Abschreibungen sind ein Instrument, um den periodengerechten Gewinn zu ermitteln.
Abschreibungen gibt es in der Handelsbilanz, der Steuerbilanz, der Internationalen Rechnungslegung (IAS) und der Kostenrechnung.
Vergleicht man z.B. die Abschreibungen in der Steuerbilanz (AfA) mit den Abschreibungen in der Kostenrechnung, so werden damit völlig unterschiedliche Ziele verfolgt. Deshalb kann man nicht allgemein sagen, welche Funktion Abschreibungen haben, sondern man muss das anhand des betreffenden Rechnungslegungssysstem erörtern.
Nimm mal die Steuerbilanz. Vereinfachtes Beispiel.
Kauf einer Maschine in t= 0 für 1 Millionen Euro
Einzahlungen aus Verkäufen minus Auszahlungen für Kosten in t = 1 für 1 Millionen Euro
Einzahlungen aus Verkäufen minus Auszahlungne für Kosten in t = 2 für 1 Millionen
in t= 2 wird das Unternehmen beendet, die Maschine hat nur noch Schrottwert, und bringt keinen Verkaufserlös.
So, jetzt will der Staat bekanntlich von den Unternehmen Steuern haben.
Würde man die Zahlungen besteuern (Cash Flow besteuerung ) bei einem Steuersatz von 50% dann hätte man folgende Steuerzahlungen:
t = 0 Verlustvortrag 1 Millionen Euro
t = 1 1 millionen gewinn minus Verlustvortrag 1 Millionen Gewinn = 0
t = 2 1 Millionen gewinn: Steuern 500.000
Man bezahlt also insgesamt 500.000 Euro steuern.
Jetzt sagen die Finanzbehörden aber, dass die Wertminderung der Maschine von 1. Millionen Euro auf die beiden Perioden aufgeteilt werden soll durch Abschreibungen in jedem Jahr 500.000 Euro
Gewinn t = 1 1.000.000 - 500.000 = 500.000 Steuern 250.000
Gewinn t = 2 1.000.000 - 500.000 = 500.000 Steuern 250.000
Insgesamt bezahlt man auch 500.000 Euro Steuern , aber durch die Abschreibungen wird der gewinn und somit die Steuerzahlungen gleichmäßig auf die beiden Perioden verteilt.
Soweit die Theorie. In der Praxis funktioniert das nicht; z.b. bei Immobilien.