Achtung geklaut!!!!
Das ist nicht überall auf der Erde so. Aber gerade in den mittleren Breiten, in denen wir leben, kommt tatsächlich der Wind meist aus West. Das hängt zum einen mit der Erddrehung zusammen, also damit, dass sich die Erde von West nach Ost dreht. Zum anderen mit unsere Position auf der Erde:
Wir leben klimatisch in einer Gegend, in der wir immer wieder einen Wechsel haben von Hoch- und Tiefdruckgebieten – das kennen wir aus dem Wetterbericht. Das liegt daran, dass wir uns in einem Grenzgebiet befinden zwischen zwei Zonen, die sich wie Gürtel um die Erde ziehen. Südlich von uns – in Südeuropa und vor allem Nordafrika – befindet sich eine Zone mit Hochdruck-Gebieten. Deshalb ist es in Nordafrika so heiß und trocken. Nördlich von uns dagegen – Richtung Skandinavien, oder allgemein, Richtung nördlicher Polarkreis – befindet sich ein Gürtel mit überwiegend Tiefdruckwetterlagen.
Zwischen diesen beiden Zonen – platt gesagt: der Sahara und dem Polarkreis – herrscht somit tendenziell ein Druckgefälle. Das führt dazu, dass Luftmassen vom Hochdruck- zum Tiefdruckgebiet strömen. Das wäre also eigentlich von Süd nach Nord. Diese Luftströmungen werden allerdings nach Osten abgelenkt (Wetterexperten sprechen von der Coriolis-Kraft). Daran ist die Erdrotation schuld, aber auch die Trägheit der Luftmassen. Und das kommt so:
Die Erde dreht sich bekanntlich in 24 Stunden einmal um sich selbst. Angenommen, Sie befinden sich am Äquator. Der Äquator hat einen Umfang von 40.000 Kilometern. Da Sie sich mit der Erde drehen, bewegen Sie sich faktisch mit einer Geschwindigkeit von 40.000 km pro Tag nach Osten – nämlich einmal um die Erdachse. Je weiter Sie sich aber Richtung Nordpol bewegen, desto näher sind Sie an der Erdachse dran. (Am Nordpol selbst stehen Sie ja direkt auf ihr). Zwar bewegen Sie sich auch in einem Tag einmal um die Erdachse – aber in Kilometern gerechnet ist dieser „Weg“ viel kürzer. Konkret bedeutet das: Der Stuttgarter Fernsehturm legt, wenn er täglich einmal um die Erdachse kreist, einen kürzeren Weg zurück als eine ägyptische Pyramide.
Was hat das nun mit dem Wind zu tun?
Stellen Sie sich nun vor, Sie sind ein Luftmolekül in der Sahara und fliegen nach Norden, weil da der Luftdruck niedriger ist. Dann haben Sie, weil Sie ja in Afrika sind, nicht weit vom Äquator, schon eine relativ hohe Bahn-Geschwindigkeit. Sie bewegen sich nämlich wegen der Erddrehung mit vielleicht 30.000 km pro Tag nach Osten, noch bevor Sie überhaupt nach Norden gestartet sind. Und diese Geschwindigkeit behalten Sie bei, denn Sie haben, wie jeder Körper, eine Trägheit. Jetzt fliegen Sie nach Norden in eine Gegend, wo sich die Erdoberfläche verglichen mit Ihnen immer langsamer bewegt. Sie – als Luftmolekül – bewegen sich somit schneller nach Osten als die Erde unter ihnen. Ähnlich wie wenn man aus einem fahrenden Zug springt. Und wenn man sich das jetzt in groß vorstellt, mit ganz vielen Luftmolekülen, dann bedeutet das, dass der Wind, der von Süden nach Norden „will“, scheinbar nach Osten abgelenkt wird. Der Wind weht dann im Ergebnis von West nach Ost. Das ist der wesentliche Grund, weshalb bei uns der Wind überwiegend aus dem Westen kom
und so sieht das ganze dann aus:
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