Hallo, liebe Ratschläger,
ich fasse mich mal so kurz wie möglich:
Nach dem 1,0-Abi dachte ich naiverweise, man dürfe so eine gute Durchschnittsnote nicht verschwenden, und hab mich direkt für Medizin in meiner Heimatstadt eingeschrieben. Zum Glück habe ich den Studienplatz nie angenommen und mich rechtzeitig umorientiert: Maschinenbau hieß meine neue Idee, Mathe + Tüfteln + ein bisschen Kreativität, das passt doch perfekt!
War nix, nach zwei Semestern mangels Interesses an Technik wieder abgebrochen: nur Mathe & Informatik hatte ich echt gut gefunden.
Erstmal die Kindheits- und Jugendersparnisse in eine monatelange Low-Budget-Reise investiert, Spanisch und Portugiesisch gelernt.
1 Jahr später:
Ich bin nach wie vor sehr an Sprachen interessiert und spreche so etwa dreieinhalb. Linguistik war eine Idee, ist mir aber zu wischi-waschi. Ich bin kein Geisteswissenschaftler, ich brauch was Handfestes. Grammtik (Syntax, Morphologie etc.) finde ich aber super. In der Freizeit lese ich Grammatikartikel auf Wikipedia.
Um mein Interesse an Mathematik komme ich aber nicht drumrum. Beweisen, herleiten, riesige Formeln wälzen; erst verzweifeln, dann Muster erkennen, tüfteln, verstehen, Triumph! Genau mein Ding.
Informatik finde ich ebenso gut. Programmieren hat mir in Schule und Studium (dem abgebrochenen, ihr erinnert euch) super viel Spaß gemacht und jederzeit auch stundenlanges Beschäftigen zuhause in Eigeninteresse mit sich gebracht. Ein (bisher natürlich eher einfaches) Problem softwaretechnisch effizient lösen und am besten noch hübsch aufbereiten - da bin ich wieder beim Tüfteln! Find ich genial.
So.
Wochen vorm PC verbacht. Uni-Websiten, Modulbeschreibungen, Studienverlaufspläne hoch- und runtergelesen. Fund: Computerlinguistik in Heidelberg, als Zwei-Fach-Bachelor 50-50 mit Mathe kombinierbar.
Lange schien mir dieser Studiengang alles in sich zu vereinen: Computerlinguistik & Mathe, ist ja praktisch Info + Sprachen + Mathe. Aber: Das Fach der Computerlinguisitk ist sehr speziell. Mehr und mehr gewinne ich den Eindruck, praktisch eine Teildisziplin von Informatik zu studieren, ohne viel Ahnung von Informatik selbst zu haben. Ich würde mich spezialisieren, ohne überhaupt Basiswissen zu haben. Programmieren kommt so am Rande mit rum, eben das Nötigste, um computerlinguistische Software entwickeln zu können, aber eben auch nur das. Schlechte Idee. Wenn mir irgendein Nachbarzweig oder ähnliches Interessengebiet plötzlich mehr zusagen würde, könnte ich nciht einfach umschwingen, müsste erneut von vorn anfangen. Später in anderen informatischen Bereichen zu arbeiten, scheint mir unmöglich zu sein. Und spezialisieren sollte man sich doch bekanntlich eher im Master!
... Forsetzung siehe unten.