Ich persönlich finde, dass man nicht unbedingt etwas daraus lernt. Vielleicht fällt mir eine Moral ein, wenn ich länger darüber nachdenke.
Aber, wie schon jemand anderes gesagt hat, finde ich nicht, dass eine Geschichte eine Moral haben muss um verdammt gut zu sein.
Ich liebe die Schachnovelle deswegen so, weil Zweig einfach sehr gut schreibt und die Figuren mMn. viel Komplexität und Leben besitzen, auch wenn es ''''''nur''''''' eine Novelle ist, also eher eine kurze Erzählung. Sie besitzt auch zwei Themen, die mich persönlich sehr ansprechen - Geschichte und Psychologie.
Die Novelle (Doktor B's Geschichte zumindest) spielt zur Zeit des Nationalsozialismus, aber hat nicht physische Gewalt zum Thema (was meistens der Fall ist bei Geschichten, die in dieser Zeit spielen) sondern psychischen Terror und sie zeigt, wie der Mensch immer versucht sich irgendwie zu retten und zu was das Gehirn/unser Bewusstsein fähig ist.
Ich finde es außerdem schön (wenn man das so sagen kann), dass Dr. B am Ende einen endgültigen Schlussstrich zieht und so in eine womöglich bessere Zukunft für ihn schaut und es ist sicher auch der erste Schritt zu seiner Besserung und Heilung.
Soweit meine Gedanken!