Das Herkunftswörterbuch des DUDEN hält sich mit Dutungen zurück, ("Herkunft dunkel"), weil die bisher vorgeschlagenen Erklärungen nicht eindeutig belegbar sind. "Poplig" = "gewöhnlich, schäbig" kommt m. E. tatsächlich von "Populus". Ob aber der "Popel" wirklich davon abgeleitet ist, bezweifle ich. Das Wort könnte doch auch die Entsprechung in der Hochlautung zum schwäbischen "BobbL", mehrzahl "Bebbl" = "Klumpen, Knäuel" sein. So sagt man im Schwäbischen, wenn sich im Teig Klumpen gebildet haben, er hat "Bebbl". Mir persönlich würde die ursprüngliche Bedeutung "Klumpen" mehr einleuchten, die sich in der Schriftsprach dann zu "Klümpchen getrockneten Schleims" verengt hätte. Die Verbindung zu "poplig" = "vulgär, gewöhnlich" wäre dannn erst im Nachhinein dazu gekommen.

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Ja, mit Sicherheit. allerdings kann man das nur indirekt erschließen, weil die gesprochene Sprache vor der Erfindung von Tonträgern (im späten 19. und dann besonders im 20. Jhdt.) ja nicht aufgezeichnet wurde.Sie taucht nur bei manchen autoren auf, wenn diese die "Volkssprache" wörtlich wiedergeben. Aber die Schriftsprache hat sich nachweislich stark verändert. Althochdeutsch (ca.800 - 1050 n.Chr.) ist für uns heute sehr schwer, Mittelhochdeutsch (ca.1100 bis 1300) detwas mühsam und das frühe Neuhochdeutsch (ab dem 14. Jhdt.)auch nicht so leicht verständlich. Jede Sprache verändert sich im Lauf der Zeit, die gesprochene meist stärker als die geschriebene, in der die Schullehrer auf "Richtigkeit" bestehen und Veränderungen durch Rechtschreib- und Grammatikregeln gebremst werden. Ich selbst kann z. B. fesetstellen, dass selbst das Schwäbisch meiner Heimatstadt Böblingen heute etwas anders klingt, einen anderen Wortschatz umfasst als in meiner Schulzeit vor ca. 50 Jahren.

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