Hey ihr, ich muss kurz meine ganzen Gedanken loswerden. Eigentlich bin ich richtig einsam, habe niemanden zum Reden. Keine Freunde, Keine Verwandten, Keine Eltern. Niemanden. Ich komme gut damit zu recht, bin mittlerweile in Einzelgänger geworden. Wurde oft enttäuscht, sehr oft. Ich glaube, das ist auch der Grund weshalb ich heutzutage so egoistisch bin. Vor einem Jahr ist meine Oma gestorben. Naja, irgendwie kommt es mir so vor als wäre sie gar nicht tot. Ich habe mich von ihr nie verabschieden können. Wieder war es Egoismus' schuld. Ich war zu Hause, zu faul un raus zu gehen. Als meine Mutter sagte, dass wir zu meiner Oma gehen sollten, hab ich zwanghaft versucht sie dazu zu überreden, mich zu hause zu lassen. Das habe ich auch geschafft. Meine Oma verreiste dann in die Türkei. In den drei monaten in denen sie dort war, starb sie an dem letzten Tag. Einen tag vor dem Flug. An dem Geburtstag meiner Mutter. Eine Woche vor meinem Geburtstag. Ich habe sie sozusagen, ein gutes halbes Jahr gar nicht gesehen. Das bereitet mir Schuldgefühle. Aber ich komme damit klar. Alle Dinge, die mir wichtig waren, haben an Bedeutung verloren. Nichts macht mir Spaß. Ich sitze zu Hause, sehe mir Drama-Serien an, heule mich zu Tode, höre traurige Musik und esse. Schlafe. Gehe in die Schule, ich würde dort am liebsten jeden einzelnen den Kopf abreißen. Ich sage das nicht nur so, ich würde es wirklich liebend gerne tun. Ich verabscheue Menschen. Ich hasse Menschen und ihre Taten. Ich weiß, dass die Schule sehr wichtig ist, aber ich möchte einfach nur für ein paar Tage abwesend sein. Weg. Wo anders sein. Alleine. Niemand soll mich kennen. Ich will ein einziges mal das Gefühl haben, dass mein Leben es wert ist zu leben. Ich brauche eigentlich niemanden. Das sage ich mir jeden Tag. Ich seh mich im Spiegel an, sage dass ich schön bin und niemanden brauche, dass ich alleine viel besser recht komme. Dass heutzutage die Welt nur aus Betrügern und Heuchlern besteht. Aber das verabscheue ich an mir. Dass ich denke, es wäre in Ordnung. Das was ich durchgemacht habe ist schlimm. Jeder hat eine schlimme Vergangenheit. Kennt ihr diese Serie "The Vampire Diaries"? Sogar Katherine Pierce begeht Selbstmord, jedoch scheitert sie dabei, weil Stefan sie rettet. Ihre fiktive Vergangenheit ist schlimm. Nur ich weiß, wenn ich Selbstmord begehen sollte, wird mich niemand retten. Vielleicht wären da zwei drei Personen die bersuchen würden, mich davon abzuhalten aber niemand würde sein Leben riskieren. Naja, ich würde es auch für niemanden tun. Familie, ja. Ansonsten niemand. Ich habe nie gewusst, wie es ist geliebt zu werden. Ich glaube nicht an die Liebe. Das wurde einfach erfunden, um diese grausame Welt in der wir Leben erträglich zu machen. Auch wenn meine Worte Sinn ergeben oder nicht, ich wurde nun meine Gedanken los. Tat gut. Nur würde ich es gerne genau jetzt einer Person die konkret neben mir ist sagen. Da ist nur keiner. Wird niemand irgendwer sein.