Erstmal werden nur einige staatl. Universitäten in der Lage sein, diesen Studiengang anzubieten. Unklar ist der NC (also die Anzahl der Studienplätze). Dieser wird anfangs recht niedrig sein.. Insofern ist dort zunächst von einem sehr guten Abischnitt als Zugangsvoraussetzung auszugehen.
Wie das an den privaten Hochschulen (z.B. IPU Berlin) sein wird, ist unklar.
Mittelfristig wird sich das deutlich entspannen, da der Gesetzentwurf eine Organisation als normales Bachelor-Master-Studium vorsieht (mir persönlich unerklärlich), so dass es keine gesetzlichen Regelungen geben wird. Insofern kann praktisch jeder mit Räumen, Möbeln und Dozenten sowie einem Curriculum (das alles nicht inhaltlich und qualitativ, sondern nur rein physisch / quantitativ geprüft wird) eine Akkreditierung beantragen, die ihm dann erteilt werden muss.
Wir werden also nach einigen Jahren an jeder Ecke Angebote für den Psychotherapie-Studiengang haben. Das wird die Situation hinsichtlich Abinote deutlich entspannen.
Vermutlich wird es zusätzlich dann (ähnlich wie bei Jura) private Paukeinrichtungen geben (vermutlich durch die jetzigen Ausbildungsinstitute nach PsychThG), die die Leute auf das Bestehen des Staatsexamens drillen.
So oder so wird die Schwemme an Psychotherapeuten weiter zunehmen. Eine Erhöhung der ausgegebenen Kassenzulassungen für Psychotherapeuten wird es, das hat Herr Spahn ja auch noch mal ganz klar gemacht, nicht geben.
Somit werden die Preise für den Kauf von Kassenzulassungen ins Unermessliche steigen oder (bei Deckelung) einer Lotterie gleich kommen. Im Gegenzug wird es einen noch weiteren Verfall der realen Psychotherapeutengehälter an nicht dem Tarifsystem des Öffentl. Dienstes angeschlossenen Einrichtungen geben (also über 90%, Tendenz durch Vorantreiben der Privatisierungen steigend). Dies wirkt sich entsprechend auf die Vergütungen psychotherapeutischer Leistungen im Kassensystem aus.
Der Trend von heute, dass kaum noch Männer den Beruf ergreifen (weniger als 10% eines heutigen Absolventen-Jahrganges sind Männer) und das Ganze zu einer Hobby-Veranstaltung für Töchter aus solventem und gut betuchtem Hause verkommt, wird sich fortsetzen.