Hallo Erdbeermaus,
ein Psychologe ist dafür ausgebildet, Dir zu helfen.
Egal was Du sagst oder wie Du Dich verhältst oder was Du erzählst oder Dir wünschst. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Leider haben wir Menschen schon sehr früh in der Kindheit gelernt, den Erwartungen der anderen gerecht zu werden (sonst gibt es kein Bonbon von Mama, z.B.).
Es gibt auch keine schlimmen Situationen, sondern wir selbst bewerten eine Tatsache als peinlich, normal, extrem, schwer, leicht, und so weiter. Dabei fließen eigene Interessen und Bedürfnisse in die Bewertung einer Sache mit ein.
Denke daran, was Epiktet schon 50 n.Chr geschrieben hat: Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Schau Dir mal (als Auswahl) folgende Links hierzu an, damit Du das alles ein bißchen besser einordnen kannst, was ich meine folgende Links zum nachlesen:
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gehe mal auf die Homepage vom palverlag.de, gib unter Stichwort "Selbsterkenntnis" ein und dann der erste Artikel "Selbsterkenntnis Experimente - wie uns Gedanken beeinflussen".
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unter der Homepage von zeitzuleben.de gibst Du im Suchen-Feld ein: die kunst des reframings
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bei der Homepage symptome.ch gibst Du im Such-Feld ein: 4879-dinge
Ein sehr wichtiges Ziel in der Psychotherapie ist es, dass Menschen zunächst lernen die eigenen Gefühle, Gedanken und Wünsche wahrzunehmen und adäquat auszudrücken. Und dies führt letztendlich zu einem selbstbestimmteren Leben.
Ich denke, das ist jetzt ein gutes Übungsfeld das (für dich) peinliche Thema anszusprechen.
Falls Du o.g. Hintergründe verstehen kannst, fällt es Dir vielleicht leichter, Dich gegenüber Deinem Psychologen zu öffnen. Denn dieser hat jahrelang nichts anderes gelernt und geübt, Menschen darin zu helfen, sich selbst besser zu verstehen und selbstbestimmter zu werden.
Ich kann Dich gut verstehen. Es ist sicherlich belastend, von Stunde zu Stunde diesen "schweren Stein" mit sich herumzuschleppen und sich nicht trauen. Und dann die ganze Zeit um das Dich eigentlich belastende "drumrum zu reden". Nein, das ist kein gutes Gefühl und das brauchst du auch nicht weiter so machen.
In Deinem Fall ist der erste Schritt vielleicht nicht leicht, aber sehr einfach:
Sage Deinem Psychologen, dass es etwas gibt, was für Dich peinlich ist und das es Dir schwerfällt darüber zu reden. Lass das Thema einfach mal beiseite und sage ihm einfach nur, dass es Dir schwerfällt etwas zu erzählen, weil es für Dich peinlich sei.
Kein guter Psychologe bedrängt/nötigt Dich, jetzt sofort Dein Thema anzusprechen, sondern kümmert sich erst mal um Dein Gefühl "peinlich". Denn darin sollte er Dich ernst nehmen. Wie fühlst Du Dich dabei? Kennst Du das Gefühl schon länger? Gibt es bestimmte Situationen, in denen es auftaucht? Was ist Deine Befürchtung? Und so weiter... .
Ich bin nicht der Meinung, dass Du mit der Tür ins Haus fallen sollst und das Thema entgegen Deinem inneren Gefühl (Hemmung) sofort direkt ansprechen. Da würdest Du Deine Scham zu einem Thema verleugnen. Es wäre schön, wenn Du Dich - so wie Du bist, mit all Deinen Gefühlen/Gedanken/Bedürfnissen - ernst nimmst und dann zusammen mit dem Psychologen reflektierst.
Und mehr brauchst Du nicht machen. Es wird sich alles weitere ergeben. Du wirst merken, ob die Art und Weise, wie Dein Psychologe nun mit Dir umgeht in Dir das Vertrauensverhältnis zwischen Euch weiter ausbaut.
Zum Schluß vielleicht noch was aufbauendes?! Kennst Du Jürgen Werth? Hier ist das bekannteste seiner Lieder (auf Youtube auch zum Anhören):
Vergiss es nie: Dass du lebst, war keine eigene Idee, und daß du atmest, kein Entschluss von dir. Vergiss es nie: Dass du lebst, war eines anderen Idee, und daß du atmest, sein Geschenk an dich.
Vergiss es nie: Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du, und niemand lächelt so, wie du's grad tust. Vergiss es nie: Niemand sieht den Himmel ganz genau wie du, und niemand hat je, was du weißt, gewusst.
Vergiss es nie: Dein Gesicht hat niemand sonst auf dieser Welt, und solche Augen hast alleine Du. Vergiss es nie: Du bist reich, egal ob mit, ob ohne Geld; denn du kannst leben! Niemand lebt wie du.
Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu! Du bist du, das ist der Clou. Ja du bist du!
Oder: http://www. e-water.net/viewflash.php? flash=psalm139_de
Viel Erfolg. Trau Dich! Du wirst eine große Erfahrung machen. Schreib mir doch mal, wie es so gelaufen ist. Würde mich echt freuen.
Herzliche Grüße