Es ist in der Tat so, dass die Frage der Trinität und auch die Frage, ob Jesus wirklich Gott oder „nur“ Gottes Sohn sei, eine der am meisten diskutiertesten Fragen überhaupt ist, wenn es um den christlichen Glauben geht.
Glaubensgemeinschaften wie die Zeugen Jehovas leugnen z.B., dass Jesus Gott sei (auch die Trinität wird geleugnet).
Der Islam lehrt, dass Jesus lediglich ein Prophet sei und der Prophet Mohammed „verflucht“ sogar (aus seiner Sicht im Auftrag von „Allah“) die Christen, weil sie (die Christen) die – aus Sicht des Islam – lästernde Aussage treffen, dass „Jesus Gottes Sohn sei“. Dies kann man deutlich im Koran nachlesen, Sure 9,30, die von Max Henning so übersetzt wird:
„Und es sprechen die Juden: 'Uzair (Esra) ist Allahs Sohn. Und es sprechen die Nazarener: Der Messias ist Allahs Sohn. Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah schlag sie tot! Wie sind sie verstandeslos!“
Das sind ziemlich deutliche Worte, wie ich finde! Und dies zeigt auch nebenbei bemerkt, dass der Islam und der christliche Glaube keine wirklichen Gemeinsamkeiten haben, da der christliche Glaube, wie es der Name schon andeutet, die Person „Jesus Christus“ als zentrales Thema sieht.
So oder so ist es jedoch essentiell wichtig, dass man bei jeder Art von Glauben bereit ist, die jeweiligen Grundlagen des Glaubens vorbehaltslos und ohne Diskussionen anzuerkennen. Niemand wird dieses logische Grundprinzip leugnen, auch kein Moslem. Denn auch ein Moslem erkennt den Koran vorbehaltslos von Anfang bis zum Ende an – und nicht nur Teile des Koran. Wie geschrieben, dies ist nur logisch und alles Andere wäre inkonsequent!
Das zentrale Thema des alten und des neuen Bundes (Altes Testament und Neues Testament) der Bibel ist stets „Jesus Christus“.
Konkret zur Frage - siehe Johannes 1 nach „Hoffnung für alle“:
„Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst.“ (Joh 1,1)
„Das Wort (Gott) wurde Mensch und lebte unter uns.“ (Joh 1,14)
Weitere Stellen:
- Johannes 5,20 (einfach mal lesen ;-))
Apostelgeschichte 20,28 – siehe Elberfelder-Übersetzung: „…durch das Blut seines Eigenen“ (im Urtext steht wörtlich „idios“ -> „sich selbst, privat, des eigenen“, bezieht sich auf das „Blut“ Jesu).
Römer 9,5 – siehe „Hoffnung für alle“: „…Christus selbst stamm aus ihrem Volk. Ihn (Christus), der Gott ist und über alles regiert, preisen wir in Ewigkeit. Amen“
- Petrus 1,1 – siehe English Standard Version oder Elberfelder oder Schlachter, English: „To those who have obtained a faith of equal standing with ours by the righteousness of our God and Savior Jesus Christ” (unser Gott und Retter Jesus Christus)
Die Schlachter-Bibel übersetzt: "Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus"
Man lese auch bitte Hebräer 1,1-8.
Ich will auf folgende Stellen besonders eingehen (Übersetzung "Elberfelder", die sehr nahe am Urtext ist). Ich will die Satzstellung bzw. den Inhalt klarmachen, die der Urtext eindeutig zeigt, indem ich zum besseren Verständnis die angesprochenen Personen in Klammern dahinter einfüge, Vers 3
„er (Jesus)*, der Ausstrahlung seiner* (Gott! Der Vater) Herrlichkeit und Abdruck seines (Gottes) Wesens ist und (Jesus, der) alle Dinge durch das Wort seiner (Jesu!) Macht trägt“.
„Denn zu welchem der Engel hat er (Gott! Der Vater)* jemals gesagt: "Mein Sohn* (Jesus) bist du, ich (Gott! Der Vater) habe dich (Jesus)* heute gezeugt*"?“
„Wenn er (Gott! Der Vater) aber den Erstgeborenen (Jesus) wieder in den Erdkreis einführt, spricht er (Gott! Der Vater): "Und alle Engel Gottes sollen ihn (Jesus) anbeten!"“
Stop mal bitte. Moment! Was lesen wir da? Alle, also nicht mal einzelne Engel, sondern alle Engel sollen ihn, also ganz eindeutig Jesus anbeten? Wie bitte? Gott lässt demnach zu, dass seine(!) Engel einen anderen Engel oder Propheten anbeten? (die Zeugen Jehovas behaupten, Jesus sei nur ein „besonders“ mächtiger Engel, der Islam lehrt, Jesus sei ein Prophet).
Was ist bitte mit dem ersten Gebot (2. Mose 20, ab Vers 2):
"...Du sollst keine andern Götter haben neben mir...Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott."
Ohne die Lehre, dass Jesus Gott ist, ist das nicht zu verstehen!
Nun bitte im vollständigen Zusammenhang den Vers 8 aus Kapitel 1 des Hebräer-Briefes lesen:
„…von dem Sohn aber (spricht Gott! Der Vater): "Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches;“
Hier steht nun ganz deutlich und unmissverständlich, dass Gott, der Vater, seinen Sohn ebenfalls als Gott anspricht. Im Urtext steht hier für „Gott“ „theos“ (was unzweifelhaft Gott ist!)