Womit Grunge anfing (u.a.), waren Green River und die Nachfolgeband Mudhoney.

Green River - 10,000 Things

Mudhoney - Touch Me I'm Sick

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Hängt davon ab, welche Grungeband gemeint ist. Grundsätzlich widmen sich die Texte von Grungebands wie Nirvana, Alice in Chains oder Pearl Jam eher den Schattenseiten des Daseins wie Depressionen, Kindheitstraumata, Drogen und Selbstzweifel. In vielen Texten geht es auch um Abgrenzung von Spießertum und (religiös-)konservativen Wertvorstellungen, die auf den Punk-Wurzeln des Genres beruhen. Bands wie Soundgarden, Screaming Trees oder Love Battery arbeiteten auch viel mit uneindeutigen und bilderreichen Texten, die eher Stimmungen und Gefühle als konkrete Inhalte hervorriefen. Eher am Garagenrock geschulte Bands wie Mudhoney oder TAD texteten auch über absurde oder ironische Situationen oder feierten das - ebenfalls stark mit dem Grunge verknüpfte - Loser-Image ins Songs wie "Touch Me I'm Sick" ab. Der Humor spielt schließlich auch noch in zahlreichen Songs eine Rolle, so etwa in Soundgardens Sex-Rock-Parodie "Big Dumb Sex" oder auch in Nirvanas Überhit "Smells Like Teen Spirit", wo sich Sänger Kurt Cobain mit zB der Zeile "here we are now, entertain us" über die Quengeligkeit der "Generation X" lustig macht. Dieser Humor wurde und wird aber oft übersehen, weil die Medien zu sehr damit beschäftigt waren, sich auf das Klischee-Image von Grunge als "Depri-Rock" zu beziehen.

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Mit "Corporate Rock Whores" sind die Vertreter der Musikindustrie gemeint, die nach außen hin als Gutmenschen auftreten und angeblich nur das Beste wollen, in Wirklichkeit aber nur am Profit und nicht an der Musik oder der Message interessiert sind. Das Statement entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn Cobain und Nirvana wurden nach Unterzeichnung ihres Plattenvertrages mit dem Majorlabel Geffen Records selbst zu einem Teil der von ihnen kritisierten Industrie.

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Grunge entstand etwa Mitte der 1980er in Seattle und Umgebung, als Bands wie Green River, Melvins, Soundgarden, Skin Yard und Malfunkshun - begünstigt durch die relative Abgeschiedenheit des pazifischen Nordwestens der USA - aus den Einflüssen Punk, Hardcore, Garagenrock, Metal und Siebziger-Hardrock einen eigenständigen Musikstil entwickelten. Grunge blieb zunächst ein auf Seattle begrenztes Phänomen und wurde durch lokale Radiostationen und kleine Indielabels wie C/Z Records oder Sub Pop allmählich zu einer festen Größe.

Bis etwa 1990 entwickelten sich einige Bands weiter und konnten teilweise bereits Plattenverträge mit großen Labels abschließen (z.B. Soundgarden, Alice in Chains, Screaming Trees oder die aus Malfunkshun und Green River hervorgegangenen Mother Love Bone), während Gruppen wie Mudhoney, Tad, The Thrown Ups oder Love Battery eher Geheimtipps blieben. Textlich beschrieben viele der Bands die Schattenseiten des Daseins, ob Depressionen, Drogen, Tod oder eine schlimme Kindheit. Dieses Image des Depri-Rocks wurde später zum Zerrbild eines Musikstils, dessen Musiker jedoch viel Wert auf ausgelassene und energiereiche Liveshows legten und - wie zum Beispiel Mudhoney oder Nirvana - großen Spaß an der Musik hatten.

1991 bis 1992 wurde Grunge dann zum globalen Phänomen und gigantischen Medienhype, als die relativ junge Band Nirvana mit ihrem zweiten Album "Nevermind", maßgeblich befördert durch die Single "Smells Like Teen Spirit", Platz 1 der US-Charts erreichte und sich millionenfach verkaufte. Wenig später erlangten auch Pearl Jam (die sich nach dem Ende von Mother Love Bone gegründet hatten, als deren Sänger Andy Wood 1990 den Drogentod gestorben war) mit ihrem Debütalbum "Ten" Superstarstatus; auch Alice in Chains und Soundgarden stießen mit ihren Alben "Dirt" bzw. "Badmotorfinger" um 1992 in den Platinbereich vor. Infolgedessen richtete die Musikindustrie ihre volle Aufmerksamkeit auf den bis dato fast komplett Underground-orientierten Rock-Standort Seattle und bot zahlreichen Bands große Vorschüsse an, in der Hoffnung, dabei auf den nächsten Megaseller der Marke Nirvana zu stoßen.

Dieses Konzept scheiterte aber letztlich, denn durch die aufgeblasene Marketingmaschinerie und den Druck, erfolgreiche Alben produzieren zu müssen, scheiterten die meisten Bands der Szene. Zudem waren zahllose unbekannte Bands von außerhalb nach Seattle gezogen, um dort das große Los eines Majorlabel-Plattenvertrags zu ziehen. Für die etablierten Grungebands und ihre Frontmänner wie Kurt Cobain von Nirvana, Eddie Vedder von Pearl Jam, Chris Cornell von Soundgarden und Layne Staley von Alice in Chains bedeutete es ebenfalls eine enorme Last, als Heilsbringer und Pop-Idole der sogenannten "Loser-Generation X" dazustehen, was viele von ihnen mit verstärktem Drogenkonsum, totaler Zurückgezogenheit oder beidem beantworteten.

Das symbolische Ende des Grunge fällt auf den 5. April 1994, als Kurt Cobain sich mit einer Schrotflinte den Kopf wegschoss (bis heute existieren Verschwörungstheorien, die Cobains Ehefrau Courtney Love - Sängerin bei der Band Hole - für seinen Tod veantwortlich machen) und auch der Hype um Grunge bereits am Abflauen war. Viele andere Grungebands lösten sich im weiteren Verlauf der Neunziger auf, lediglich Pearl Jam und Mudhoney bestehen bis heute ohne zwischenzeitliche Auflösung. Alice in Chains-Sänger Staley starb nach jahrelangem Drogenmissbrauch 2002, jedoch ist die Band seit 2005 mit dem neuen Sänger William Duvall wieder aktiv. Soundgarden hatten sich ebenfalls 1997 aufgelöst und haben sich 2010 wiedervereinigt.

Das musikalische Erbe des Grunge nahmen Bands wie Bush, Silverchair, Stone Temple Pilots, Creed, 3 Doors Down, Nickelback oder Puddle of Mudd auf, die mit ihrer oftmals geglätteten und radiotauglichen Form des Grunge ebenfalls Millionen von Platten verkauften.

Zum Abschluss zehn wichtige Bands und Platten, die in jede Grunge-Sammlung gehören:

  1. Nirvana - Nevermind
  2. Soundgarden - Badmotorfinger
  3. Mudhoney - Superfuzz Bigmuff
  4. Tad - 8-Way Santa
  5. Love Battery - Dayglo
  6. Screaming Trees - Sweet Oblivion
  7. Pearl Jam - Ten
  8. Alice in Chains - Dirt
  9. Temple of the Dog - Temple of the Dog
  10. Singles (Soundtrack zum Film, auf dem zahlreiche wichtige Grungebands vertreten sind)
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