Ich weiĂ nicht wie ich mit mir soll, will ich was bon ihm? Red ich mir das nur ein? Oder hab ich einfach nur Angst?..?
Ich bin gerade total durcheinander. Ich hatte vor zweieinhalb Jahren eine sehr belastende Beziehung, die mich komplett kaputt gemacht hat. Damals wurde ich in die Beziehung gedrĂ€ngt, es gab viel Druck und emotionale Manipulation. Ich wurde kontrolliert, meine Freiheit eingeschrĂ€nkt, und oft wurde ich behandelt, als wĂ€re ich nichts wert â obwohl mir gleichzeitig gesagt wurde, ich sei geliebt. Diese Zeit hat mir sehr wehgetan und mich tief geprĂ€gt. Ich habe seither groĂe Angst davor, wieder zu lieben oder verletzlich zu werden.
Nach der Trennung war ich endlich frei. Ich habe gemacht, was ich wollte, war unabhĂ€ngig, musste mich niemandem erklĂ€ren â und das hat sich gut angefĂŒhlt. Und jetzt⊠habe ich vor ein paar Monaten betrunken einen sehr guten Freund gekĂŒsst. Er kennt mich seit Jahren, war immer gut zu mir, und ich glaube, er empfindet mehr fĂŒr mich. Wir sehen uns seitdem öfter, und er ist sehr geduldig und liebevoll, aber ich weiĂ nicht, ob ich das Gleiche empfinde. Ich will ihn nicht verlieren â weder als Freund noch als Mensch. Gleichzeitig merke ich, dass ich stĂ€ndig Distanz aufbaue: Ich sage Treffen ab, ziehe mich zurĂŒck, ĂŒberdenke alles tausendmal. Ich will keine falschen Hoffnungen wecken, aber auch nichts ĂŒberstĂŒrzen.
Was mir Angst macht, ist das GefĂŒhl, mich wieder binden zu mĂŒssen. Ich will niemandem weh tun. Ich will nicht, dass jemand von mir abhĂ€ngig wird oder ich wieder jemandem alles gebe und dann daran zerbreche. Ich habe Angst davor, dass sich alles wiederholt. Ich will lieben â aber nur, wenn ich frei bleiben kann. UnabhĂ€ngigkeit bedeutet fĂŒr mich, dass ich machen kann, was ich will, ohne mich stĂ€ndig erklĂ€ren zu mĂŒssen oder jemanden mitzudenken. Aber gleichzeitig will ich auch nicht fĂŒr immer allein sein. Ich sehne mich nach NĂ€he â aber sie macht mir auch Angst.
Ich weiĂ nicht, ob ich gerade einfach ĂŒberfordert bin oder ob ich wirklich nicht bereit fĂŒr eine Beziehung bin. Ich weiĂ nur, dass sich alles zu viel anfĂŒhlt. Als wĂŒrden zwei HĂ€user gleichzeitig brennen â meine Vergangenheit und meine mögliche Zukunft â und ich stehe dazwischen und will einfach nur wegrennen. Ich habe Angst, verletzt zu werden. Ich habe Angst, jemanden zu verletzen. Ich habe Angst, mich zu binden. Aber auch davor, allein zu bleiben.â
