Ich kann Dir diese Problematik aus einer anderen Sicht schildern:
In der Grundschule meiner Tochter gab es auch so einen Jungen...
Irgendwann wurde ich von anderen Eltern angerufen und zu einem Treffen gebeten. Dort waren (fast) alle Eltern anwesend - bis auf die des betroffenen Jungen! Es wurde darüber diskutiert, nach Möglichkeiten zu suchen, den Jungen loszuwerden! Meine "Mithilfe" wurde dabei besonders erbeten, weil meine Tochter auch zu den "Opfern" gehörte und von dem Jungen "angegriffen" wurde. Die Geschichte kannte ich schon, weil sie mir vorher schon erzählt wurde. Meine Tochter darauf angesprochen (sie hatte es mir das gar nicht erzählt) erwiederte nur, dass sie sich sehr wohl selber zu wehren wüsste und so schlimm wäre der Junge ja auch nicht! Andere Jungs und auch manche Mädchen wären auch manchmal frech. Er wollte nach dem Sportunterricht in die Sammelumkleide der Mädchen eindringen und meine Tochter hatte sich ihm in den Weg gestellt. Als er sie wegschubsen wollte, hat sie ihn einen mit ihrem Schuh übergezogen! Das hat ihn wohl beeindruckt und ist dann abgezogen. Aber andere Kinder hatten diesen Vorfall der Lehrerin gemeldet und ihren Eltern mitgeteilt. Sie waren schon richtig geimpft worden.
Jedenfalls: Ich sprach mich dann gegen diesen offensichtlichen Aufruf zum Mobbing aus und wurde dann zunächst verständnislos angesehen und dann aus der weiteren "Unterhaltung" rausgehalten. Zu weiteren "Gesprächen" wurde ich nicht mehr eingeladen.
Ich habe dann die Familie angerufen und sie mit meiner Tochter zusammen besucht. Die Mutter klagte mir ihr Leid - ähnlich wie Du! Während wir Kaffee tranken, spielten unsere Kinder friedlich miteinander.
Später habe ich dann erfahren, dass der Junge von der Schule genommen wurde. Die Lehrerin hatte auf Druck der Eltern das Jugendamt eingeschaltet. Es hatte die Familie besucht und dort untragbare Verhältnisse (Schilderung einer anderen Mutter) vorgefunden (?)
Ich möchte Dich ermuntern, Dich auf solche "Gespräch" gar nicht erst einzulassen. Du brauchst Dich auch nicht ständig zu rechtfertigen! Dein Kind braucht keine Förderschule, sondern eine andere Gesellschaft. Sicher hat er seine Probleme. Aber wenn er immer zum Buhmann gemacht und damit wieder ausgegrenzt, ja rausgemobbt wird, damit der Rest seine Ruhe hat, dann läuft hier was falsch!
Das Verstehen anderer Persönlichkeiten und das Verständnis hierfür. Die Akzeptanz der Individuen und vor allem die Integration aller Kinder sollte im Vordergrund stehen - und nicht deren Ausgrenzung mit allen Mitteln!
Wehre Dich dagegen. Für und im Sinne Deines Kindes!