Hallo MerveYayla,
manchmal ist es einfach notwendig, kalten Kaffee wieder aufzuwärmen.
Ich habe mir die Antworten zu Deiner Fragestellung angesehen. Sie sind entweder fehlerhaft oder zu knapp und unverständlich. Deshalb hier konkret die Lösung der Aufgaben mit Anmerkung zum nächsten Lösungsschritt:
√96 * √6 = (96 zunächst in weitere Faktoren zerlegen ...)
√[8*12] * √6 = (... dann 8 in 2*4 und 12 in 3*4 zerlegen ...)
√[(2*4)*(3*4)] * √6 = (... 4 jeweils in in 2*2 und 6 in 2*3 zerlegen ...)
Die runden Klammern in den Wurzelausdrücken dienen nur zur Zusammenfassung der Faktoren von 8 und 12. Sie sind mathematisch natürlich nicht notwendig.
Die eckigen Klammern sollen den Wurzelstrich ersetzen (zusammenfassen, was zum davorstehenden Wurzelzeichen gehört).
√[(2*2*2)*(3*2*2)] * √[2*3] =
(zusammenfassen unter einer Wurzel nach der Regel √a * √b * √[a*b] )
√[(2*2*2)*(3*2*2)*(2*3)] = (... runde Klammern weglassen ...)
√[2*2*2*3*2*2*2*3] = (... Primfaktoren nach Größe ordnen ...)
√[2*2*2*2*2*2*3*3] =
(... paarweise vorhandene Faktoren unter der Wurzel wegnehmen und einzeln vor die Wurzel schreiben, Regel: √a*a = a. Es gibt 3 Paare 2*2 und ein Paar 3*3 ...
...zunächst die 2*2-Paare ...)
2*2*2*√3*3 = (... √[3*3] = 3 ...
2*2*2*3 = 24
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√9 * √49 = (... 9 = 3*3; 49 = 7*7 ...)
√[3*3] * √[7*7] = (... Regel: √a*a = a ...)
3 * 7 = 21
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√72 = (... 72 = 2*36 = 2*6*6 ...)
√[2*6*6] = (anstelle 6*6 unter der Wurzel 6 vor die Wurzel, Regel: √a*a = a ...)
6*√2 ≈ 6 * 1,414 = 8,484 (... √2 ≈ 1,414; Näherung von √2 ...)
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√125 = (... 125 = 5*25 ...)
√[5*25] = (... 25 = 5*5 ...)
√[5*5*5] = (anstelle 5*5 unter der Wurzel 5 vor die Wurzel, Regel: √a*a = a ...)
5*√5 ≈ 5* 2,236 = 11,18 (√5 ≈ 2,236; Näherung von √5 ...)
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Zum Verständnis:
Diese Aufgaben stammen noch aus früherer Zeit, als es weder Taschenrechner noch Computer gab. Da mußte man das Wurzelziehen noch zeitaufwendig von Hand erledigen. Deshalb kam es darauf an, Wurzelausdrücke so umzuformen, daß entweder alle Wurzelausdrücke wegfielen (siehe erste zwei Aufgaben), oder zumindest nur noch einfache Wurzelausdrücke übrigblieben. Die Wurzeln dieser einfachen Radikanden (Ausdruck unter dem Wurzelzeichen) konnten dann bis auf drei oder mehr Stellen den mathematischen Tabellenbüchern entnommen werden. Für den praktischen Gebrauch war dies meist ausreichend. War eine höhere Genauigkeit gefordert, mussten weitere Stellen hinter dem Komma durch trickreiche Iterationsrechnungen ermittelt werden.
Heutzutage bekommt man das Wurzelziehen ja fast geschenkt. Somit geht auch die Einsicht in den Sinn solcher Aufgaben naturgemäß verloren. Für das mathematische Verständnis macht die Lösung solcher Aufgaben aber immer noch Sinn.
Grüße
bergfexbs