Da wirst Du Probleme haben, welche zu finden. Steinkreise waren in deutschen Landen nicht üblich. In Süddeutschland hingegen, vor allem jedoch im niederösterreichischen Weinviertel, findest Du unzählige Kreisgrabenanlagen aus der Jungsteinzeit, einige wenige wurden rekonstruiert. Die Funktion der Steine erfüllten Erdbrücken über die Mehrfachgräben: Beobachtung des Jahreslaufes, Bestimmung der Saat- und Erntezeitpunkte. Kultisch ausgedrückt: Über die Erdbrücken wurde den Gestirnen Einlass auf die Erde gewährt.

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Es stimmt nicht ganz, dass im Mittelalter – also in der Zeit zwischen Karl dem Großen bis zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus – keine Streitwägen mehr im Einsatz waren. Die Hussiten etwa haben dem Streitwagen zwischen 1420 und 1430 zu einer überraschenden Renaissance verholfen, indem sie Houvicy auf Wagen montierten, die von Pferden gezogen wurden. Der Begriff steckt heute im Wort Haubitze. Mit diesen Streitwägen gelang es ihnen, große Verwirrung in der Reiterei der katholischen Truppen zu stiften, da trotz geringer Trefferquote der Kanonendonner deren Pferde erschreckte.

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„Besitzlos“ ist nicht ganz das richtige Wort. Sie verloren nach und nach den Eigenbesitz an Boden infolge der geforderten Abgaben, die sie (z.B. nach Missernten) nicht mehr aufbringen konnten. Daher traten sie ihre Güter an den Gläubiger ab, bewirtschafteten den Boden aber auch weiterhin. Daraus entwickelte sich die Leibeigenschaft: Der Bauer war an die Scholle (=Acker) seines Grundherrn gebunden und konnte mit ihr verkauft oder verpfändet werden. Im Unterschied zu Sklaven hatten jedoch die Leibeigenen persönlichen Besitz – wenngleich der auch äußerst gering war.

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Ist ja ganz einfach: Bei den alten Römern wurde Land in den Provinzen an ausgediente Legionäre verschenkt. Karl der Große jedoch eroberte Land und verlieh es gegen verschiedene Auflagen an verdiente Vasallen, also Gefolgsleute. Zunächst fiel des verliehene Land nach dem Tod des Vasallen zurück ans Reich. Später wurde es erblich.

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Filmrechte werden nicht einzeln, sondern stets im Pool erworben. Da schließen sich diverse Sendeanstalten gerne zusammen, kaufen gemeinsam ein und treffen Absprachen über einen gemeinsamen Sendetermin, was die Sache verbilligt. Der ORF „profitiert“ insofern davon, dass er den Blockbuster ohne Werbeunterbrechung bringt, während bei Pro7 und RTL ein 90-Minuten-Film zusätzlich mindestens 30 öde Werbeminuten enthält.

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Chlodwig hat nicht das Christentum angenommen, denn als Arianer waren die Franken bereits Christen. Er hat nach Vorstellung der römisch-katholischen Kirche den „rechten Glauben“ angenommen, indem er sich vom Arianismus (Christus ist demnach Gott nicht wesensgleich, sondern nur wesens-ähnlich!) abgewandt hat und zum „wahren Gott“ gebetet hat. Lernt gefälligst rechtzeitig was, und nicht in der letzten Minute vor dem Referat!

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Ich empfehle die Neuerscheinung von Gabriele Lukacs, Geheimnis der Tempelritter, die sich allerdings speziell mit Österreich befasst hat. "Böse" ist immer ene Frage der Sicht. Aus der Sicht des franz. Königs waren die Templer böse, weil sie ihm die horrenden Schulden nicht erlassen konnten. Die Exil-Päpste in Avignon waren politisch gesteuert. Aus muslimischer Sicht waren sie böse, weil sie sich für christliche Pilgerfahrten ins Heilige Land einsetzten.

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Würde empfehlen, vor dem Spiegel frei zu sprechen und das Gesprochene aufzuzeichnen. Beim Abhören merkt man selbst am besten, welche Fehler man macht, und kann an sich arbeiten. Noch besser ist die Methode, eine Videokamera mitlaufen zu lassen, aber das setzt auch etwas Tontechnik voraus. Wer nicht gleich frei sprechen will, kann auch eine Passage runterlesen. Und die billigste Methode, um das eigene Mundwerk in Gang zu bringen, ist immer noch das Lutschen von Kieselsteinen vor dem Sprechen.

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Das Problem lag bei den germanischen Stämmen, die sich niemals und bis heute nicht wirklich einigen konnten. Schon die Wahl des Königs war eine Sache, die niemals reibungslos ablief. Und, mit Verlaub vermerkt: Einen König von Österreich hat es niemals gegeben. Ö. war zunächst Mark des Herzogtums Bayern, wurde 1156 zum selbstständigen Herzogtum erhoben und avancierte mit dem (gefälschten) Privilegium maius zum Erzherzogtum. Einige ö. Erzherzöge wurden allerdings Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation – z. B. Franz II., der das Hl. römische Reich deutscher Nation mit der Schaffung des Rheinbundes für beendet erklärte und selbst die Kaiserwürde für Ö. annahm.

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Da denke ich an den „homo nomen Samo, natione Francos, de pago Senonago“, der nur ein einfacher Kaufmann war, aber etwa im Jahr 623/24 von den Slawen zum König erhoben wurde. Auch durch die Gründung des Templerordens in den Kreuzzügen war es dann möglich, die Standesgrenzen zu übertreten. Aber natürlich sind das sehr, sehr seltene Ausnahmen und eine gehörige Portion Glück hat wohl dazu gehört. Wie denn sonst sollte ein einfacher Bürger an Waffen, Rüstung und womöglich auch noch ein Pferd kommen, was ja selbst für ein mittleres Dorf unerschwinglich teuer war?

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Denk doch mal an die Begräbnisstätten der alten Ägypter. Friedhöfe gab es zu allen Zeiten in allen Kulturen, da der Ahnenkult ein sehr frühes Zeugnis menschlicher Entwicklung ist. Das Mittelalter aller Kulturen ist zudem geprägt von starker Religiosität und dem Glauben an ein Weiterleben – oder Auferstehung – nach dem Tod. „Mittelalter“ ist keine katholisch-europäische Erfindung. Wenn man beachtet, dass der Islam um mehr als 700 Jahre jünger ist, dann weiß man, warum er gerade jetzt in manchen Belangen extrem fanatisch repräsentiert wird.

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Eine Hand wäscht die andere. Der Papst hatte mächtige Feinde in Rom und erkannte in Carolus Magnus einen mächtigen Verbündeten, der ja immerhin die Goldbeute seiner Awarenfeldzüge nach Rom sandte. Außerdem stellte Karl die Klöster unter seinen persönlichen Schutz und förderte die Verbreitung der besser schreibbaren Minuskelschrift – das Christentum wäre ohne die Schrift undenkbar. Dass er am Christtag des Jahres 800 vom Papst zum Römischen Kaiser gekrönt wurde, soll ihm selbst nicht wirklich Recht gewesen sein, sagt man ... ich denke aber, dass es seinen Plänen durchaus dienlich war. Es ist ja hinlänglich bekannt. dass er deswegen keinen christlicheren Lebenswandel führte und ein Jahr ohne Krieg als verlorenes Jahr betrachtete.

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Das Problem ist das Vorausdenken: Du denkst schon an die Fortsetzung, ehe Du den Satz zu Ende gesprochen hast, und dabei entstehen die Sprechpausen. Ein gutes Mittel ist: akzentuierter spechen und sich nicht um Kopf und Kragen reden. Lege also „rhetorische Pausen“ ein. Dein Vortrag wird dadurch nicht gleich langweilig, sondern eher besser verständlich, und davon profitierst Du ebenso wie Deine Zuhörer.

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Das hängt auch von der Gegend ab, da ein Maßstab dafür die Literatur oder die Bildende Kunst sein kann. Das Hochmittelalter mit dem Beginn der Kreuzzüge anzusetzen, erscheint mir denn doch etwas zu früh, da sich „das Rittertum“ als ethische Herausforderung erst mit den Kreuzzügen zu entwickeln begann. Im Orient erkannten die Herrschaften nämlich erst wirklich, dass es so etwas wie Kultur und schöne Künste gibt. Die Herausbildung des Drei-Stände-Wesens ist ein weiteres, sogar prägnanteres Leitbild: Es gab also nicht mehr nur Geistliche und Laien, sondern zu den Oratores (Betenden) die Bellatores (Krieger) und Laboratores (Arbeitende) mit ganz unterschiedlichen Rechten und Pflichten. Damit hatte sich aus dem Feudalismus das Rittertum entwickelt.

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No, schreib in 72-Punkt-Schrift drauf: „Reden ist Silber ...“ Das ist kurz, prägnant und sicherlich wirkungsvoller als eine womöglich nicht ganz so gute Zeichnung.

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Das Entscheidende scheint wohl zu sein, dass die durchgreifende Organisation der Amtskirche und das von ihr gelehrte Schrifttum hilfreich waren beim Regieren und Besteuern (Zehent). Was Karl den Großen betrifft, so war er auch ein Philosoph, der diese Zweckmäßigkeit nach den Römischen Kaisern ab Konstantin wieder erkannte. Sein Leben und ein kurzer Blick auf seine vielen Kriege erklärt jedoch hinlänglich, wie er es mit den christlichen Geboten hielt – oder vielmehr NICHT hielt.

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Ganz einfach: Man war fest in seinem Stand verhaftet – also Bauer, Adeliger oder Geistlicher. Dazu spielte natürlich die Glaubensvorstellung eine besondere Rolle, also die Religion mit ihrem universalen Wahrheitsanspruch, den der Papst verkörperte. Wesentlich ist auch das Feudalwesen mit dem Lehenseid und den damit verbundenen Rechten und Pflichten eines jeden Standes. Da gab es kein Entrinnen – am wenigsten für die Sklaven und Leibeigenen.

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So einfach ist das nicht zu beantworten, die Frage ist aber durchaus sehr sinnvoll! Natürlich dominierte damals der Tauschhandel. Wenn es Münzen überhaupt gab, dann waren diese regional sehr unterschiedlich und ihr Wert wurde im reinen Gold- oder Silbergewicht berechnet. Besser ist es also, einen Vergleich mit Naturalien herzustellen: Ein Hof, der eine Kuh besaß, war schon recht wohlhabend. Bei Karl dem Großen, also im frühen 9. Jahrhundert, wurde der Wert einer Rüstung in Kühen bemessen – siehe die Lex Ribuaria. Der Helm ist danach 6 Kühe wert, die Brünne 12 Kühe. Eine Kuh ist auf einen Solidus angesetzt, also einen Silberschilling. Das Streitross allein war 12 Kühe wert. Gemüztes Geld ist erst wieder im 12. Jahrhundert interessant, denn da wird der fast vergessene Bergbau wieder aufgenommen. Jetzt schätze einmal, wie lange ein Schmied an einer Rüstung oder auch nur an einem Helm gearbeitet hat ...

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Man hat sehr rasch in allen Kulturen den Zusammenhang mit den Jahreszeiten und damit die Möglichkeit der Bestimmung z.B. des richtigen Saatzeitpunktes erkannt. Daher wurden sie auch stets als Gottheiten verehrt. Beim Mond bietet sich ein Maß zur Zeitbestimmung an, weil die rund 29 Tage von Vollmond zu Vollmond besser zu beobachten sind als der Sonnenstand oder gar die Verschiebung des Aufgangspunktes im Lauf des Jahres. Steinkalender und ähnliche Observatorien finden sich schon in der Jungsteinzeit auch in Mitteleuropa, das wegen der Eiszeiten relativ spät besiedelt wurde.

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