Der Luftdruck, den wir an der Erdoberfläche messen, entsteht durch das Gewicht der Luftsäule. Wir leben praktisch am Grund des Luftozeans und über uns befindet sich jede Menge Luft - und wie viel Luft das ist gibt der Luftdruck an.

In der Meteorologie wird der Luftdruck in Hektopascal (hPa) angegeben. Pascal ist eine physikalische Druckeinheit. Auf Meeresniveau beträgt der Luftdruck im Mittel etwa 1013 hPa. Um eine Vorstellung zu haben wie groß dieser Druck ist: eine 10 Meter hohe Wassersäule erzeugt denselben Druck. Anders ausgedrückt: 10 Meter hohes Wasser übt denselben Druck auf den darunter liegenden Boden aus wie unsere Atmosphäre.

Jetzt ist es aber so, dass in der Natur der Luftdruck nicht überall gleich ist. Auf Wetterkarten kann man das sehen: Dort gibt es Tiefs und Hochs. Tiefs sind Gebiete, wo der Luftdruck vergleichsweise niedrig ist - umgekehrt ist es beim Hoch. Linien gleichen Luftdrucks, die auch in den Wetterkarten eingezeichnet sind, heißen übrigens Isobaren.

Wie groß sind die Unterschiede? Ein gängiges Tief hat vielleicht 970 hPa im Kern, wohingegen ein typisches Hoch 1035 hPa hat. Man sieht, dass der Unterschied im Luftdruck zwischen Hoch und Tief nur bei einigen Prozent liegt.

Dennoch ist die Natur bestrebt, Gegensätze auszugleichen. Daher "möchte" die Luft vom Hoch zum Tief strömen. Da die Erde eine Kugel ist, die auch noch rotiert, klappt dies nicht. Anstatt dass die Luft direkt vom Hoch zum Tief strömt, wird sie abgelenkt. In der Natur beobachtet man daher, dass sich die Luft in Hochs bzw. Tiefs um das Zentrum bewegt (das Stichwort heißt Corioliskraft).

Generell ist es so, dass die Luft in Tiefdruckgebieten eher aufsteigt, was Wolkenbildung zur Folge hat, und in Hochdruckgebieten eher absinkt, was Wolkenauflösung zur Folge hat. Daher ist das Wetter in Tiefdruckgebieten eher schlecht, d.h. Wolken und Regen und in Hochs eher gut. Ganz verallgemeinern kann man das aber nicht, denn Wetter ist sehr komplex. So gibt es bei uns im Herbst bei Hochdruckwetterlagen oft Nebel, so das es den ganzen Tag grau, kühl und ohne Sonnenschein sein kann.

...zur Antwort

Man muss auch noch berücksichtigen, welche Art von Windgeschwindigkeit gemeint ist. Die Windgeschwindigkeit wird nämlich in der Regel als 10-Minuten-Mittel ausgegeben. Das bedeutet bei Deinen 63 km/h, dass es durchaus auch Böen geben kann, die deutlich stärker als 63 km/h sind! Da muss man dann erstmal sehen, welcher Wind bei der Wettervorhersage, die Du gelesen hast gemeint ist.

Viele Grüße

...zur Antwort

In der Atmosphäre ist es so, dass die Temperatur aufgrund der abnehmenden Luftdichte mit zunehmender Höhe normalerweise abnimmt. Nach der sog. Standardatmosphäre, das ist eine Art mittlere Atmosphäre, die in der Luftfahrt Verwendung findet, nimmt die Temperatur alle 100 Meter Höhe um 0,65°C ab. Nach dieser Standardatmosphäre wäre die Temperatur auf der Zugspitze (2962m) 6,6°C, denn die Differenz zwischen 901m und 2962m ist 2061m, und die Temperaturabnahme 20,61 x 0,65 °C.

Allerdings hält sich die reale Atmosphäre leider so gut wie nie an diesen mittleren Zustand. Die Abnahme von 0,65°C kann also bestenfalls eine Näherung sein, denn der genaue vertikale Verlauf der Temperatur ist nur selten genau bekannt (z.B. durch einen Radiosondenaufstieg).

Eine andere gängige Fragestellung ist: Was passiert, wenn man ein Luftpaket von 901m nehmen und es auf 2962m aufsteigen lassen könnte. In diesem Fall, das Stichwort heißt adiabatisch (was ohne Wärmezuführung bedeutet), würde sich das Luftpaket mit 1°C pro 100m abkühlen, sofern keine Wolkenbildung vorhanden ist. Diese Temperaturabnahme heißt trockenadiabatisch. Dann hätte das Luftpaket, wenn man es von 901m auf 2962m angehoben hätte, etwa -0,6°C.

Normalerweise steigt ein Luftpaket aber nicht trockenadiabatisch von 901m auf 2962m auf, denn es kommt irgendwann zur Wolkenbildung. Setzt Wolkenbildung ein, so kommt dem Luftpaket die Kondensationswärme zugute, so dass die vertikale Temperaturabnahme nun weniger als 1°C beträgt. Leider ist es kein konstanter Wert, sondern auf Meeresniveau ist er etwa 0,5°C pro 100m und er nimmt mit der Höhe zu, bis er in großer Höhe in etwa wieder 1°C beträgt wie beim trockenadiabatischen Verlauf.

Da in Deinem Beispiel auch die Luftfeuchte gegeben ist, könnte es also sein, dass Wolkenbildung mit berücksichtigt werden muss. Man kann dies auch mit Formeln berechnen. Normalerweise macht man das mit einem Computerprogramm oder man benutzt ein thermodynamisches Diagramm wie das Skew-T log-p Diagramm. Die Erklärung wie man das mit einem solchen Diagramm macht, führt aber hier zu weit.

Hoffe, ich konnte trotzdem helfen.

Es grüßt www.dreitagewetter.de

...zur Antwort

Tagsüber ist die Landmasse bei Sonnenschein oft wärmer als das Wasser. In der Nacht kehrt sich dies um. Das Wasser bleibt auch in der Nacht recht warm, wohingegen das Land deutlich auskühlt. Das liegt daran, dass Wasser eine sehr hohe Wärmekapazität hat. Das bedeutet, man braucht viel Energie, um Wasser zu erwärmen. Ist das Wasser aber erstmal warm, dann bleibt es noch lange warm, auch wenn keine Energie mehr zugeführt wird. Die Temperatur des Untergrundes überträgt sich auch auf die darüber liegenden Luftschichten. Ist das Wasser in der Nacht wärmer als das Land, entsteht in der Höhe (nicht am Boden) ein vergleichsweise hoher Luftdruck im Vergleich zum Land in derselben Höhe, weil sich die warme Luftmasse stärker ausdehnt als die kalte. In der Höhe setzt nun eine Strömung vom Wasser zum Land ein. Das Luftdefizit, das dadurch entsteht, wird durch Zufluss von Luft in Bodennähe ausgeglichen: dies ist Dein gesuchter Wind vom Land zum Meer.

Man kann sagen, dass das Land-See-Windsystem eine geschlossene Zirkulation ist:

- Wegströmen von Luft in der Höhe vom Wasser zum Land

- Absinken von Luft über Land

- Zustrom von Luft vom Land zum Wasser

- Aufsteigen der Luft über Wasser

Tagsüber kehrt sich das ganze dann um. Man muss auch beachten, dass dieses Phänomen natürlich von anderen wetterwirksamen Ereignissen überlagert werden kann - zum Beispiel durch Tiefdruckgebiete, Gewitter, Wolken, u.a. Auch kann es sein, dass im Winter die Sonne aufgrund des flachen Sonnenstandes es nicht schafft, das Land tagsüber zu erwärmen, so dass sich tagsüber kein richtiger Wind vom Wasser zum Land ausbildet.

Viele Grüße von www.dreitagewetter.de

...zur Antwort

Nebel ist im Herbst nicht ungewöhnlich. Oft sind die Orte tagelang unter einer Nebelschicht. Manchmal würde es ausreichen, nur hundert Meter emporzusteigen, um fantastisches sonniges Wetter zu erleben.

Aber es stimmt, dass die Meteorologen oft anderes Wetter vorhergesagt haben, als es mancher Orts tatsächlich eingetreten ist - sprich die Wettervorhersage war in den letzten Tagen oft falsch. Das liegt zum einen daran, dass selbst heutzutage die Wettervorhersagemodelle Probleme haben, Ereignisse wie Nebel richtig vorherzusagen. Das liegt daran, dass kleine Veränderungen in der Temperatur ,der Feuchte oder des Windes ausreichen, Nebel entstehen zu lassen oder eben nicht. Sagt das Wettermodell nur ein wenig andere Werte voraus, kann es sein, dass laut Modell Sonne scheinen soll, obwohl in der Natur alles im Nebel hängt.

Es grüßt www.dreitagewetter.de

...zur Antwort

Hoch- und Tiefdruck sind eigentlich Begriffe, die in die Meteorologie (Wetterkunde) gehören:

Ein Hochdruckgebiet ist ein Gebiet, wo der Luftdruck, gemessen am Boden, höher ist als außerhalb dieses Gebietes. Beim Tiefdruckgebiet ist es genau umgekehrt. Da die Natur bestrebt ist, Gegensätze auszugleichen, "möchte" sie vom Hoch zum Tief strömen. Aufgrund der Erddrehung passiert dies aber nicht. Tatsächlich wird die Luft abgelenkt, so dass sich die Luft in einem Hochdruckgebiet auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn, in einem Tiefdruckgebiet gegen den Uhrzeigersinn dreht. Das Stichwort heißt Corioliskraft.

Der Luftdruck wird in der Meteorologie in hPa (Hektopascal) angegeben. Im Mittel beträgt dieser Luftdruck auf unserer Erde 1013 hPa auf Meeresniveau. Typische Werte für ein Tiefdruckgebiet sind etwa 970 - 990 hPa, bzw. 1020 - 1040 hPa für ein Hochdruckgebiet. Diese Werte sind aber nur als Orientierung gedacht, je nachdem wie ausgeprägt das Druckgebilde ist.

Die Größe eines Tief- bzw. Hochdruckgebietes, wie es in unseren Breitengraden vorkommt, liegt in der Größenordnung von 1000 km in horizontaler Ausdehnung. Es ist ein Wirbel der eine vertikale Drehachse hat. Normalerweise ist mit einem Tiefdrucksystem schlechtes Wetter verbunden, da Temperaturgegensätze aufeinander treffen. An der Grenze von warmen und kalten Luftmassen, man nennt dies Front (Warmfronten und Kaltfronten gibt es), entstehen oft Wolken, Niederschlag oder sogar Gewitter. In Hochdruckgebieten ist das Wetter oft schön, da in einem Hoch normalerweise Wolkenauflösung stattfindet.

Viele Grüße von www.dreitagewetter.de

...zur Antwort

Physikalische Größe:         Einheit:

(Luft)druck                           Hektopascal (hPa)

Temperatur                          Grad Celsius (°C)

Luftfeuchtigkeit                    -

Niederschlagsmenge          mm oder Liter pro Quadratmeter (l/m²)

Windgeschwindigkeit           km/h oder Bf (Beaufort)

Windrichtung                        -

Sonnenscheindauer            Stunden


Viele Grüße von www.dreitagewetter.de


...zur Antwort

Um den Luftdruck aller Orte miteinander vergleichen zu können, wird der Luftdruck auf Meeresniveau (Normalhöhennull NHN) reduziert. Bei Orten, die schon auf Meeresniveau liegen, müsste der gemessene Luftdruck eigentlich mit dem reduzierten Luftdruck übereinstimmen - daher die Frage nehme ich an.

Wenn man nun für einen Ort, der nicht am Meer liegt, den reduzierten Luftdruck angeben möchte, dann benutzt man dazu eine Formel. In dieser Formel reduziert man die gemessene Temperatur linear mit einem durchschnittlichen Temperaturgradienten bis zur Meereshöhe. Auch für die Feuchte wird ein Mittelwert angenommen. Man weiß leider nicht, wie der Temperatur- und der Feuchteverlauf der realen Atmosphäre wäre, wenn der Ort tiefer liegen würde. Bei Orten, die mindestens einige hundert Meter über dem Meer liegen, gibt es soger oft größere Reduktionsfehler.

Eine andere Erklärung wäre, dass das Messgerät, also das Barometer nicht genau misst. Eine andere Erklärung wäre, dass der Luftdruck aus einer Modellvorhersage stammt und somit nicht mit dem gemessenen übereinstimmt.

Auch muss man berücksichtigen, ob man vielleicht doch einige Meter über dem Meer misst. Denn der Luftdruck nimmt nach der barometrischen Höhenstufe auf Meeresniveau alle 8 Meter Höhe um 1 hPa ab. Das heisst, wenn man z.B. in Westerland im 3. Stock eines Hauses den Luftdruck misst, dann müsste der gemessene Luftdruck schon etwa 3 hPa weniger sein als direkt am Strand.

...zur Antwort

Niederschlag, der an einer Kalt- oder Warmfront existiert, ist immer an ein Tiefdrucksystem gebunden. "Tiefdruck" bedeutet, dass hier der Luftdruck geringer ist als im Mittel. Daher kommt der Zusammenhang, dass bei geringerem Luftdruck häufiger Niederschlag vorkommt.

Trotzdem stimmt es nicht, wenn man auf das Barometer schaut und immer dann von Regen ausgeht, wenn der Luftdruck nicht so hoch ist. Denn geringerer Luftdruck muss nicht zwingend mit einem Tiefdrucksystem oder einer Front einhergehen.

Außerdem kann es auch bei höherem Luftdruck Regen geben, z.B. bei Wärmegewitter.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.