Es schmerzt mich, diese Frage hier zu stellen, da ich einige üble Klischees bedienen bzw. Ihnen entsprechen werde, aber ich habe sonst niemanden, den ich sonst zu Rate ziehen könnte.
Ich stelle mir ganz konkret die Frage, ob ich Suizid begehen oder lieber als Hartz-IV-Empfänger dahinsiechen sollte. Momentan habe ich einen Job, den ich nach längerem Hartz-IV-Bezug angenommen hatte, weil ich halt Geld brauchte.
Von Arbeit halte ich nichts. Ich finde es ohnehin schon beschissen genug, am Leben zu sein, und wenn ich dann noch arbeiten muss, treibt mich das an die Grenze des Erträglichen. Als Hartzer kann ich mich mit Computerspielen, Netflix und Co. zudröhnen und zumindest zeitweise vergessen, dass ich existiere, oder, falls ich mich zu schlimm fühle, nach Belieben schlafen gehen. Der Nachteil ist natürlich, dass ich dann kein Geld habe und mit dem Wissen leben muss, allen anderen auf der Tasche zu liegen, sprich, Sozialschmarotzer zu sein.
Wenn ich arbeiten muss hätte ich zwar Geld und auch ein etwas besseres Gewissen, habe aber nichts von meinem Geld, weil ich ja die ganze Zeit arbeiten muss. Da für mich als Geringqualifizierten nur Jobs im Niedriglohnsektor in Frage kommen, muss ich im Monat 200+ Stunden arbeiten, um auf einen unterdurchschnittlichen Lohn zu kommen. Ansonsten halt direkt arm trotz Arbeit, von der nicht vorhandenen freien Zeiteinteilung, psychischen Zusammenbrüchen auf Arbeit oder meiner generellen Abscheu auf Arbeit ganz zu schweigen.
Ich sehe nicht, wieso ich das über Jahrzehnte ertragen sollte, zumal ich damit sowieso nur auf meinen eigenen Untergang hinarbeite und nichts davon habe. Demnächst habe ich eine Herz-OP und frage mich, ob ich diese nicht lieber absagen und mich stattdessen erhängen sollte. Die OP kostet meine Krankenkasse viele tausend Euro und ich denke es wäre besser, wenn ich vorher sterbe, damit ich nicht noch dieses Geld verbrenne, dass dann an anderer Stelle fehlt.
Ich brauche daher jemanden, der mir Mut zum Suizid zuspricht, von dem ich eigentlich weiß, dass er die richtige Entscheidung ist, für den ich aber im Moment zu feige bin.