Meine Gedanken sind die ganze Zeit bei Israel. Nach den Großangriffen der Hamas auf Israel steigt die Zahl der Toten immer weiter. Auch in der Nacht gibt es Kämpfe und Raketenangriffe. Premierminister Netanyahu kündigte Vergeltung an und forderte die Bewohner von Gaza auf, die Stadt zu verlassen.
Nach dem überraschenden Großangriff auf Israel hat die radikal-islamische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen den Beschuss ihres Erzfeindes in der Nacht fortgesetzt. Gegen mehrere Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv, gab es in der Nacht heftige Raketenangriffe. Die Lage im Land sei noch nicht wieder vollständig unter Kontrolle, teilte das israelische Militär mit. Im Gegenzug seien weitere Kommandozentralen der Hamas bombardiert worden.
Bislang kamen in Israel nach Medienberichten mindestens 300 Menschen ums Leben. Rund 1590 Menschen seien verletzt. Auf Seiten der Palästinenser im Gaza-Streifen wurden mindestens 232 Menschen getötet und knapp 1700 verletzt, wie das dortige Gesundheitsministerium bekanntgab.
Netanyahu kündigt Vergeltung an
Israel beschloss als Reaktion auf die Angriffe vernichtende Schläge gegen die radikal-islamische Hamas. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, "dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen", gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Morgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen abzuschneiden.
"Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde", wurde Netanyahu zitiert. Die erste Phase ende jetzt mit der "Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind", hieß es nach der Sitzung des Sicherheitsrats. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die ohne Einschränkung solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. "Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen", hieß es. Militär spricht von "ernster Geiselnahme-Lage"
Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hatte am Samstag tagsüber nach Militärangaben mehr als 3000 Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen am Morgen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor.
Unterdessen konnten nach israelischen Medienberichten Geiseln, die in einem Haus in Ofakim an der Grenze zum Gazastreifen festgehalten worden seien, von israelischen Soldaten befreit werden. Sie hätten das Gebäude nach stundenlangen Verhandlungen gestürmt und zehn Terroristen getötet, berichteten die Nachrichten-Website Ynet und der Sender i24NEWS. Drei israelische Soldaten seien verletzt worden.
Das Militär hatte zuvor von Verschleppungen von Israelis berichtet. Ein Militärsprecher sprach von einer "erheblichen Zahl", genaue Angaben machte Israel nicht. Es gebe eine "ernste Geiselnahme-Lage in Beeri und auch in Ofakim", sagte Armeesprecher Hecht. Die beiden Orte liegen in der Nähe der israelischen Grenze zum Gazastreifen. Die Hamas, die von der EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, sprach von Dutzenden Entführten.
In Berlin gab es Solidarisierung mit Israel