Als Junge vor dem Stimmbruch kannst Du auf jeden Fall so hoch singen wie eine Frau, manche können sogar höher singen. Jungen klingen aber immer wie Jungen und nicht wie Mädchen oder Frauen. Nach dem Stimmbruch können manche Jungs zwar einerseits tief singen, andererseits aber auch so hoch wie Frauen. Das ist was sehr Spezielles, diese Jungs heißen dann Kontratenöre (engl. Counter). Da schwingen dank einer besonderen Technik dann die Stimmlippen nicht komplett, sondern nur die Ränder. Auch die Countertenöre klingen, wenn sie in der Höhenlage von Frauen singen, nie wie Frauen, sondern eben wie Countertenöre. Beispiel (ergooglen): Andreas Scholl etc.

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Als nach dem letzten Weltkrieg die Menschen in Deutschland Lebensmittelkarten bekamen, wurden den Sängerinnen und Sängern die gleichen Rationen zugeteilt wie den Arbeitern im Bergwerk, nämlich Schwerstarbeiter-Rationen. "Richtiges" Singen, also kraftvoller und hochkonzentrierter Gesang, ist tatsächlich Schwerstarbeit, da kann man auf der Opernbühne ganz leicht mal nach drei Stunden Bühnenpräsenz 2 Kilo leichter sein. Ich weiß, von was ich rede :-). Nach einem Liederabend - also ca. 70 Minuten Gesang alleine und am Stück - kannst Du leicht das Gefühl bekommen, eine Bergwanderung hinter Dir zu haben. Glaub`s mir: der Kalorienverbrauch ist erheblich!

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Wenn Du eine klassische Gesangsausbildung beginnen möchtest, solltest Du auf jeden Fall etwas Klassisches oder Artverwandtes vorbereiten. Opernarien dürften zu schwierig sein. "Ave Maria" von Schubert wäre vielleicht passend (gute Version von Barbara Bonney bei Youtube). Immer richtig liegst Du mit Volksliedern, die zum Kunstlied weiterentwickelt wurden, z.B. "Guten Abend, gut` Nacht" von Brahms. Guck mal bei www.liederprojekt.org, da findest Du Noten und Audiodateien von Wiegen-, Schlaf- und Volksliedern, die allesamt von Profis (Konzertsängerinnen und - sängern) gesungen werden.

Singen macht stark :-) !

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Da gibt es Duette von Schumann und von Mendelssohn, guck mal. Sauschön natürlich das Duett Hänsel/Gretel aus der gleichnamigen Oper von Humperdinck. Das findest Du bei Youtube, Version Oper Zürich (mit Harteros) oder bei www.liederprojekt.org. Viel Erfolg!

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Ich denke schon, es gibt einen Unterschied, nicht nur einen sprachlichen. Gesangsunterricht ist eine auf längere Zeit angelegte Sache, die sowohl elementare technische Bedingungen berücksichtigt als auch künsterische Entwicklungsmöglichkeiten. Sowas dauert bei professioneller Ausbildung gerne mal 12 - 16 Semester an einer Musikhochschule, wobei dort Studierende fast immer eine Vorbildung haben und bereits als Kinder sangen. Wir reden hier also von jahrelanger Arbeit.

Ein vocal coaching ist dagegen eher eine vorübergehende stimmliche Betreuung unter Berücksichtigung vorhandenen Könnens und auch von stimmlichen Defiziten. Es wird eher eingesetzt bei der Überwachung / Kontrolle / Betreuung bei sogenannten "Gesangswettbewerben" (Voice of Germany etc.), auch bei Ensemble- oder Soloauftritten bei Musicals, gelegentlich aber auch bei Wettbewerben im Fach Pop-Gesang, wie z.b. zur Zeit bei "Jugend musiziert".

Mich dünkt nach meiner Erfahrung, dass ein "richtiger" Gesangslehrer (z.B. als Mitglied des Bundesverbandes deutscher Gesangspädagogen) ein Vielfaches an Erfahrung und Wissen hat im Vergleich zu einem Vocal Coach.

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Als Profi, der Hunderte von SängerInnen kennt, kann ich feststellen, dass es Dicke und Große gibt, die piepsig singen, und dass es kleine und schmächtig Wirkende gibt, die singen können, dass Dir die Ohren wegfliegen. Hör Dir z.B. Nathalie Dessay an, ein Handtuch, aber sie singt kraftvoll. Und dann gibt es einen Tenor, kräftig und groß, Klaus Florian Vogt, der klingt eher nach Kindersopran (ich bin böse, jawohl). Die Callas war ein Strich in der Landschaft, die Stimme dafür gigantisch. Da gibt es keine Regeln. Es ist eine Frage des Trainings. Vielleicht klingen schwere Menschen etwas anderes, da auch ihr Wasseranteil des Körpers (ca. 65%) dem Eigengewicht entsprechend höher ist. Und Wasser schwingt und ist ein Resonator.

Wenn bei Dünnen die Aussprache dünner und trockener klingt, dann sprechen sie falsch.

Richtiges Singen ist Schwerstarbeit!

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Hallo Lucy,

Volkslieder: da gibt es deutsche und fremdsprachige. Deutsch: Wiegenlieder, Schlaflieder, Wanderlieder, Weihnachtslieder, Kinderlieder, bearbeitete von Schubert, Silcher, Schumann, Brahms, Mahler etc., letztere sind auch Kunstliedern zuzuordnen. Guckst Du www.liederprojekt.org.; Fremdsprachig: englische wie Amazing grace z.B. ...; da wirst Du sicher fündig. Mein Rat: ein Schlaflied, ein Weihnachtslied, ein Wanderlied, ein Liebeslied, ein Heimatlied (z.B. In einem kühlen Grunde). Viel Erfolg!

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Bundesverband deutscher Gesangspädagogen (www.bdg-online.org). Normalerweise gibt es kostenlose Probestunden. Niemals (!) wird Dich ein Gesangslehrer auslachen. Wenn doch, ist er keiner. Singe! Singen macht stark :-).

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Narzissmus pur! Eitelkeiten von Operndirektionen, die irgendwas Pseudo-Spektakuläres auf die Bühne bringen wollen, Hauptsache, man schreibt darüber. Skandalöses ist allemal besser verkäuflich als solide Regiearbeit. Eine große Anzahl von RegisseurInnen kommt aus anderen Berufen, z.B. Bühnenbild, Ausstattung, Film. Zudem gibt es interne Verwicklungen von Netzwerken (Agenturen, Operndirektionen, Dirigenten, RegisseurInnen, Presse etc.). Eine überwältigende Mehrzahl von singenden Künstlern findet vieles Schrott, muss aber Geld verdienen. Zitat: " Da muss man durch, am Ende des Tunnels glänzt ein Häuflein Gold". Wohl denen, die als KünstlerInnen nicht darauf angewiesen sind, viele haben keine andere Wahl, besonders dann nicht, wenn fest angestellt.

Und eine große Mehrheit des Publikums findet das alles auch nicht spaßig. Da schließt man dann die Augen, wenn eine Königin der Nacht aus dem Kühlschrank steigt und hört nur die wunderbare Musik an.

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Auch noch dabei: Schminkplätze, Werkstätten für Waffenbauer, Hutmacher, Schuhmacher und alle technischen Einrichtungen, Fundus (Sammlung von Ausstattungen/Kostümen/Requisiten), Kantine mit Küche, Raucherkabine (Oper Amsterdam, für die süchtigen Tänzer...), Stimmzimmer für Instrumentalisten, Klavierzimmer für Korrepetitionen mit Sängern, Notenarchiv, Schneiderei und Anproberäume, Portiersloge und und und...; in einem großen Opernhaus (Wien, Stuttgart, München, Berlin,Paris) geht es zu wie in einer Kleinstadt, außer Metzgern und Bäckern sind fast alle Handwerksberufe vertreten, alle haben ihre Räume und Werkstätten, dazu die Aufenthaltsräume...; eine Führung würde sich lohnen :-)...

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Opernlieder gibt es nicht. Sie heißen Opernarien. Sologesang, vom Orchester begleitet. Solche Arien gibt es fast in allen Opern, besonders in denen, die aus der Barock- oder Klassikzeit stammen. Mozart-Opern: Arien der Königin der Nacht, des Tamino, der Pamina, des Sarastro etc. (Zauberflöte), Arien des Grafen und der Gräfin, des Figaro etc. (Figaros Hochzeit), Arie des Osmin, des Blondchen, des Pedrillo etc. (Entführung aus dem Serail). Massenhaft Arien gibt es in Opern von Händel, z.B. "Ombra mai fu" aus der Oper "Xerxes" (Andreas Scholl singt sie als Kontratenor sensationell). Weiterhin Arien in Opern von Verdi (Rigoletto, Don Carlos, Aida und vielen anderen Opern). Viele Informationen über Opernarien kann man in einschlägigen Seiten finden, wie z.B. Amazon.de und anderen. Es gibt zahlreiche Sammlungen von Opernarien unterschiedlicher Interpretinnen und Interpreten. Es gibt so viele Opernarien, dass Du vermutlich 150 Jahre ununterbrochen zuhören könntest. Auch bei Youtube kannst Du Dich ergötzen...

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Die besten Koloraturen singt Nathalie Dessay. Bei Youtube gucken und nachmachen, ha! Die wirklich guten Koloratursoprane singen keine "H"s zwischen den Tönen, also a a a a a statt ha ha ha ha ha. Absolut eine Frage der Zwerchfellkontolle durch die beteiligten Muskeln. Millimeterarbeit praktisch, und das ist nur ein kleiner Teil der Zauberei...

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Voraussetzungen: gute Stimme, gute Gesangstechnik, künstlerischer Ausdruck, Sprachkenntnisse, Repertoire aus Kunstliedern (z.B. Schubert, Brahms, Schumann...), Opernarien (Mozart, Verdi) und Oratorienarien (Händel. Mozart, Bach...) verschiedener Stilrichtungen. Notenlesen dringend notwendig, auch Vom-Blatt-Singen. Klavier wäre nützlich. Hochschule: kein Numerus clausus, aber Aufnahmeprüfung, d.h. Vorsingen. Unbedingt Gesangsstunden davor nehmen, dauert etwa zwei Jahre im Schnitt, bis einigermaßen die Dinge stimmen, es sei denn, Du hast eine geniale Naturstimme, das gibt`s ganz selten.

Chorerfahrung wäre nützlich. Gute Nerven braucht`s unbedingt.

Studium dauert etwa 4-5 Jahre, bei mir waren es 8 Jahre. Spezialisierung möglich in Opernschule und Liedklasse. Dazu Sprecherziehung und andere Scherze. Suche mal bei den Hochschulen für Musik...

Ich selbst bin Konzert- und Opernsänger und fing mit 8 Jahren professionell an, das sind nun 50 Jahre, dass ich singe.

Viel Erfolg!

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