Umgangssprachlich als "Deutschland" benannt, gibt es das "Deutsche Kaiser-Reich" erst seit 1871. Davor war "Deutschland" in viele Königreiche, (Groß-) Herzogtümer, Grafschaften, Herrschaften, reichsunmittelbare Städte etc. unterteilt. Entsprechend gab es auch unterschiedliche Staatsbürgerschaften (Untertanen des jeweiligen Herrscherhauses). Der Gedanke eines einigen "Deutschlands" in gemeinsamen Grenzen kam aus verschiedenen Gründen Anfang des 19. Jahrhunderts auf. Die Frage müsste eher heißen, wie man Völker bzw. Ansässige auf dem Gebiet des (heutigen) "Deutschlands" nannte, weil sich da in Jahrhunderten sehr viel verändert hat.

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Na, von "geringfügigen Repressalien" kann man in puncto Versailler Vertrag nun wirklich nicht sprechen. Unabhängig von Schuld oder Nichtschuld am Ausbruch und Verlauf des WK 1 legte dieser Vertrag den Verlierern sehr harte Bedingungen auf. Allein die Reparationszahlungen hätten wohl bis in die 50er Jahre gedauert... "Ausbaden" musste das letztlich vor allem auch die einfache Bevölkerung. Mich wundert es nicht, dass unter den damaligen Nachkriegsbedingungen inkl. Inflation etc. große Teile der Bevölkerung immer mehr ein Heil in radikalen Entwicklungen bis hin zur Machtübergabe an die Nazis suchten. Das letztlich ungerechte Abwälzen der Kriegs- und dann der erheblichen Nachkriegslasten via Versaille (u. a durch den Dawes-Plan) auf die gesamte Bevölkerung erbrachte die notwendige geistig-moralische Voraussetzung für die immer radikaleren politischen Auseinandersetzungen und die Akzeptanz großer Teile des deutschen Volkes für einen neuen und noch verheerenderen Weltkrieg II.

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