Genau genommen ist diese Aussage eine Frage, wie soll man ihr also zustimmen?
Ich würde sie gegebenfalls beantworten mit: die Freiheit von Gedanken ist ein hohes Gut, kann aber auch zur Bürde werden für eine Gesellschaft, die keinerlei Grenzen und Schutz des Einzelnen kennt. Es ist daher sinnvoll, dass man die Handlungsfreiheit insofern einschränkt, als dass ein friedvolles und möglichst gerechtes Miteinander möglich ist, wie wir es in einer liberalen Demokratie voraussetzen.
Andererseits zeigt ein Blick in die Geschichte der Menschheit, dass Gedanken immer schon die Vorreiter großer gesellschaftlicher Veränderungen waren.
Stichwort Aufklärung: habe den Mut, dich des eigenen Verstandes zu bedienen. Aus diesem "Gedanken" erwuchs unter anderem das, was wir heute als Menschenrechte kennen. Und das, obwohl dieser Gedanke in einer Zeit geboren wurde, in der es noch absolutistische Herrscher gab und Menschen vor dem Gesetz nicht gleich waren.
Die Gedankenfreiheit (und ihre schöpferische Kraft) kann daher nicht hoch genug geschätzt werden.