Moin,
Ich w16 höre täglich stundenlang Musik, laufe hin und her und tauche in meine Fantasiewelt ab. Ich schlüpfe dort in verschiedene Rollen und habe imaginäre Freunde.
Es ist eine Art Zwang, den nun ich schon seit 10 Jahren habe. Anfangs war es ein Zeitvertreib, mittlerweile eine Sucht. Denn diese Welt ist meine bessere Realität.
Ich habe mehrmals vergebens versucht mit dem Tagträumen aufzuhören. Es hat immer nur kurz funktioniert und wirklich gut ging es mir nicht damit.
Aber mit dem Tagträumen geht es mir auch nur in dem Moment gut. Danach und vorher nicht. In meiner Fantasiewelt geht es sehr gewalttätig zu und sie ersetzt meine realen sozialen Kontakte. Das ist nicht gut für mich.
Ich mag diese Welt nicht aufgeben, aber ich würde gern deutlich weniger fantasieren.
Mit meiner ehemaligen Therapeuthin habe ich darüber gesprochen. Das erste Mal seitdem ich 6 bin. Ich habe ihr meine Welt erklärt. Sie fande es höchst interessant, aber wirklich zu helfen wusste sie mir nicht. Hat mir nur das Typische erzählt, also weshalb das problematisch ist.
Ich weiß nicht weiter. Es sind Ferien und da ist es besonders schlimm. Ich kann mich auch schlecht draußen ablenken, denn gerade in der Natur schaltet sich die Fantasie ein. Klar, sollte ich mein Leben ändern, damit ich keinen Ersatz mehr bräuchte, aber das ist nach all den Jahren nicht so einfach.
Gibt es hier Gleichgesinnte? Kann mir irgendwer sagen, wo ich anfangen sollte und ob ich damit wirklich erneut in Therapie gehen sollte?
Viele Grüße