Du unterliegst in deinen Gedanken gleich mehreren Trugschlüssen.
- Dieses gütige Wesen, welches du dir als Gott ausmalst gibt es nicht. Es ist eine gut gepflegte Illusion von Menschen, welche Macht ausüben wollen und deshalb seit Jahrtausenden den Menschen die Trennung von Gott einreden. Das deutlichste Anzeichen dafür ist die dualistische Ausrichtung (Gott/Teufel, Himmel/Hölle, spirituelle/reale Welt etc.) dieses Mythos, zumindest in den meisten Religionen. Im übrigen sind Religionen schon immer institutionalisierte Spiritualität, welche einen zu tiefst "irdischen" Zweck verfolgt.
- Dieses dualistische Denken ist auch dafür verantwortlich, dass du alles, aber auch wirklich alles, diesem Paradigma unterordnest. Allein schon deine Vermutung es gäbe Gutes und Böses verrät dich.
- Das Einzige was es gibt ist das Leben an sich. Kennzeichen dieses Lebens sind: Unbedingter "Wille" zu gedeihen, Überfluss, nicht vorhandene Perfektion. Und alles was dieses Leben hervorbringt, ob es nun Gänseblümchen sind oder Hitler ist, ist Ausdruck davon. Das es für die meisten Menschen schwer ist dies zu akzeptieren liegt an ihrer Prägung und auch daran, dass sie nie im Hier und Jetzt leben sondern immer nur in der Zukunft oder der Vergangenheit. Aja, und an den Reaktionen, die auf diesen Post folgen werden, wird man es sicher auch erkennen können. Wobei ich es nun bin der schon wieder in der Zukunft herumorakelt.. ;)
- Und nun noch was ganz Praktisches: An deiner Frage erkennt man, dass dich diese Probleme zwar drücken, du jedoch nur nach Schubladen suchst, in welche Du diese Gedanken packen kannst. Ich will dir dabei nicht helfen, da Schubladen nur ein Mittel der bequemen Selbstzensur sind und mit geistiger Gesundheit nichts zu tun haben. Ich kann dir jedoch versichern, dass wenn du diese Fragen in Schubladen packst, dir dies nur mit vielen Leugnungen, Unschärfe, geistiger Verweigerung und unnatürlichem Zwang gelingen wird. Wenn überhaupt.