Hallo, wie die Therapie abläuft hängt sehr vom Konzept der Klinik ab, zB ob tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch orientiert. Du weiß ja schon, welche Klinik es ist, schau doch mal in deren Homepage. 

Gemeinsam ist, daß das Ergebnis davon abhängt, wie sehr sich jemand auf die Therapie einlassen kann (zB: weiche ich aus, wenn es beginnt, seelisch weh zu tun?). Anders gesagt auch davon, wie der Klient und die Klinik zusammen passen.

Neben der Frage, was du erwartet, finde ich es genauso wichtig, daß du selbst überlegst, was für dich ein gutes Ergebnis wäre. Was soll nach dem Ende der Therapie anders sein als jetzt?

Was die Ausbildung betrifft muß ich sozaltusi Recht geben. Kliniken bieten aus verschiedenen (guten) Gründen keine Ausbildungen an, aber in der Regel Dinge wie Kunsttherapie, Sport etc. Auch wenn das dich enttäuschen sollte, kenne ich Menschen, die dort auch viel für sich entdeckt haben, zB die eigene Kreativität. Zudem kannst du ja die Frage "was mache ich künftig, welche Ausbildung" während der Therapie zum Thema machen.

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Mein erster Tipp ist: schau dir mal an, was du im Internet über das Pareto-Prinzip findest.

Wenn das nicht ausreicht, und wenn mein Eindruck richtig ist, daß dich das Thema quält, könnte dir eine Psychotherapie helfen. PT heißt nicht, daß du verrückt bist, sondern daß du in einem Bereich deines Lebens ein ernsthaftes Problem hast.

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Der Behandler muss dann seine Schweigepflicht brechen, wenn er ein künftiges ernsthaftes Verbrechen durch dich befürchten muß. Das ist seine Pflicht und nicht von einer Entbindung durch dich abhängig. Er muß sich an die Schweigepflicht halten, wenn (auch ernsthafte) Verbrechen in der Vergangenheit liegen. Die Maßstäbe der "Ernsthaftigkeit" sind natürlich bei Kriegseinsätzen anders als im Zivilleben.

Mich wundert etwas, daß du dich selbst in Behandlung begeben hast. Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung haben normalerweise kein schlechtes Gewissen und demnach auch keinen Leidensdruck. Bist du sicher, daß es keine Posttraumatische Belastungsstörung ist (zB durch den Auslandseinsatz)?

Davon unabhängig finde ich deine Entscheidung die einzig richtige und auch ziemlich mutig und wünsche dir (und deiner Umgebung, sorry, aber ich hatte schon Patienten mit deiner Diagnose) eine erfolgreiche Behandlung.

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Hallo, das mit der zu kurzen Wirkzeit ist einfach zu beantworten: besprich das mit deinem Arzt, der wird in der Regel in einem kürzerem Abstand spritzen, damit du nicht das "Auf und Ab" hast. Er kann zusätzlich noch Tabletten verschreiben, die du nehmen kannst, wenn du merkst, daß die Wirkung nachläßt.

Zum Absetzen: wenn es nur am "Auf und Ab" liegt, brauchst du nicht mehr absetzen, wenn der Abstand kürzer wird. 

Wenn es andere Günde hat, solltest du die mit dem Arzt besprechen. Wie putzfee1 schrieb, kann niemand gezwungen werden, Medikamente zu nehmen (falls er sich nicht selbst  oder andere gefährdet). Falls du von Abilify nicht wacher und aktiver wirst, sondern nervös und aufgeregt, ist es das falsche Medikament für dich.

Neuroleptika sollten "ausgeschlichen" und nicht abrupt abgesetzt werden. Der Bundesverband der Psychiatrie-Erfahrenen (also ehemalige Patienten) sagt dazu: etwa 10% pro Monat und die wissen, wovon sie reden. Der Grund ist, daß man sonst sehr schnell "seelisch sehr dünnhäutig" werden kann und das kann ganz schnell zu einem "Rückfall" führen, den man dann nicht mehr stoppen kann.

Ich habe über 20 Jahre berufliche Erfahrung mit schizophren Erkrankten und bin überhaupt nicht gegen ein Absetzen. Man kann dabei nur viele Fehler machen und wenn es schief geht, ist das Mist. Wenn du absetzen willst, mußt du wissen, was du tust, Ahnung von Frühsymptomen haben und brauchst vor allem, der dich dabei begleitet, am besten einen Profi, dem du vertraust. Das ist in unserem Gesundheitssystem nicht vorgesehen (zumindest in dem Ausmaß, den es brauchen würde) und auch das ist Mist.

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Wenn es passt, erzähle ich meinen Klienten manchmal von meinen Problemen und wie ich da heraus gekommen bin. Das macht ihnen in der Regel Mut und sie merken, dass ich weiß, wovon ich rede. Ganz selten haben Klienten die Erwartung, Therapeuten müssten perfekt sein, und wenn, ist das ein Anlass, diese Erwartung zusammen anzuschauen. 

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Ach, hatte ich vergessen: Venlafaxin kann durchaus aggressiv machen (Aggression und Suizidalität sind Kontraindikationen) und /oder zu Verwirrtheitszuständen führen. Wenn es also einen zeitlichen Zusammenhang gibt zwischen deinen Schüben und dem Einsetzen oder Erhöhen von Venlafaxin, dann solltest du das unbedingt ansprechen.

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Wie schon geschrieben geht Einweisung gegen deinen Willen nur, wenn du dich oder andere gefährdest. In aller Regel sollte man nicht in eine Klinik, wenn es ambulant auch geht.

So was sagen würde ich nur, wenn ich Vertrauen zur Therapeutin hätte. Wenn nicht, dann könntest du dich fragen, ob die Therapie bei ihr Sinn macht. Du kannst die Frage, die du hier stellst, auch der Therapeutin selbst stellen (ohne die "Zustände" gleich zu schildern).

Ein gutes Ziel ist doch, dass du auch für deine selbstdestruktiven Phasen eine Hilfe bekommst. Dazu wird deine Therapeutin zusammen mit dir wahrscheinlich nochmal überlegen, was das eigentlich diagnostisch ist. Noch ein Aspekt: deine Therapeutin wird deine Depression vermutlich besser verstehen, wenn sie um den anderen Zustand weiß. Beides gehört schließlich (noch) zu dir.

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