Wer eine solche Umfrage startet muss eifersüchtig sein, auf das schöne Leben von Atheisten, ganz ohne religiöse Ängste und Pflichten. Auf keinen Fall dürfen sie für ihr Nichtstun auch noch belohnt werden. :)
Die kuriosen Märchen von Himmel und Hölle sind das Ergebnis jahrtausendelanger religiöser und kultureller Entwicklung. Bereits im alten Ägypten gab es die Idee eines Jenseits mit Gericht (z. B. das Totengericht von Osiris). Dort wurde das Herz des Toten gewogen. War es zu schwer mit Sünden, wurde es von einem Dämon verschlungen. Auch in Mesopotamien (z. B. das Gilgamesch-Epos) gab es schon frühe Vorstellungen eines düsteren Totenreichs.
Religiöse Führer haben diese Märchen gezielt ausgelegt und genutzt, um Verhalten zu lenken oder Macht Strukturen zu erhalten. Ob man für schlechte Taten in alle Ewigkeit in die Folterhölle kommt, oder nur eine Gefängnisstrafe absitzen muss, ist ein wesentlicher Unterschied. Auch das Christentum nutzte die Ängste der Gläubigen, der Sündenablasshandel florierte. Wer sich heute noch vor einer Hölle fürchtet, der tut mir einfach nur leid.
Eigentlich geht es nur um das richtige Verhalten in einer funktionierenden Gesellschaft, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Gutes zu tun, niemandem zu schaden und ähnliche Selbstverständlichkeiten. Wer sich daran hält und ein gutes Leben führt, ohne an die Schauermärchen zu glauben, dürfte gegenüber dem verängstigten Gläubigen sogar noch im Vorteil sein, denn er tut es aus Überzeugung, und nicht aus Angst vor unmenschlichen Strafen.