Hi,

ich bin zwar kein Therapeut, aber Diplompsychologe (habe also Psychologie studiert). Und ich bin mir sehr sicher, dass er das ersten nicht darf und zweitens: nicht sollte!!

Mir kommt das ganze sehr spanisch vor. Anschwärzen kannst Du ihn beim Berufsverband oder der Krankenkasse. Hingehen solltest Du auf keinen Fall mehr. Such dir einen vernünftigen Psychologen. Die ersten fünf Sitzungen sind grundsätzlich Probesitzungen, die von der Kasse übernommen werden und dazu dienen rauszufinden ob's zwischen Klient und Therapeut"passt".

Viel Glück!

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jeder darf alles was er will "iq-test" nennen. ein pauschalurteil auf grund von erfahrungen mit obskuren onlinetests zu fällen wäre so sinnvoll, wie ein pauschalurteil über autos nach der probefahrt auf dem bobbycar.

selbstverständlich werden wissentschaftlich entwickelte iq-tests (die von psychologen durchgeführt werden) auf ihre güte hin überprüft. einer der wichtigsten faktoren ist dabei die zuverlässigkeit ("reliabilität"). für den "hamburg wechsler" test liegt diese z.b. bei .96 (was bedeutet dass über 92% der varianz der testergebnisse durch die varianz bei einer testwiederholung erklärt werden können oder umgekehrt).

und selbstverständlich liefern solche tests nicht nur einen gesamtiq sondern differenzieren in ihrem ergebnis zwischen den bereichen.

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ich werde nicht müde diese antwort zu posten:

Es ist tatsächlich so, dass jede einzelne der geschätzten 100 Milliarden Nervenzellen des Gehirns zu jeder Zeit "feuert", also elektrische Impulse auslöst, die sog. "Aktionspotentiale". In diesem Sinne nutzen wir (und alle anderen Lebewesen mit Gehirn) ständig 100% unseres Gehirns.

Allerdings feuert eine Nervenzelle in Ruhe seltener als wenn sie auf einen auslösenden Reiz reagiert. Ein Beispiel: Eine Zelle im "Streifenkörper" des Hinterhauptlappens kann zum Beispiel darauf spezialisiert sein, immer dann besonders häufig zu feuern, wenn das Bild, dass von der Netzhaut an diesen Teil des Gehirns weitergeleitet wird über bestimmte Eigenschaften verfügt, also z.B. wenn in einem bestimmten Bildausschnitt eine Kante mit einer bestimmten Orientierung vorliegt. Wenn man sich dieses Prinzip der Kodierung klar macht, dann wird schnell deutlich, dass es ziemlich unsinnig wäre, davon zu sprechen das Gehirn liefe auf "voller Kraft", wenn alle Nervenzellen möglichst viel feuern würden. Das wäre vergleichbar mit einem Bildschirm, auf dem jeder Pixel mit maximaler Helligkeit - also weiß - leuchtet. Die Informationsübertragung funktioniert nur dann sinnvoll, wenn es Unterschiede in der Intensität gibt.

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Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (AZ:IZR174/83) darf sich nur Psychologe nennen, wer ein Diplom in Psychologie oder einen gleichwertigen Abschluss hat[, Bis vor kurzem durften also nur Diplompsychologen die Berufsbezeichnung "Psychologe" verwenden. Es gab also keinen Unterschied (mit Ausnahme von solchen, die im Ausland einen gleichwertigen Abschluss erworben haben).

Mittlerweile wurden (wie bereits von anderen erwähnt) Bachelor und Master eingeführt. Jetzt sind "Psychologen" entweder Diplompsychologen oder "Masterpsychologen". Wichtigster Unterschied: Regelstudienzeit beim Master ein Semester länger und Masterstudiengänge sind in der Regel etwas Schwerpunktlastiger als der Diplomstudiengang (es gibt eine stärkere Spezialisierung, z.B. auf klinische Psychologie).

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"Engramm" ist soweit ich das sehe erstmal ein veralteter begriff. von "engrammen" sprach man zu einer zeit, in der man vermutete irgendwo im gehirn muessten sich "gedaechtnisspuren" physiologisch manifestieren, aber noch keine ahnung hatte, wie genau das funktioniert.

heute kennt man (zumindest einige) solcher prozesse und benennt sie direkt (mir ist "engramm" in deinem post zum ersten mal begegnet). der wiki artikel gibt ja ein bisschen was zur geschichte des begriffes wieder, die bei hebb muendet. das waere ein guter einstieg fuer dein refarat, um dann (aufbauend auf und erlauternd zu dem hebbschen prinzip) was zu NMDA rezeptoren und langzeitpotenzierung zu erzaehlen...

leider finde ich die wiki artikel zu NMDA rezeptoren und langzeitpotenzierung recht umstaendlich. wenn's auch englisch geht, lege ich dir http://thebrain.mcgill.ca waermstens ans herz. da findest du unter "learning and memory" alles was du brauchst (spiel rum mit den ebenen der erklaerung - molekular bis psychologisch und den ebenen der schwierigkeit - "beginner" bis "advanced").

bei spezifischen fragen / unklarheiten: gerne wieder posten. allerdings schreib ich uebermorgen selbst ne klausur und kann daher nix versprechen...

viel erfolg!

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psychologie ist die wissenschaft der wahrnehmung, des denkens, fuehlens und verhaltens des menschen.

die sozialpsychologie (als teilgebiet der psychologie) beschaeftigt sich mit all diesen dingen, aber speziell im bezug auf das zusammenleben von menschen. ein beispiel fuer eine sozialpsychologische fragestellung ist:

"wird die eigene leistungsfaehigkeit von den vorurteilen anderer beeinflusst?" oder, ein bisschen konkreter: "erbringen maedchen schlechtere leistungen in mathematik, wenn ihr lehrer das erwartet?"

die persoenlichkeitspsychologie beschaeftigt sich ebenfalls mit allen aspekten der psychologie, allerdings unter dem blickwinkel von (ueberraschung!) persoenlichkeitsbedingeten unterschieden zwischen menschen. ein beispiel fuer eine persoenlichkeitspsychologische fragestellung ist:

"haben introvertierte menschen einen anderen musikgeschmak als extrovertierte"? (der fachmann wuerde sich hier versuchen zu profilieren, indem er von "extravertiert" spricht...

ein moderneres beispiel waere: "gibt es systematische genetische unterschiede zwischen introvertierten und extrovertierten menschen? wenn ja, welchen unterschied bedingen diese gene in funktion und aufbau des gehirns?"

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das hier war unser einfuehrungsbuch im ersten semester - ein traum! allerdings hatte ich es im englischen original und weiss nicht, wie viel die uebersetzung taugt...

http://www.amazon.de/Hilgards-Einf%C3%BChrung-Psychologie-Rita-Atkinson/dp/3827404894

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nein.

das gehirn funktioniert nicht wie ein digitaler speicher - es gibt keine speichereinheiten, die für eine information "verbraten" werden. bei einer festplatte gibt es eine begrenzte anzahl von einheiten, die entweder den status 0 oder 1 annehmen können. ist all diesen einheiten ein status zugewiesen ist sense.

mit dem gehirn verhält es sich anders. information wird gespeichert, in dem sich verbindungsgewichtungen eines neuronalen netzwerks verändern. die wahrscheinlichkeit das nervenzelle a nervenzelle b aktiviert wird verändert. und es ist nicht so, dass es dabei die beziehung "eine verbindungsgewichtung - eine information" bestünde. das gesamte netzwerk befindet sich mehr oder weniger in kontinuierlicher veränderung.

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Das Gehirn macht nur 2% der Körpermasse aus, verbraucht aber ungefähr zehnmal so viel des zur Verfügung stehenden Sauerstoffs und Zuckers - und das ganz ohne besondere Anstrengungen. Soweit mir bekannt ist dieser (hohe) Energieumsatz auch sehr konstant, man kann also (leider) nicht aufs Fitnessstudio verzichten um stattdessen Matheaufgaben oder Rätsel zu lösen. Allerdings weiß man, dass der Energieumsatz des Gehirns zumindest dann doch ansteigt, wenn große Mengen an Adrenalin ausgeschüttet werden. Es scheint also tatsächlich eine Art "Turboschalter" für besondere Situationen zu geben.

Zu der Frage: Warum nutzen wir diesen Turbo dann nicht die ganze Zeit? Nun, ein wichtiger Grund ist sicher, dass das nicht lange gut ginge. Unter hohem Adrenalinpegel steigt nicht nur der Zuckerumsatz generell, sondern auch der Anteil der anaeroben (also sauerstofffreien) Verbrennung und damit der Laktatspiegel des Gehirns. Das Gehirn übersäuert sozusagen, wie ein Muskel nach großer Anstrengung.

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ja. eine anomalie bezeichnet eine deutliche abweichung vom durchschnitt oder der norm. im bezug auf's gehirn geht es also um eine abweichung von gehirnstruktur oder -aufbau von der norm. solche anomalien sind (meiner erfahrung nach) extrem haeufig und in den meisten faellen harmlos. gehirne unterscheiden sich stark voneinander und richten sich meist nicht nach lehrbuechern...

in der grundlagenforschung mit mrt stellt das ein echtes ethisches problem dar, da immer wieder das dilemma entsteht, dass man zufaellig ueber anomalien bei probanden stoesst und vor der frage steht, ob man sie darueber informieren soll oder nicht.

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Hi,

Auf die schnelle gibt die Fachliteratur folgendes her:

  • Die Hirnstruktur von Menschen mit Autismus und Sprachproblemen unterscheidet sich von der Hirnstruktur von Menschen ohne Sprachprobleme (aber nicht notwendigerweise von der von Menschen ohne Autismus, die Sprachprobleme haben). Anatomische Vergleiche mittels MRT zeigen hier eine Tendenz zur 'reversed lateralization': Viele (auch sprachrelevante) Hirnstrukturen sind bei Rechtshaendern im Durchschnitt linksassymetrisch ausgepraegt, d.h. ihr Volumen ist in der linken Hirnhaelfte groesser. Fuer Menschen (mit Autismus und) Sprachproblemen ist dieser Trend hingegen umgekehrt - hier sind diese Strukturen auf der rechten Seite staerker ausgepraegt. s. z.b. Herbert et al., 2005 (Brain); frei zu bekommen unter http://brain.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/128/1/213

  • Diese umgekehrte Assymetrie scheint sich auch auf die funktionelle Anatomie zu beziehen. Das hat man z.B. mit Magnetenzephalographie (MEG) zeigen koennen. Im Laufe der Entwicklung von Kindern praegt sich auch eine Assymetrie in Sprachbezogenen Hirnaktivierungen aus - und die ist, so wie die anatomische Assymetrie, normalerweise linksdominant. Und auch hier kehrt sich der Trend fuer autistische Kinder mit Sprachproblemen um: ihre sprachbezogenen Hirnaktivierungen entwickeln sich eher rechtsdominant. s.: Flagg et al. (2005): Language lateralization development in children with autism: Insights from the late field magnetoencephalogram (2005) Neuroscience Letters, 386 (2), pp. 82-87.

  • Ich wuerde trotzdem Vorsichtig mit dem Begriff "Schaedigung" der linken Hemisphaere sein. Es ist ja nicht so, dass eine umschriebene Laesion vorlaege. Soweit ich das ueberblicke, ist die Ursache fuer diese Unterschiede noch nciht wirklich klar. Es gibt allerdings Anzeichen fuer einen genetischen Faktor. s.: B. S. Abrahams and D. H. Geschwind Connecting Genes to Brain in the Autism Spectrum Disorders Arch Neurol, April 1, 2010; 67(4): 395 - 399.

Hoffe das hilft dir weiter!

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generell kann man auch ganz gut überleben, wenn man hirnrinde - sog. kortex - verliert (inkl. des kleinhirns). manche neurologischen krankheiten sind zum bsp. nur zu behandeln, in dem man eine hirnhälfte komplett entfernt (gemeint ist damit immer die hirnrinde). generell klappt das erstaunlich gut, da sich das gehirn sehr gut neu organisieren kann... s. z.b.: http://www.youtube.com/watch?v=D0njlDSFie4

anders sieht's beim hirnstamm aus. diese gehirnstruktur teilen wir - im gegensatz zu den meisten teilen der hirnrinde - mit entwicklungsgeschichtlich alten tierenn, und sie steuert so esentielle funktionen, wie z.b. das atmen. selbst ein

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hi daniel,

es ist tatsächlich so, dass kiffen die gedächtnisleistung beeinträchtigt. mittlerweile kennt man sogar zumindest einen der beteiligten mechanismen. das ganze funktioniert so:

THC bindet (unter anderem) an einen Canabisrezeptor auf Nervenzellen der CB1 heißt. Diesen Rezeptortyp findet man auch auf Hippocampuszellen, also Nervenzellen in dem Gehirnteil, der für die Bildung neuer Gedächtnisinhalte verantwortlich ist. Wenn Hippocampuszellen Erinnerungen bilden, synchronisieren sie ihre Aktivität - sie feuern im Gleichtakt. Und genau das funktioniert nicht mehr richtig wenn THC an die CB1-Rezeptoren gebunden hat.

Kurz: wenn Du kiffst verstolpert sich dein Hippocampus im Takt und die Gedächtnisbildung geht Flöten.

die ganz schlechte nachricht: auf dauer scheint es auch zu langfristigen schäden zu kommen.

ob es dir das wert ist, kannst natürlich nur du selbst entscheiden.

infos zu entzug und ggf hilfe unter:

  • weiter statt breiter

  • http://www.drugcom.de/botquittheshitquittheshit_idx-1.html

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Das ist nicht wichtig

die entscheidende antwort fehlt: wenn es (d?)ein freund ist, sprecht darüber!

klingt für mich nach einem klassischen boyspeak-girlspeak problem. er hat öffentlich eine andere position zu einem kontroversen thema vertreten als du. für ihn bedeutet es vermutlich auch in erster linie das: an diesem punkt sind wir unterschiedlicher meinung. evtl. schade, aber meilenweit von einem drama entfernt.

für dich bedeutet es offensichtlich viel mehr: verrat im sozialschach. er ist dir in den rücken gefallen, hat sich öffentlichkeitswirksam distanziert.

wenn du ihn mit deiner wahrnehmung (und verletzung) konfrontierst, fällt er vermutlich aus allen wolken. wenn eure freundschaft tief genug reicht/ euch beiden wichtig genug ist, könnt ihr aber sicher ne menge aus der situation lernen. schildert euch gegenseitig eure wahrnehmung der situation - und hört euch zu! ohne euch gleich zu rechtfertigen...

im schnitt haben jungs eben eine etwas sachorientierter betonte wahrnehmung und mädels eine etwas beziehungsbezogenere. natürlich ist beides teil jeder kommunikationsrealität. spitz formuliert, musst du vl lernen, dass als teil des gesagten zu verstehen, dass tatsächlich gesagt wurde. und er umgekehrt, ohren für das zu entwickeln, dass nicht gesagt, aber eben doch kommuniziert wurde...

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jep. frauen sind im schnitt kleiner und leichter als maenner - dementsprechend auch ihre koepfe und deren inhalt. saehe auch seltsam aus, wenn es nicht so waere: wenn frauen im verhaeltnis zum rest des koerpers mit riesenkoepfen rumrennen wuereden.

aber das hat, wie bereits von anderen bemerkt, nichts mit intelligenz zu tun. wenn absolute gehrinmasse bzw. -groesse mit intelligenz einherginge waeren wale und elefanten wohl die lkuegsten erdenbewohner - maeuse higegen ziemlich doof. und beides darf wohl bezweifelt werden.

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nein.

das gehirn funktioniert nicht wie ein digitaler speicher - es gibt keine speichereinheiten, die für eine information "verbraten" werden. bei einer festplatte gibt es eine begrenzte anzahl von einheiten, die entweder den status 0 oder 1 annehmen können. ist all diesen einheiten ein status zugewiesen ist sense.

mit dem gehirn verhält es sich anders. information wird gespeichert, in dem sich verbindungsgewichtungen eines neuronalen netzwerks verändern. die wahrscheinlichkeit das nervenzelle a nervenzelle b aktiviert wird verändert. und es ist nicht so, dass es dabei die beziehung "eine verbindungsgewichtung - eine information" bestünde. das gesamte netzwerk befindet sich mehr oder weniger in kontinuierlicher veränderung.

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