Nur insofern, als die Menschen mit etwas in Berührung kommen, das sie nicht gut kennen, ihr Denken geübt wird und insofern als sie neue Probleme bekommen und dadurch die Widerstandskraft, das Nachdenken über die eigenen Werte usw. das eigene Land, stärker werden. An sich ist der Islam keine Bereicherung. Nur einige Menschen, die gut integriert sind und arbeiten, individuell, können eine Bereicherung sein, insofern als man eben die Gemeinsamkeiten hervorheben kann und sehen kann, dass trotz der Differenzen es etwas Gemeinsames gibt. In der Masse aber bringt eine große neue islamische Minderheit nur eher Negatives und Probleme, da eine Integration nur auf individuellem Bereich möglich ist. An sich ist aber eine islamisch ausgeprägte Kultur extrem rückständig und sehr unvorteilhaft - und intellektuell kann man sich auch in einer Bibliothek daran bereichern, aus der sicheren kulturellen Distanz, insofern man nicht das Rückständige daran übernimmt.
Es gibt per definitionem nur zwei Geschlechter, weil das Leben und die Geschlechtlichkeit dialektisch sind, These + Antithese = Synthese. In der Physik und Chemie kommen komplexe Synthesen durch elektrische Spannung und Verbindung der Plus-Minus-Pole zustande, wo das eine Teil Ladungen "gibt", der andere "nimmt". Gegensätze ziehen sich an. Die entsprechende Spannung muss für die Verbinung der Geschlechter existieren. Das sind Naturkräfte, ohne die kein Leben und keine Entwicklung zustande käme. Männlichkeit und Weiblichkeit sind keine Konstrukte, sondern Beobachtungen, das Aktive und Gebende hat man männlich genannt, das eher passive, empfangende das Weibliche (die Samenzelle schießt zur ruhenden Eizelle/ (Strom fließt, das eine Teilchen gibt Ladungen ab, das andere nimmt sie). Das ist nunmal die Grundlage des Daseins und des Lebens.
Und da die Kultur und das (Gender-)Bewusstsein auch aus der Natur stammen, entsprechen sie der natürlichen Sexualität in der Regel, d. h. sie sind kein Konstrukt, das mit der Natur nichts zu tun hätte. Die Kultur der Genderidentität ist in der Regel die Erscheinung des Geschlechtlichen im Menschen, das höhere Abbild der Natur. Denn bei den Tieren gibt es noch keine so starke Entwicklung der Geschlechterdifferenz in der Erscheinung. Erst im Menschen kommt die natürliche Geschlechterdifferenz von Mann und Frau ganz zu sich und zur Erscheinung. Alle anderen sogenannten 'Genderidentitäten' sind Abweichungen oder Zwischenbereiche davon. Das sieht man daran, dass sie sich immer auf die beiden polaren Geschlechter beziehen.
J.W. Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre/Wanderjahre
Kant: Die Kritik der reinen Vernunft (ist leicht philosophisch angehaucht)
Ja, Leben und Bewusstsein müssen schon angelegt sein und an sich vorhanden sein selbst in der ursprünglichsten Materie, sonst könnten sie nicht entstanden sein aus dem Nichts. Aber genau wie der Mensch unbewusst sein kann oder schlafend, genau so ist das Bewusstsein noch nicht entwickelt in den niedrigeren Daseinsformen. Bei den Tieren ist das Bewusstsein schon dumpf entwickelt und erst beim Menschen vollständig. Je höher das Bewusstsein, desto höher die Entwicklung generell. Alles ist nur eine Bewusstseinsentwicklung, Natur und Kultur. - Das Atom ist auch eine Form des Bewusstseins insofern als es ein "In-dividuum" ist, d.h. "A-tom", d. h. sein individuellen Eigenschaften verschwinden, wenn man es zerlegt, seine systematische Einheit ist mehr als seine bloßen Teile, es ist eine sehr frühe Form des Subjekts, eine in sich kreisende Einheit verschiedener Teile wie das Sonnensystem, nur ist es natürlich noch kein aktives Bewusstsein, sonder nur von dieser äußeren Form her eins. Aber jedes Seiende muss schon ein Innerlichkeit haben, eine Innenperspektive, wie wir, nur dass sie bei leblosen Dingen eben noch völlig dunkel und unbewusst ist, noch unbewusster als ein bewusstloser Mensch. Das ganze Dasein ist also eine ständige dialektische Entwicklung zwischen Innen und Außen, Subjektivität und Objektivität, Bewusstsein und äußerer Erscheinung, alles hat eine Außen- und eine Innenwelt, beides entwickelt sich gleichzeitig. Je entwickelter das äußere Dasein desto entwickelter auch das Innere, das Bewusstsein, je primitiver das Äußere, desto primitiver auch das Innere. Aber das Innere ist das Wesentliche, das im Äußeren nie ganz erscheinen kann, weil die Erscheinung immer ein anderes Bewusstsein voraussetzt, das sie bewusst empfängt und verbindet. Die Stufen der Entwicklung sind also 1. Sein an sich, 2. Sein für andere (empirische Objektivität), 3. Sein an und für sich (Bewusstsein).
Μan stirbt, sobald die Energie, die zur Erhaltung des eigenen Daseins nötig ist, nicht mehr ausreicht, sobald das Fremde sich als mächtiger erweist und weder abgestoßen noch integriert werden kann, sobald die Kräfte der Differenz größer sind als diejenigen der Identität.
Sie ist eine schöne Seele, die zu einer erhabenen wird, oder sie ist gegen Ende beides, was auch Schillers Ideal ist, deren Verbindung. Man könnte aber auch sagen, am Schluss ist sie keine schöne, sondern nur noch eine erhabene Seele, da sie ihre subjektiven Gefühle, Triebe und 'Mängel' ganz überwindet, sich willig dem Tod hingibt und sich dem moralischen Gesetz ganz unterwirft.
'Schön' ist ihre Seele davor, da sie ein Gleichgewicht hält zwischen dem moralisch Guten und der eigenen subjektiven Endlichkeit, d. h. ihren sinnlichen Neigungen, Gefühlen. Da gibt es viele Stellen, die das alles belegen. Aber solange sie nur schön ist, ist sie eben fehlbar, das hat sie in ihre Lage gebracht. Oder erst in Gefangenschaft wird sie 'schön', davor war sie eher noch zu sehr ihrer Leidenschaft ausgesetzt.
'Schön' heißt jedenfalls, dass sie zugleich moralisch gut denkt und handelt und aber zugleich nicht erhaben, sondern gefühlsmäßig involviert bleibt, empfindsam bleibt, nie ganz hart mit der moralischen Pflicht übereinstimmt aber dennoch in der Nähe bleibt, d. h. beides zugleich behält: ihre Neigungen, die Weltlichkeit, Sinnlichkeit, und die Nähe zum Gesetz, zum Guten, zur Vernunft. Beides in Harmonie und im Gleichgewicht, sodass die Triebe und Gefühle, das Sinnliche, das Leben, nicht unterdrückt und aufgeopfert sind - wie am Ende - , sondern nur sanft gebändigt und angepasst sind an die moralische 'Form', an das Gute: das ergibt für Schiller das Schöne: Die Harmonie zwischen Endlichem, Sinnlichem und moralisch Idealem, Vernünftigem; das Gleichgewicht zwischen Sinnlichkeit und Geist, Materie und Form.
Ja, das sollten auch viele andere Religionen vom Christentum lernen, dass Gott vor allem und im höchsten Sinne im Menschen und als Mensch ist, sogar mehr als in der Natur, und zwar in jedem Menschen. Auf dieser Einsicht beruhen auch letztlich die Naturrechte d. h. Menschenrechte, denn sie setzen voraus, dass man das spezifisch Menschliche als heilig erklärt, das Denken, die Vernunft, das Bewusstsein, das menschliche Empfinden und die menschliche Kultur.
Dies führt zum besten und letztlich einzig möglichen Begriff von Gott, nämlich dem, dass er das Urbild des Menschen und er sein Ebenbild, also Geist ist, reine, sich wollende und verwirklichende Vernunft, die absolute Idee des Guten, aus die die gesamte Natur entsprungen ist.
Die Natur ist die res extensio, die Ausdehnung jenes Geistes, der die reine Innerlichkeit ist und diese ist nichts Räumliches mehr sondern das Kognitive, res cogitans, das Bei-sich-sein oder An-sich-sein, das unmittelbare Sein des Geistes, also der Seele der Welt. Damit der menschliche Geist (und mit ihm seine Rechte) irgendwo herkommen kann, muss er angelegt sein in der Natur, aber eben nicht in der extensiven, sinnlichen, denn diese ist ihm ja als solche unmittelbar, wenn auch nicht absolut, entgegengesetzt. Daher muss der Sinnenwelt eine Geisteswelt voraufgehen. Die Naturwissenschaft kennt sie auch als Welt der Naturgesetze, der Felder und Formen.
Wir haben Gedanken, doch sie sind später erschienen und so muss schon vor der Welt der Gedanke an sich da gewesen sein, sozusagen die Gedanken Gottes vor der Schöpfung, Gott als reiner Gedanke seiner selbst. Jene können auch nicht viele gewesen sein, sondern müssen ursprünglich ein einziger Gedanke gewesen sein, die reine unendliche Form des Seins, die reine Idee, das absolute Selbstsein, das Ich, der einzige eine Geist, das reine Eins-Sein-mit-sich. Dies ist die Grundlage jeder Logik und Gleichung, jeder natürlichen, qualitativen wie mathematisch-quantitativen Form, die Grundlage auch für das Bewusstsein als Liebe oder Vernunft.
Die Schöpfung der Welt aus der Idee bedeutet nun die eigene, freiwillige Herabsetzung und Verminderung der Idee, die eigene Negation ihrer Selbst, die Verschlechterung, Demütigung, 'Kreuzigung' seiner selbst, damit oder sodass so Raum (und Zeit) entstehen, d. h. die Extension, das Gegenteil der Idee und Innerlichkeit, die Spaltung, aus der der Geist wieder zur Einheit mit sich zurückkehren kann, die er ja ist. So ist also jegliche Art der Spaltung, Negation und des Schlechten eine notwendige Folge und ein Mittel der Idee Gottes, um sich immer besser und mächtiger zu verwirklichen, d. h. sich zu entwickeln, denn er ist nichts, als dieses ewige aus sich heraus und zu sich zurück Kehren in immer besserer Weise. Das ist die Evolution.
So ist auch die Vielheit und das Gegenüber der Menschen zueinander, das Ich-Du-Verhältnis, die Uneinigkeit, ein Mittel, um eine höhere und bessere Einheit des Verschiedenen zu erreichen, da jene göttliche Ur-Einheit nun sowohl im einzelnen Ich des menschlichen Individuums (Selbstbewusstsein), wenn auch hier noch beschränkt, als auch in der Vereinigung zweier (Liebe), mehrerer (Rechtsstaat) oder aller Menschen (religiöse oder Idee der gesamten Menschheit) unter einem einigen Gefühl und Geist sich vollzieht.
Der Atheismus ist, sehr abstrakt betrachtet, auch eine beschränkt richtige Gottesvorstellung neben anderen. Jede Vorstellung ist quasi beschränkt, weil sie nur eine Seite des Gottesbegriffs darstellen kann oder denkt. Der Atheismus verneint zwar Gott, aber streng genommen kommen die meisten Religionen oder Philosophien auch in die Nähe des 'Nichts', Gott ist ihnen auch etwas sehr unklares, unsichtbares, 'geistiges', im Buddhismus ist er quasi das Nichts, das Nirwana, für die Inder ist er Brahma, die Weltseele, die Juden machen sich 'kein Bild' von ihm, für die Christen ist er letztlich 'fleischgewordener Geist'. Für die Aufklärung (z. B. Rousseau, Kant) kann man ihn nicht erkennen. Diese Bestimmungen kratzen ganz nah am Nichts vorbei.
Der Atheismus widerspricht einem Gottesbegriff nicht absolut, sondern er hat sogar einen sehr konsequenten Gottesbegriff: Es 'gibt' keinen Gott, er ist nichts, d. h. er ist nichts Besonderes, nichts Empirisches, hat keine materiellen Eigenschaften, denn jede Eigenschaft ist beschränkt, und alles Beschränkte ist nicht göttlich und es 'gibt' nur Beschränktes. Das ist ja gar nicht falsch und das sagen auch die meisten Religionen. Auch für die anderern Religionen ist Gott in diesem Sinne 'nichts', d. h. nichts Besonderes, nichts Endliches. Denn das Allgemeine, Ideale oder Unendliche ist eben in diesem Sinne nicht existent. Der Ursprung aller Dinge ist ja so etwas wie Nichts, vor Raum und Zeit, auch für die Physik.
Der Atheismus bleibt eben bei dieser reinen Abstraktion stehen, dass der Gedanke eines ursprünglichen Absoluten, Unendlichen in der endlichen Realität nicht vorhanden und nicht mit ihr vermittelbar ist. Das Absolute ist aber nichts anderes als der reine Gedanke ohne endliche Bestimmungen, die reine intellektuelle Form, die Idee, der eben entweder reelle, objektive Macht zugestanden wird oder nicht. Und es ist eben eine Seite, ein Moment der Wahrheit und Erkenntnis der Welt (wie Hegel sagen würde), dass das Intellektuelle, Ideale, mit dem Reellen nicht übereinstimmt. Das kennen wiederum alle Religionen, die Welt ist bes zu einem gewissen Punkt nicht ideal, ungöttlich. Und diesen Standpunkt vertritt der Atheismus.
Er ist also ein Gottesbegriff, nur ist er der abstrakteste, dürftigste und ärmste, für ihn hat Gott, d. h. das Ideelle, keine Macht, keine Realität, die erfahrene Realität hat alle Macht, doch da sie vom Ideellen entfernt ist, ist auch die Realität letztlich für den Atheisten unschön, zufällig und schlecht. Dadurch jedoch gleicht sie sich wiederum seinem (negativen) Ideal an, dass es kein Ideal 'gebe', der Schwäche des Ideals. Damit widerlegt der Atheismus sich aber selbst, denn hier stimmen letztlich sein Ideal (negativer Gottesbegriff) mit seinem Realitätsbegriff überein. Der Atheismus beruhte jedoch auf der Annahme, dass Ideal und Realität nicht übereinstimmen würden, es also kein Ideal (keinen Gott) 'gebe'. Doch auch noch sein nichtiger Gott ist existent, in Form der für ihn nichtigen, schlechten Realität. Also ist der Atheismus ebenso ein Gottesbegriff und kann daher außerdem ebenso dogmatisch und intolerant sein wie jede andere Religion, sobald er sich von der vernünftigen Argumentation entfernt.
Da muss man erstmal klären, was "Sinn" bedeutet. Sinn ist eine geistige Idee eines Zieles, eines Ideals. D. h. es ist etwas nicht Empirisches, nicht Materielles, sondern setzt den Geist voraus. Man sagt ja, der Mensch, sein Denken, gibt den Dingen oder dem Leben erst einen Sinn. Dass es aber einen objektiven Sinn gibt, setzt einen objektiven Geist, so etwas wie Gott, einen vernünftigen Geist in den Dingen voraus, eine Kraft oder Form, die die Dinge oder eben das Leben zum Guten treibt, eine Entwicklung, Evolution. Sinn ist also a priori das Gute, Ideale, zu dem man streben soll.
Die Frage müsste also sein, was ist das Gute, Ideale, denn dies ist notwendigerweise der Sinn. Da dieses etwas rein Geistiges, Intellektuelles ist, d. h. man es nur denken kann, so kann es nur bedeuten, dass das Ideale eben die geistige Beschäftigung selbst ist und dementsprechend die Führung des Lebens nach dem Geiste, nach der Vernunft, dem Guten, Schönen usw., d. h. auch die Anpassung der materiellen Außenwelt an dieses Ideal. Kurz gesagt, der Sinn des Lebens ist die Verbesserung der Welt und die Tätigkeit des Geistes.