Hallo, seit ich angefangen habe zu schreiben, trage ich den Gedanken mit mir herum, selbiges als Buch zu veröffentlichen. (Das ist ja wohl die Vorstellung eines jeden Schreiberlings). Momentan bin ich bei 82 DinA4 Computerseiten stehengeblieben und schreibe noch weiter. Allerdings weiß ich nicht in welche Kategorie ich es einordnen soll und ob es überhaupt lesbar ist.
Zur Beihilfe ist hier ein Ausschnitt angefügt:
Ob sie wohl wissen, wer ich bin? Ob sie wohl wissen, dass ihr Leben enden könnte, hier und jetzt? Ob sie wohl wissen, dass sie frei sind?
Menschen gehen ein und aus, Menschen, so verletzlich und ahnungslos. Etwas legt sich auf meine Schulter, eine Hand. Drei Schläge innerhalb von Sekunden, und der Besitzer dieser Hand wäre fort. Fort für immer. Wieder eine Figur weniger in meinem Spiel. Doch ich tue es nicht. Vielleicht ist die Hand mir gnädig gestimmt, und erlöst mich von dem, was ich bin. Vielleicht tut die Hand das, was ich auch täte, wäre mein Selbsthass groß genug. Doch die Hand bleibt liegen, sie tut mir nichts. Jetzt sagt jemand etwas, ein Mann: „Warum hast du ihn nicht umgebracht?“ Welche Sprache spricht er? Englisch, Latein, Französisch? Dann dringen seine Worte an mein Ohr und ich bin verwirrt. „Wen nicht umgebracht?“ Diese Worte, gebildet in meinem Kopf, sind auf meine Lippen gehuscht. Panik steigt in mir auf. Ich spüre, wie ich die Kontrolle verliere, mal wieder. Ich möchte das nicht. Ich möchte nicht, dass der Besitzer dieser Hand stirbt; der erste Mensch, der mich zu verstehen scheint. Ich höre undeutlich über das Rauschen in meinem Kopf hinweg, wie er antwortet. „Der Junge mit den braunen Haaren, Sasha.“ Jetzt erinnere ich mich und merke, wie ich ernsthaft darüber nachdenke. Bilder huschen durch meinen Kopf. Eines kommt vor meinem inneren Auge zum Stehen. Ein Gesicht mit großen blauen Augen. Mir fällt es wieder ein. „Er sollte nicht leben.“ Ich sehe wie das Gesicht des Mannes leer wird und warte auf den Hasserfüllten und verzweifelten Wutschrei der bald kommen muss. Ich warte darauf und bereite mich auf das kommende vor. Doch ich irre mich; dieser Mann ist anders. Eine Seltsame Mischung aus Mitgefühl und Resignation klingt in seiner Stimme mit als er fragt: „Weshalb tust du so etwas, Elena?“ Ich beschließe ihm ehrlich zu antworten, da er mich nicht anschreit, wie die anderen, die fragten. Vielleicht hoffe ich auf das Verständnis, dass ich nie bekommen werde. Ich sehe ihn zum ersten Mal an, als ich antworte: „Gibt es etwas anderes, was ich tun könnte?“ Seine Gesichtszüge entgleisen und ich sehe wie angewidert und erschrocken er ist. Seine Hand rutscht von meiner Schulter und ich höre wie er aufsteht. Seine Schritte entfernen sich von mir.
Bitte ehrliche Kritik; haltet euch nicht zurück.
Dank im Voraus.