlichen Bewusstseins.
Die Theorie, dass die A.rier ein Volksstamm außerhalb des indischen Subkontinents waren und womöglich aus kaukasischen Gebieten stammten, wurde von den ersten französischen Missionaren im 18. Jahrhundert in die Welt gesetzt. Danach sollen die A.rier um etwa 1500 vor Christus in den indischen Subkontinent eingefallen sein und die vedische Kultur dorthin gebracht haben.
Neuere Forschungen, insbesondere von indischen Wissenschaftlern, widerlegen diese Theorie. In keiner vedischen Schrift ist von einem Ursprung der vedischen Kultur außerhalb Indiens die Rede; im Gegenteil, alle geografischen Angaben beziehen sich Orte auf dem indischen Subkontinent. Wenige diese wissenschaftlichen Abhandlungen sind jedoch ins Deutsche übersetzt. Suche mal nach "Arian Invasion Theory" im Internet.
Im Unterschied zum Tier hat der Mensch die Möglichkeit, sich für Selbstverwirklichung und Harmonie mit der Schöpfung einzusetzen und entsprechend zu handeln. Er kann dies aber auch sein lassen und stattdessen eigensüchtigen Impulsen folgen. Ihm ist die Möglichkeit gegeben, zwischen "gut" und "schlecht" zu unterscheiden. In Übereinstimmung mit seinen selbst gewählten Handlungen erlebt der Mensch entsprechende Ergebnisse - in diesem oder im nächsten Leben. Verfehlt er die Aufgabe des menschlichen Lebens gründlich, kann er auch als Tier wiedergeboren werden. Tiere folgen allein den Impulsen der Natur und sind für ihre Taten nicht verantwortlich. Sie haben auch nicht die Möglichkeit, gegen die Harmonie in der Natur zu verstoßen. Nachdem sie die Erfahrung einer Lebensform gemacht haben, werden sie automatisch in einer höheren wiedergeboren.