Hey :)
Also, als erstes solltest du natürlich sicher gehen, dass gesundheitlich alles okay ist und die "Ausrüstung" einwandfrei passt. Wenn das der Fall ist kommt es natürlich drauf an, ob das Pony ein Schulpferd ist oder nicht. Wenn ja ist es eigentlich nicht deine Aufgabe, dieses Pferd sollte sicher und gut händelbar sein auch für Reitanfänger. Sollte dir dein Reitlehrer mit deinem Einverständnis diese Aufgabe gegeben haben ist es was anderes, aber davon gehe ich nicht aus, wenn du nicht weißt was du tun sollst. Bei einer Reitbeteiligung kannst du den Besitzer fragen. Irgendwem muss das Pferd ja gehören, den du fragen kannst.
Aus der Ferne ist es nicht so einfach das zu beurteilen und dir wirklich zu helfen, da wir das Pferd weder kennen noch sehen aber Tipps können wir dir ja trotzdem geben.
Am besten du trainierst das mit einem guten (!!!) Trainer wenn du die Möglichkeit dazu hast.
Sonst kommt es auf das Pferd drauf an. Bei manchen funktioniert das sogenannte Desensibilisieren oder einfach hingehen und am Kopf streicheln aber nunmal nicht bei allen. Solltest du das Pferd zu schlecht einschätzen können, da du es zum Beispiel noch nicht so lang kennst oder es nicht so oft siehst oder solltest du noch recht jung oder unerfahren sein würde ich dir davon abraten, denn bei einem kopfscheuen Pferd wird das Tier hierbei mit Sicherheit Angst bekommen und nicht jedes Pferd reagiert dadrauf noch halbwegs händelbar. Das wenn dann nur mit Trainer, ich bin generell kein Fan davon. Du musst auf jeden Fall dann damit rechnen, dass es passieren kann, dass das Pferd, schnappt, beißt, tritt, gezielt ausschlägt, steigt etc. das kommt auf das Pferd drauf an, meine Stute war auch kopfscheu als ich sie bekommen habe und die ist auch gestiegen und hat währenddessen mit dem Vorderhuf gezielt nach mir ausgeschlagen. Und ein Mensch ist gegenüber einem Pferd immer der Verlierer. Mittlerweile macht sie das nicht mehr aber ich habe am Anfang, wo ich das (leider) auch ausprobiert hab "mich durchzusetzen " und ihr "zu zeigen, wer der Chef ist" sehr viel kaputt gemacht bei ihr, was mich viel Zeit zum wieder Vertrauen aufbauen gekostet hat. Als ich es dann trainiert hab (noch relativ am Anfang), hab ich als sie gestiegen ist (sie ist extrem sensibel, Druck empfindlich und schwierig) am Strick gezogen, nicht fest und auch nicht wirklich mit Absicht da sie ja eigentlich gezogen hat und ich reflexartig dagegen, danach konnte ich jedenfalls mit dem Training von vorne anfangen, da sie niemals das Halfter angezogen hätte, sie war also wieder kopfscheu und hat sich nicht anfassen lassen. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass nicht für jedes Pferd und vor allem nicht für jeden Menschen oder Besitzer die gleiche Trainingsart geeignet ist und man eben bei manchen Methoden aufpassen muss. Wenn das trotzdem deiner Meinung nach die beste ist, dann machs so wie du dir am sichersten bist ansonsten bringt nämlich keine Trainingsmethode einen Erfolg.
So würde ich es machen: (ich arbeite über positive Verstärkung, also mit Belohnung, als Strafe gibt es hier lediglich das Ignorieren von falschem Verhalten)
Zuerst solltest du die Box deines Pferdes betreten können, ohne dass es dir sofort seine Hinterhand entgegestreckt. Also öffnest du sie zuerst nur wenn das Pferd mit dem Kopf in deine Richtung steht. Allein dass du die Box betrittst sollte schon gut für dein Pferd sein, da es ja gerne etwas mit dir macht, wenn das nicht der Fall ist liegt noch ein ganz anderes Problem vor, das können wir hier aber mal nicht berücksichtigen.
Du öffnest also die Boxentür, wenn das Pferd sich nicht wegdreht, dann belohn es. Das geht am besten mit Futter, du musst aber nicht jedes Mal einen ganzen Apfel füttern, am besten auch keine Leckerlies, die man als "Leckerlies" kaufen kann, da ist oft Zucker, Melasse und tausend andere Dinge drin, die ein Pferd nicht braucht. Manche Pferde nehmen auch Heucobs oder Luzernencobs (in Luzernencobs ist viel Eiweiß, also auch nicht für jedes Pferd geeignet, sonst aber gesund) als Leckerlies und es gibt auch ganz viele Zusatzfutter, meistens Cobs in denen gute Sachen drin sind.
Es sollte natürlich nicht aufdringlich sein, manche Pferde werden beim Futterlob aufdringlich und betteln, machst du alles richtig mit Sicherheit nicht. Gib dem Pferd nur was wenn es was richtig gemacht hat, lass dich nicht überreden von ihm ihm auch so was zu geben weil er grad so süß guckt oder deine Jackentasche abschleckt und das so süß aussieht, falsches Verhalten wird ignoriert, das heißt fürs Betteln gibt's nix, bei zu aufdringlichen Pferden wegdrehen bis es dich in Ruhe lässt oder einen Schritt zur Seite gehen. Fütter außerdem möglichst weit weg von dir und so schnell wie möglich, ein sekundärer Verstärker wäre hilfreich, ist aber nicht nötig vor allem nicht wenn es nur um eine Übung geht.
Wenn das funktioniert kannst du auch mal in die Box gehen und ihn belohnen, dann gehst du wieder raus mach das sooft bis es klappt, dann kannst du ihn auch mal streicheln und dafür belohnen, aber noch nicht am Kopf, und zwischendrin immer wieder Pause machen dass es ihm nicht zu viel wird. Wenn er sich überall streicheln lässt kannst du ihn auch mal kurz am Kopf berühren, ganz kurz, am besten an der Stelle an der es ihm am leichtesten fällt un sofort belohnen. So könnt ihr dann langsam den ganzen Kopf Stelle für Stelle "durcharbeiten". Wenn er sich überall anfassen lässt, dann könnt ihr die Dauer steigern.
Wenn ihr das dann einwandfrei im Griff habt geht's ans Aufhalftern. Ich hab da schonmal eine Frage beantwortet und kopier die einfach mal, das Prinzip ist immer dasselbe:
1. Belohne das Pferd wenn es das Halfter berührt. Dabei ist es wichtig, dass das Pferd sich von sich aus auf das Halfter zubewegt, also dass du das Halfter immer am selben Platz hältst. Sollte sie das nicht tun, dann belohne sie schon für eine Tendenz in die Richtung des Halfters, wenn das auch nicht klappt der Blick zum Halter. Generell wird jeder Schritt solange belohnt, bis er einwandfrei klappt und dann wird langsam gesteigert.
2. Danach belohnst du wenn das Pferd mit der Nase schon ein bisschen ins Halfter geht. Dazu musst du das Halfter natürlich so hinhalten, das das funktioniert. Du kannst jetzt auch in dieser Position belohnen. Wichtig ist, dass du das oft übst, denn wenn du einmal zu weit gehst kannst du womöglich wieder fast von vorne anfangen.
3. Nun kannst du das Halfter vorsichtig über ein Ohr ziehen, sofort wieder weg, belohnen nicht vergessen. Jetzt die Dauer steigern.
4. Nun das zweite Ohr, wichtig ist, dass du diese Situation jetzt nicht ausnutzt und denkst, jetzt bist du fertig, auch das wieder mehrmals üben, dannn das Halter schließen, das kannst du auch wieder üben.
Bei einem kopfscheuen Pferd dauert es mit Sicherheit etwas länger un du muss die Trainingsschritte vielleicht ein bisschen kleiner machen.
Wenn lerntheoretisch anders mit dem Pferd gearbeitet wird musst du überlegen wie du den Trainingsplan hier aufbauen könntest.
Generell gilt immer, das Pferd hat sicher keine Schuld und hat auch nichts falsch gemacht, das heißt man sollte sich auf jeden Fall überlegen was man ändern könnte damit das nicht nochmal passiert. Wenn das jetzt ein Schulpferd ist wird es wahrscheinlich nicht viel bringen, weil da so viele verschiedene Reiter drauf sitzen, die das auch alle unterschiedlich machen, sodass das vermutlich nichts bringt, wenn du die einzige bist die's "richtig" macht.
Noch viel Erfolg!
LG cRaZyyy6743