Ein oft genanntes, eher einfaches Argument gegen den Utilitarismus ist, dass sich nicht alle Folgen meines Tuns voraussagen lassen, weswegen ich auch bspw. nicht sicher berechnen kann, ob Handlung A oder Handlung B 'nützlicher' ist.
Außerdem bin ich der Meinung - und hiermit mache ich von Kant Gebrauch - dass nicht alles äquivalierbar ist: Der Mensch, als ein Wesen, dessen Wert nicht bestimmt, nicht festgelegt werden kann, sodass das Leben zweier Menschen nicht mehr Wert hat, als das des Einzelnen.
Gegen Kant lässt sich Nietzsche gut zitieren:
''Wie? Du bewunderst den kategorischen Imperativ in dir? Diese
»Festigkeit« deines sogenannten moralischen Urteils? Diese
»Unbedingtheit« des Gefühls »so wie ich, müssen hierin alle urteilen«?
Bewundere vielmehr deine Selbstsucht darin! Und die Blindheit, Kleinlichkeit und Anspruchslosigkeit deiner Selbstsucht! Selbstsucht nämlich ist es, sein
Urteil als Allgemeingesetz zu empfinden; und eine blinde, kleinliche
und anspruchslose Selbstsucht hinwiederum, weil sie verrät, daß du dich
selber noch nicht entdeckt, dir selber noch kein eigenes, eigenstes
Ideal geschaffen hast – dies nämlich könnte niemals das eines anderen
sein, geschweige denn aller, aller!''
(Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 2, S. 194-197.)
Kant versucht das universalgültige Moralgesetz zu finden, doch ist dies überhaupt möglich? Nietzsche verneint! Der Mensch, der sich sein eigenes, individuelles Ideal geschaffen hat, ist zu bewundern.