Ich kenne das von meinen ersten Brillen.
Es ist erst mal normal, dass du dich an die Brille gewöhnen musst. Das neue Sehverhalten stresst die Augen, die jetzt ja wie gewohnt scharfzustellen versuchen und noch keine Daten über die Sehhilfe antrainiert haben. Das merkst du abends beim "boa, es wird schlimmer statt besser" bzw die Adaption, dass nun deine Linsenmuskeln etwas weniger ausgleichen und du weniger gut siehst wie sonst.
Real praktisch habe ich die Erfahrung, dass ein Training mit Rasterbrille (aber langsam steigern) bei mir eine Dioptrie ausgleichen kann. Das bleibt aber ohne Training nicht lange erhalten.
Worauf du achten könntest: wie du in einem halben Jahr siehst. Also auch so mit Brille. Bei mir war das so, dann brauchte ich die nächste etc und der Prozess stoppte, wo ich bewusst eine niedriger korrigierende Brille gewählt habe. Ohne Achse etc und beide Augen gleich. 0,5 ist ja noch kein Unterschied. Das Ergebnis war, dass dann 20 Jahre keine Änderungen nötig waren und der einstige Unterschied zwischen den Augen auch auf Null. Weiterhin bemerkte ich ohne die verschiedenen Stärken für links und rechts und ohne Zylinder und Achse ein wesentlich besseres 3D-Sehen im Alltag.
Ich möchte dir also Hoffnung machen, dass das nicht schlechter werden muss. Wichtig ist, schau dir schöne Sachen in der Ferne an, die dich innerlich berühren. Bei mir sind das Bäume. Das trainiert automatisch deine Augen, wenn du da genauer hinschaust.
Und falls du sehr viel Handy und Computer genutzt hast, in den letzten zwei Jahren, und vorher war alles gut: das starren auf ein Display begünstigt die Kurzsichtigkeit. Deswegen: viel häufig gutes bewusst in der Ferne betrachten. Mit und ohne Brille.