Meine Eltern haben mich mit 3 Jahren zur musikalischen Früherziehung angemeldet. Ich habe dort sogar schon Noten gelernt. Das war für mich mehr Spaß als Stress, weil meine Freunde auch dabei waren. (1 Mal die Woche)
Dann habe ich bei der selben Lehrerin mit Blockflöte angefangen, was ich bis zur 2. Klasse zusammen mit vielen Kindern aus meiner Grundschule gemacht habe.
Als ich dafür dann zu alt geworden bin und auch keine Lust mehr hatte, habe ich aufgehört.
Meine Eltern hatten mir aber von Grund auf beigebracht, dass ein Instrument spielen normal ist. Und ehrlich gesagt, habe ich das auch gar nicht hinterfragt.
Also habe ich mich in meinem 3. Schuljahr ein bisschen ausprobiert. Keyboard, saxonett, Klarinette, cello und Querflöte. Mit Querflöte hatte ich dann etwas gefunden, was mir total Spaß gemacht hat.
Meine Eltern haben mir bei der Auswahl meines Instruments freie Wahl gelassen. Wichtig war nur, dass ich eins spiele.
Heute bin ich auf einer Schule mit dem Schwerpunkt Musik und Orchester. Mein neuer Lehrer unterstützt mich sehr und ich gebe mir aus eigenem Antrieb Mühe mit dem Lernen.
Ich habe bis zu meinem 12. Lebensjahr nicht einmal verstanden, dass es tatsächlich Kinder gibt, die kein Instrument spielen und auch keine Noten lesen können.
Für mich war das immer selbstverständlich. Noten lesen konnte ich schließlich bevor ich normal lesen konnte. Außerdem habe ich von ganz alleine Rythmusgefühl entwickelt. Das ist natürlich ein riesen Vorteil gegenüber Menschen, die das erst mit viel Mühe im Schulunterricht lernen müssen.
Ich denke meine Eltern haben den richtigen Weg gewählt. Ich wurde nie zu irgendetwas gezwungen. Sie haben mir lediglich die Werte eingetrichtert, die mich dazu gebracht haben selbst zu entscheiden, dass ich Musik machen wollte.
Das einzige was ab und zu schwer und stressig war, waren Vorspiele, die ich nicht immer freiwillig mitgemacht habe. Aber meine Eltern hatten auch da nicht sonderlich hohe Ansprüche.