Unter einer Mutation (lat. mutare = ändern) versteht man die Veränderung des Erbguts.
Zunächst einmal müssen drei verschiedene Arten der Mutationen unterschieden werden.
Genmutation: Veränderung eines einzelnen Gens
Chromosomenmutation: Veränderung der Chromosomenstruktur
Genommutation: Veränderung der Anzahl der Chromosomen
Mutationen haben zwei Merkmale. Sie treten zufällig und ungerichtet auf. Das bedeutet soviel wie, dass ihr Auftreten keinen direkten Zweck verfolgt.
Außerdem treten Mutationen zeitlich spontan auf. Die Wahrscheinlichkeit zur Mutation kann durch sogenannte Mutagene jedoch deutlich erhöht werden. Darunter zählen chemische Stoffe, Radioaktivität, UV-Strahlung und auch Röntgenstrahlung.
Mutation als Evolutionsfaktor
Mutation ist einer der wichtigsten Evolutionsfaktoren, denn dadurch gelangen neue Allele in den Genpool von Population. Eine Mutation kann für ein Individuum von Vorteil, von Nachteil oder aber unbedeutend sein.
Ist eine Mutation für ein Individuum von Vorteil (z.B. verbesserte Wasseraufnahme eines Kaktus in der Sahara oder Laktosetoleranz beim Menschen), hat es den anderen Individuun gegenüber, die diese Mutation nicht besitzen, einen Vorteil. Im Regelfall wird sich diese Mutation dann innerhalb der Population verbreiten, weil eine erhöhte Fitness dazu führt, dass die Gene des Individuums häufiger in die nächste Generation gebracht werden. Auf diese Weise breiten sich Mutationen in der Population aus.
Ist eine Mutation jedoch von Nachteil, kann dies im schlimmsten Fall den Tod bedeuten, etwa wenn lebenswichtige Stoffwechselvorgänge beeinflusst werden. Mutationen die weder positive noch negative Folgen haben werden auch stille Mutationen genannt. Denn eine Mutation kann auch an Orten in der DNA passieren, die keinerlei wichtige Informationen enthalten oder aber die Mutation verändert nicht die Aminosäurenabfolge im genetischen Code, weil viele Aminosäuren unterschiedliche Codierungen zulassen.
Davon zu unterscheiden sind die neutralen Mutationen. Dort kann es zwar zu einer phänotypischen Ausprägung kommen, diese ist dann jedoch nicht von Bedeutung für die Selektion. Blaue Augen beim Menschen etwa sind ein Beispiel dafür. Diese Mutation ist etwa vor 10.000 Jahren aufgetaucht.
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