Eine Bilanz ist natürlich auch immer eine sehr stichtagsbezogene Betrachtung. Das darf man nicht vergessen. Insofern wäre auch die GuV wichtig, um ein Unternehmen beurteilen zu können. Es könnte z. B. sein, dass bereits Umsätze da sind, aber vll. gleichermaßen Aufwendungen gegenüberstehen. So jedenfalls hat der Jahresüberschuss in 2019 keine Aussagekraft.
Diese Bilanz erzählt mir im Großen und Ganzen folgende Geschichte: Es handelt sich hier wohl um eine neu gegründete GmbH in 2018. In 2019 wurde vermutlich vornehmlich auf Lager produziert, da die Bilanz / das Unternehmen zu 73% aus Vorräten besteht. Kann aber natürlich auch sein, dass es sich bei dem Business um einen Projektbetrieb handelt, dass in 2018 gegründet wurde und deren Projekte in 2019 nicht abgenommen waren. Ein kleiner Teil wurde in 2019 wohl noch verumsatzt, da es eine kleinen Anteil an Forderungen gibt.
Die Vorräte sind wohl alle Lieferantenkredit-finanziert. Das kann gut, oder schlecht sein: Wenn die Verbindlichkeiten fällig sind, bevor die Vorräte verumsatzt und die Forderungen gleichermaßen fällig sind, entsteht eine Finanzierungslücke in 2020 die zur Zahlungsunfähigkeit führen würde, da es keine liquiden Reserven gibt. Wenn dass Geld schneller in das Unternehmen zurückfließt, als die Verbindlichkeiten bezahlt werden müssen, ist m. E. alles im grünen Bereich.