Hallo,
ich weiß, dass die Frage jetzt schon eine Weile her ist und mit Sicherheit ist dir in der Zwischenzeit geholfen, doch manchmal schauen ja noch andere Leser hier rein und haben die gleiche Frage(n). Ich wurde vor genau einer Wocheam Polonidalsinus operiert und habe jetzt eine ziemlich große Wunde (die allerdings meine eigene Schuld ist, da ich 4 Jahre lang nicht zum Arzt gegangen bin und mir vorgemacht habe, dass es keine Steißbeinfistel ist). Ich bin froh, dass ich sie selber nicht sehen kann, aber mein Arzt meint, die Wunde wäre in etwa faustgroß und ginge bis auf das Steißbein hinunter. Du kannst dir damit also wohl eine der größtmöglichen Wunden nach so einer OP vorstellen. (Mach besser nicht den gleichen Fehler wie ich und google, wie sowas aussieht - dann hast du garantiert Schmerzen).
Die ersten 4 Tage nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen, auch nicht beim Verbandswechsel. Seit dem fünften Tag fängt es nun an doch ein bisschen weh zu tun. Du darfst dir das aber nicht zu arg vorstellen, es sind vollkommen erträgliche Schmerzen und eigentlich merkst du sie auch nur beim Aufstehen, Hinsetzen und wenn du dich bücken musst, um z. B. die Schuhe zuzubinden. Laufen geht eigentlich auch ohne Schmerzen und ist für mich sogar die angenehmste Haltung. Sitzen funktioniert bei den meisten, solange sie ihr Gewicht auf jeweils eine Pobacke verlagern. Das kann eine Fehlhaltung der Wirbelsäule mit sich bringen und somit Rückenschmerzen, aber die geben sich nach ca. 3 Wochen wieder (habe ich mir sagen lassen), weil man dann auch wieder wie gewohnt sitzen kann.
Zur Frage wie lange diese Wundheilung dauert, hat mein Vorgänger natürlich recht: das kommt auf die Größe der Wunde an. Ich muss bei meiner Wunde (wie gesagt faustgröße) mit einer Heilungszeit von mindestens (!) 6 Wochen rechnen, eher 2 Monate, vielleicht sogar 3. Du darfst dabei aber nicht vergessen, dass es sich um einen Heilungsprozess handelt, d. h. die Wunde wird mit der Zeit immer kleiner, deine Bewegungen wieder "normaler" (Man neigt die Tage nach der OP zu äußerst vorsichtigen Bewegungen.) und die Schmerzen lassen auch nach. Mir konnten die operierenden Ärzte übrigens nicht sagen, wie viel sie rausschneiden müssen, weshalb ich ziemlich angespannt war, weil ich nicht wusste, wie viel mir nach dem Aufwachen aus der Narkose an "Körpereigentum" fehlen wird.
Meine Schmerzmittel sind Ibuflam 600 mg und die helfen auch recht gut (nur leider nicht beim Verbandswechsel bzw. beim Spülen der Wunde durch den behandelnden Arzt).
Und nochmal kurz zur Fehlhaltung: Du kannst deinen Rücken natürlich entlasten. Bei mir geht das im Moment sehr auf Beine und Oberarme, weil ich das Gewicht beim Aufstehen besondern auf die Arme verlager (an den Armlehnen abstützend). Du wirst dir deiner Haltung damit automatisch bewusster. Achte aber auf deine Rückenhaltung beim Aufstehen und hinsetzen (krumm / gerade).
Ich hoffe, mein Beitrag hat ein bisschen Aufschluss geben können.