Hallo Bastiii96
Wohnt Ihr in Deutschland? Dann wird es bei euch wohl ähnlich aber nicht gleich sein, wie bei mir in der Schweiz. Haben gerade ähnliche Situation.
Meine Freundin (17), unser Sohn (2.5Mt) und ich (bald 19) wohnen gemeinsam günstig in der Wohnung in einem 2 Familienhaus das meiner Mutter gehört.
Dazu brauchte meine Freundin eine Einverständniserklärung ihrer Mutter, mit der sie sich am alten Wohnort abmelden konnte und bei mir auf der Gemeinde wieder anmelden. Ihrer Mutter das beizubringen das ihre Tochter nun ausziehen will war nicht ganz einfach brauchte viel Geduld und Verständnis. Keine Mutter lässt ihre Tochter gerne einfach so ziehen. Trotzdem finde ich das sehr wichtig, da es klare Grenzen braucht wer nun Grossmutter und wer Mutter ist, das belastet sonst auch stark eure Beziehung.
Als ich die Vaterschaftsanerkennung unterschrieb, erfuhr dadurch automatisch die KESB aus meiner Gemeinde (in Deutschland Jugendamt) das also eine Minderjährige ein Kind bekommt.
Geboren wurde unser Sohn in einem Spital der zu der KESB einer andereren Region gehört. Früher wohnte meine Freundin bei ihren Eltern nochmals in einer anderen Region, wo das KESB auch davon erfuhr. Bei uns entscheidet die KESB darüber wer das Sorgerecht bekommt. Meine Freundin ist Minderjährig und kann es nach Gesetz nicht sein, darf das Sorgerecht aber auch nicht weitergeben an mich. Theoretisch bekommt der Kleine nun Automatisch einen Vormund. Das kann theoretisch ich sein da Volljährig, eine beliebige andere Bezugsperson die als geeignet angesehen wird oder ein Vormund der KESB. In der Regel wird das in der Schweiz jemand der KESB mit der Begründung Angehörige könnten sich erpressen usw.
Wir leben seit 8 Monaten zusammen und unser Sohn seit er auf der Welt ist auch. Wir hatten unsere Ruhe, erledigten unsere Pflichten, übernahmen Verantwortung, und schlagen uns Finanziell ohne grosse Probleme und ohne staatliche Unterstützung durch. Wir sind sehr Glücklich und meine Freundin macht ihre Aufgabe als Mutter/Hausfrau einfach super, ich nehme mir soviel Zeit für meine Familie wie ich kann, mache viel Haushalt, versuche bei jedem wichtigen Termin dabei zu sein.
Jetzt auf einmal meldet sich die KESB (Jugendamt) und zwar nicht eine sondern aus 3 Regionen. Vorhäriger Wohnort der Freundin, unser aktuelle Wohnort und aus der Region des Spitals, die auch automatisch informiert werden. Nun streiten sich die 3 Ämter drum wer nun zuständig ist für uns und jeder will Abklärungen treffen. Das bedeutet wir gehen bei 3 Behörden an Termine und lassen uns ausfragen. Dabei darfst du dir ständig anhören wie viele Junge Eltern überfordert sind und ihre Kinder aus dem Fenster werfen usw. Wenn du sagst, das es dir und deiner Familie gut geht und du Glücklich bist und keine weitere Unterstützung benötigst und wüsstest wo du dir hilfe holen könntest, glauben die das erst mal nicht, weil irgend eine Studie über Teenieeltern dagegenspricht.
Die Fragen werden uns von Leuten gestellt, die nichtmal wissen wo oben und unten an einem Baby ist, noch wissen wie man eine Windel anzieht, geschweige denn sich vorstellen können, das ein Baby auch ein Geschenk sein kann und nicht nur eine Last. Wenn ich da zuhöre kriege ich Depressionen.
Naja auf jedenfall treffen die nun noch einige Monate abklärungen auf kosten von hart verdienten Steuergeldern ob ich das Sorgerecht haben kann, oder nicht. Bis die die dann Fertig sind ist meine Freundin schon längst 18, wir haben das geteilte Sorgerecht und die Profi-Frager der KESB inzwischen pansioniert.
Ziemlich mühsam das ganze das nimmt viel Zeit in anspruch für diese Termine. Habe aber gehört, dass das in Deutschland nicht ganz so schlimm ist wie in der CH
Ich denke bei euch heisst alles etwas anders die Ämter usw aber wird ungefähr ähnlicher Ablauf sein. Sorgerecht ist sehr schwierig zu bekommen wenn die Freundin Minderjährig ist, für Dich aber auch für Ihre Mutter. Ein Vormund vom Amt ist üblicher, aber versuche es trotzdem. Ich persönlich finde die option, das Ihre Mutter das Sorgerecht bekommt nicht super, das gibt meistens Zoff, Machtkämpfe und Probleme.
Mit der KESB in der Schweiz ist es aber auch sehr schwierig, die meisten von dort sind sehr unzuverlässig, ständig zu spät, halten Fristen nicht ein, viele Fehlinformationen, überfordert, und in unseren Akten finde ich ständig Personalblätter, Informationen von anderen Klienten, da anscheinend nicht in der Lage Akten vernünftig zu sortieren, da bringt dann die Schweigepflicht auch nichts mehr.
Ich wünsche euch alles Gute und wenn man wirklich will kriegt man das Alles hin.
Ein Kind macht extrem viel Arbeit, du wirst oft übermüdet sein usw, und trotzdem bin zumindest ich und meine Freundin Überglücklich und würdens nicht anders wollen. Ich mache diese Arbeit sehr gerne und will niemals mit Party, Single, feiern und Weltreise tauschen.
MFG