Gute Nacht guteFrage Nutzer,
bevor ich über mein Problem zu schreiben anfange, möchte ich euch vorerst etwas über meine Person mitteilen, denn nur so kann man mich und meine Lage besser verstehen.
Ich bin 18 Jahre alt, männlich und habe mein Abitur abgeschlossen. Heute haben wir die Ergebnisse bekommen und ich hatte schon Bedenken, dass ich das Abitur nicht schaffe, aber diese Gedanken waren zum Glück umsonst :-) ich bin ein sehr sehr ängstlicher und nachdenklicher Mensch und leide seit der Pubertät, also seit circa 6 Jahren, an psychischen Problemen, die nie ganz verschwinden wollen. Ich litt früher an einer Hypochondrie, dann folgten Zwangsgedanken und Zwangsimpulse, die aber nachließen und gänzlich verschwanden. Meine Eltern brachten mich oft zum Psychologen, da ich auch sehr verschüchtert und zurückgezogen lebte, jedoch haben diese Termine nicht viel gebracht. Ich bin immer eher der Schüchterne gewesen, ohne viel Freunde, der sehr viel zeit zu Hause verbringt.
Nun leide ich seit fast 1,5 Jahren an einer sehr heftigen Zwangsstörung und an einer mittelstarken sozialen Phobie und an einer Depression. Gegen die Depression und gegen die Zwänge habe ich Fluvoxamin, also ein Antidepressivum, verschrieben bekommen und nach paar Wochen setzte die Wirkung ein und die Zwangsgedanken wurden etwas weniger. Ich konnte außerdem keine tiefen Emotionen mehr verspüren. Was mich auch sehr gefreut hatte, war die Tatsache, dass meine Psychotherapeutin Lorazepam gegen Notsituationen verschrieben hatte.
Meine Eltern haben mich in den Urlaub für 2 Wochen geschickt, alleine, zu fremden Verwandten, die ich zum grö´ten Teil noch nie gesehen habe. Alles nur Extrovertierte - also das Gegenteil von mir. Jeden Tag soziale Kontakte, was für mich harte psychische Arbeit bedeutet hatte. Aber es hat mir auch einerseits Spaß gemacht, viel Neues erlebt & so :-) nur das Problem ist, diese Verwandten wollten mir einen "Gefallen" tun und haben alle Medikamente in den Müll geschmissen, weil das angeblich Gift für den Körper ist! Meine Zwangsstörung hat sich verschlechtert!
Meine Mutter ist außerdem dagegen, mich weiter zum Psychologen zu schicken und mir Tabletten zu geben. Ich sitze nur noch den ganzen Tag zu Hause herum, antriebslos, habe keine Lust auf den Tag, bin ständig nur voller negativer Emotionen, nichts macht Spaß, der soziale Kontakt mit Menschen, selbst mit meinem Vater, wird als eine Qual empfunden, wo doch der Mensch eigentlich soziale Kontakte braucht. Ich träume vom Tavor, denn der Wirkstoff Lorazepam hat mir so gut getan, ich war jedes Mal so entspannt, als ich das genommen habe; nun ist es weg. Ich überlege, ob ich nicht einfach Lorazepam von meiner Oma nehme, die das wegen Schlafstörungen verschrieben bekommt.
Ich habe ja eine soziale Phobie und es fällt mir schon schwer das Haus zu verlassen. Ich fühle mich draußen unwohl und meine Familie kann mich nicht verstehen. Sie meinen ich bräuchte nur Aufmerksamkeit.
Wie komme ich aus dieser Lage nur heraus?