Ja und nein. Sicherlich gibt es nicht die eine Eigenschaft, die Menschen grundsätzlich von Tieren unterscheidet - aber eine Vielzahl quantitativer Unterschiede machten eben auch einen qualitativen Unterschied aus. Gute Sinneswahrnehmung, aufrechter Gang, leistungsfähiges Gehirn, Hände als Universalwerkzeug, Sprache oder Werkzeugnutzung machten den Menschen nicht zu etwas komplett anderen, da sie in der einen oder anderen Form auch bei Tieren vorkommen. Die Kombination aller Merkmale führte aber dazu, dass die Naturgeschichte aufhörte und das Zeitalter der Menschen anbrach und der Mensch von einem hochentwickeltem Tier zu einer Art Supertier geworden ist, das in einer anderen Liga spielt.

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Traditionell wird das HG in den Bereicht Erkenntnistheorie gesteckt. Von daher wird das Verhalten der Gefesselten als naiver Glaube an die unmittelbaren Sinneseindrücke gedeutet. (Die Welt ist so, wie sie uns durch die Sinne erscheint). Für eine Interpretation im Bereich der Ethik (Lüste und Begierden und wie wir damit umgehen), gibt der Text zunächst wenig Anhaltspunkte. Das richtige Verhalten, dass der Text nahelegt, liegt m.E. darin, nicht blind den Sinnen zu vertrauen, sondern die hinter den Dingen verborgene Wahrheit zu erkennen (Platon nennt das die Ideen). Mathematik im heutigen Sinne spielt im HG, soweit ich mich erinnere, keine ausdrückliche Rolle. Indirekt daber schon, weil das abstrakte Denken durch Platon abgefeiert wird, und die Realtiät oder das Konkrete eher abgewertet wird.

Texte leben aber von der Interpretation, wenn du deine Sichtweise auf den Text gut begründen kannst, dann gibt es keinen Grund nicht in die ethische Richtung weiterzudenken.

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