Fußboden hat sich gesenkt. Baufirma sagt kein Baumangel. Was tun?

Hallo,

in meiner Wohnung hat sich der Boden stellenweise um ganze 10mm gesenkt und man kann sogar auf die Metallschienen der Rigips-Verkleidung gucken. Das betrifft vor allem einen Raum, in dem die Senkung aber auch nicht gleichmäßig ist, was mich etwas stutzig macht. Darüber hinaus gibt es eine durchgehende Risslinie um sämtliche Fensterrahmen und auch die Trockenbau-Wände haben sich stellenweise gesenkt.

Ende 2013 wurde das Gebäude komplett renoviert und ich lebe seitdem hier mit Frau und Kind. Dass solche Risse beim Trockenbau normal sind, ist mir bewusst und dementsprechend habe ich die leichte Senkung der Wände, vor allem bei den frei hängenden Küchenschränken, von der Baufirma in rein kosmetischer Form reparieren lassen. Das war vor etwa 2 Jahren und inzwischen gehen die Stellen wieder auf. Auch da wird auf einen völlig normalen Ablauf verwiesen.

Wie schon erwähnt bekomme ich aber nun beim Fußboden das Gefühl, dass die Baufirma sich rausreden will. Heute war ein von der Baufirma gestellter Gutachter vor Ort, der die ganze Sache in 10 Minuten abgehandelt hat und eigentlich nur mir klarmachen wollte, dass es sich nicht um einen Baumangel handelt. Er weiß allerdings nicht mal was da für Balken verbaut sind, welche Art der Dämmung, Estrich vermutet, etc. Ich weiß zum Beispiel vom vorherigen Bewohner, dass es in dem Gebäude vor vielen Jahren einen Brand gab und er bis zur Renovierung des Gebäudes durch die Dielen zum Nachbarn runtergucken konnte. Ob die verschiedenen Baufirmen, die hier involviert waren, das auch wirklich richtig gemacht haben, weiß keiner.

Mein Nachbar von unten hatte mir angeboten, dass wir mit einer Kamera mal bei ihm durch die Decke gehen und uns die Träger anschauen. Auf diese Idee hat der Gutachter heute auch etwas zögerlich und in fast verärgertem Ton auf die Irrelevanz dieses Vorhabens hingewiesen. Nun klinge ich vielleicht arg misstrauisch, aber auch, dass er schon nächste Woche einen Maler und Tischler vorbeischicken will, um die Sache kosmetisch zu beheben, ist für die sonst recht langsamen Mühlen dieser Baufirma ungewöhnlich.

"Das wird Ihnen so jeder Gutachter sagen" waren seine letzten Worte.

So. Erstmal Danke, wenn Ihr bis hierher durchgehalten habt!

Ich denke ich sollte einen eigenen Gutachter anheuern, der das im Idealfall etwas objektiver sieht und mich zumindest beruhigen kann, sollte es denn wirklich nicht so schlimm sein. Ich habe auch eine Rechtsschutzversicherung, die im Streitfall greifen sollte. Kann ich aber, sozusagen präventiv, vor einem Besuch beim Anwalt über die RSV das prüfen lassen? Ist das überhaupt der richtige Weg? Ich werde natürlich auch die Versicherung noch anrufen und mich da informieren, aber bevor ich solche Schritte in die Wege leite, will ich aus Ahnungslosigkeit heraus keinen Fehler machen. Wäre ein unabhängiger Gutachter besser, den ich dann halt leider aus der eigenen Tasche bezahlen muss? Oder gibt es einen Sachverständiger der Stadt? (Berlin)

Danke!

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Wohnung, Bau, Fussboden
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