Hallo Happylolfun1!

Ich habe den Eindruck, dass Du so lange ähnliche Fragen postest, bis Dir die Antworten gefallen. Wann wäre denn eine Information für Dich "hilfreich"?

Vielleicht brauchst Du aber auch mal eine Anleitung, wie man mit den richtigen Suchworten bei Google die gewünschten Informationen findet.

Salemer Schüler nach ihren Erfahrungen zu fragen, macht zumeist wenig Sinn. Man trifft entweder auf bornierte Schnösel oder Partyvolk (Schau Dir mal bei youtube den Clip zum Thema "Was fällt Dir zu Salem ein?" an!). Reflektierte und intelligente Schüler (zumindest im Oberstufenalter) durchschauen das "System Eliteinternat" von vornherein und machen einen großen Bogen um Salem & Co. Ansonsten bewahrheitet sich im Kontakt mit der Salem-Kundschaft, dass sich dort bestenfalls Mittelmaß einfindet, das hofft, von dem elitären "Ruf" der Schule profitieren zu können, ohne selbst jemals Exzellentes zustande zu bringen. Schau Dir doch mal die Panorama-Sendung "Wie Bildung Klassen schafft - Bildungsreport Deutschland" an (gibt's bei youtube, einfach Sendungstitel eingeben) oder besorg Dir das Buch von Julia Friedrichs: "Gestatten: Elite".

Dass man an sog. "Eliteschulen" nicht mehr lernt als an einem normalen Gymnasium habe ich Dir bereits an anderer Stelle nachgewiesen. Wie viel Du lernst, hängt im wesentlichen von Deiner Einstellung ab. Wer selbst keine Interessenschwerpunkte entwickelt und nicht bereit ist, hart für seine Ziele zu arbeiten, wird auch durch ein "Eliteinternat" kein "Eliteschüler", sondern ist bestenfalls "Eliteinternatsbesucher". Geh mal in eine Klinik mit internationalem Ruf . Was Du da siehst, sind überwiegend Patienten und keine Spitzenmediziner. Und genauso ist es in Salem.

"Sind die Leute nett?" ist eine ziemlich naive Frage. Es gibt überall so ne und solche. Da findet sicherlich jeder Topf seinen Deckel, das "kleine A...l.ch" genauso wie der sensible Feingeist. Allerdings ist Mobbing in Salem durchaus ein Thema. Siehe http://www.20min.ch/ausland/news/story/14549963

Das "Problem mit Drogen und Rauchen" bringen die Internatsschüler in der Regel schon mit. Und was soll man schon erwarten, wenn der neue Leiter Salems zum Thema Alkohol im Zeitungsinterview folgendes zu Protokoll gibt:

"„Wer bis zum Abitur im Internat keine Erfahrungen mit Alkohol gemacht hat, der verdient sein Abitur nicht. Der ist sozial kaum lebensfähig.“

Mit anderen Worten: Wer nicht mitsäuft, wird sozial ausgegrenzt. Und warum sollte das bei illegalen Drogen und Nikotin anders sein?

Bei den Freizeitaktivitäten wird oft mehr versprochen als gehalten werden kann. Vor allem aber ist der Tag im Internat derart verplant, dass sportliche oder andere Hobbies gar nicht so intensiv betrieben werden können, wie das zu Hause möglich wäre, wo man z.B. die Freiheit hat, die Hausaufgaben zu verschieben, um mal gutes Wetter auszunutzen oder sich einer Sache drei Stunden am Stück zu widmen. Ich weiß von vielen Internatsschülern, dass sie die Hetze von einem Programmpunkt des Internatstagesplans zum anderen ziemlich nervt und sie oft den Spaß an einer Sache verlieren, die immer am gleichen Tag zur gleichen Stunde stattfindet. Der Internatstrott ist vor allem nichts für junge Genies und die Elite von Morgen, denn das sind zumeist unkonventionelle Menschen, die keine Lust haben, ihr Leben durchtakten zu lassen.

Viele Grüße

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Hallo!

Das Thema Eliteinternate ist nichts für Dummschwätzer und Selbstdarsteller! Mit Aussagen wie "Salem ist das Eliteinternat schlechthin" usw. kann man nichts anfangen. Wenn das Leute behaupten, die dieses Institut selbst besuchen oder besucht haben, ist das nur ein peinlicher Versuch, sich selbst aufzuwerten.

Keines der Institute, die in den Medien oder in Ratgeberportalen als Eliteschulen oder Eliteinternate bezeichnet werden, verdient diese Bezeichnung. Es gibt in Deutschland kein Internat, in dem die zukünftigen Eliten des Landes herangezüchtet werden. Warum dies auch gar nicht möglich wäre, kannst Du in einem Beitrag der Neuen Zürcher Zeitung nachlesen:

"Das Problem der Eliteschule ist, dass sie von einem Persönlichkeitsprofil ausgeht, das erst noch bewiesen werden muss. Wer nämlich Außerordentliches leisten wird, kann nicht vorausgesagt werden. Überdurchschnittliche Leistungen hängen von vielen Faktoren ab, selbst brillante Schulkarrieren sind kein Garant für Elitetauglichkeit. Schulerfolg ist eine Anpassungsleistung in einem abgesonderten sozialen Umfeld. Erfolgreich sind jene Schüler, die auf Forderungen und unausgesprochene Erwartungen der Lehrpersonen eingehen können. Eine Kernkompetenz der Elite hingegen ist, über eine aktuelle Situation hinwegsehen zu können, Bedingungen zu hinterfragen und neue Konstrukte zu wagen. Eliten müssen sich auch in einem unübersichtlichen, chaotischen Umfeld profilieren. Solche Herausforderungen können in einer schulischen Situation nicht nachgestellt und entsprechende Fähigkeiten können vorher nicht erfasst werden. Für Menschen, die bereits als Kind in ein elitäres Milieu sozialisiert wurden, hat Bildung zudem eine andere Bedeutung. Sie ist kein Mittel des sozialen Aufstiegs, sondern höchstens eine Bestätigung des eigenen exklusiven Status. Durchschnittliche Fähigkeiten genügen, um im eigenen Stand zu bleiben. Die Motivation, sich für die Bildung einzusetzen, ist oft nicht groß, da man sich nicht mehr grundsätzlich beweisen muss." (Quelle: NZZ, Anspruch und Realität der Besten, 26.01.2009 ).

Genau aus diesem Grund ist es auch falsch, von Eliteinternaten zu erwarten, dass dort mehr gelernt würde als anderswo. Im "Handelsblatt" vom 15.08.2011 schreibt Olaf Storbeck unter dem Titel: "Der Mythos von der Kaderschmiede":

"Viele Eltern träumen davon, ihre Kinder auf eine Eliteschule zu schicken. US-Forscher haben jetzt aber festgestellt: Auf Kaderschmieden lernt man keinen Deut mehr als auf normalen Schulen." Er beruft sich dabei auf die Studie "The Elite Illusion" von A. Abdulkadiroglu, J. Angrist und P. Pathak. "Trotz des Lernens mit deutlich leistungsstärkeren Mitschülern und eines wesentlich herausfordernderen Curriculums", so lautet ein Fazit dieser Arbeit, "schneiden die Schüler von Eliteschulen bei einer Vielzahl von standardisierten Tests nicht besser ab". Wer eine Kaderschmiede besucht habe, könne zwar im günstigsten Fall mit sehr guten Leistungen aufwarten. Diese "hätte er aber in aller Regel auch dann erbracht, wenn er auf eine ganz normale Schule gegangen wäre". Wenn Eliteschulen leistungsstärkere Absolventen hätten, liege das daran, "dass sie sich die besten Schüler aussuchten - und nicht daran, dass sie ihnen später mehr beibrächten".

Dass die Schule Schloss Salem oder andere der hier genannten Internatsschulen sich die besten Schüler aussuchen könnten wie bestimmte Spitzeninstitute in England, den USA, Frankreich usw., ist ein Gerücht. Allein dass man gute Schüler durch Preisnachlässe ("Stipendien") künstlich anlocken muss, spricht für sich. Institute wie Salem haben eine ganz andere Funktion, die die NZZ wie folgt beschreibt:

"Eliten haben ein Interesse an der Weitergabe ihrer Position an die Nachkommen. Viele Mitglieder der Elite träumen davon, eine Dynastie zu gründen. Die eigenen Söhne und Töchter sollen auch der Elite angehören. Wichtig sind darum Institutionen, die den eigenen Kindern den Einstieg in elitäre Kreise ermöglichen. [...] Eliteschulen kommen diesem Bedürfnis entgegen. Es wird suggeriert, dass dank einem hochprofessionellen Unterricht und Top-Lehrern aus dem Nachwuchs künftige Führungspersönlichkeiten geschmiedet werden können. In den Beschreibungen von Eliteschulen erkennt man die Rhetorik der Selbstlegitimation elitärer Kreise."

Für den Personalberater Dr. Stefan Fourier ist es daher "völlig klar, dass das Konzept einer gesonderten Ausbildung von Eliten, etwa in Internaten und Eliteuniversitäten, Blödsinn ist. Häufig verkörpern gerade Menschen, die sich von unten hochgearbeitet haben, mehr Elite, als die über den Kamm einer Eliteschule geschorenen Kunstprodukte." (Quelle: Dr. Stefan Fourier: "Neue Eliten braucht das Land", einfach so bei google eingeben).

Resümee: Die Ausgaben für ein "Eliteinternat" in Deutschland kannst Du Deinen Eltern getrost ersparen. Hier hast Du noch ein paar zusätzliche Informationen: http://zfi.beepworld.de/abi-de-luxe---schule-als-erlebnisevent.htm?nocache=1348057926

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Hallo maxilecroix,

als langjähriger Internatsleiter muss ich Ihnen dazu folgendes sagen: Auf ein Internat zu gehen bringt nur dann etwas, wenn der/die Betreffende bereit ist, den Wechsel wirklich als Chance zu einem Neuanfang zu sehen und auch das eigene Verhalten selbstkritisch zu überprüfen. Internate sind keine „Wundermaschinen“, in die man Problemkinder zur einen Seite hineinschiebt, um sie auf der anderen Seite „runderneuert“ wieder in Empfang zu nehmen. Ein Neuanfang erfordert vor allem grundlegende Einstellungs- und Verhaltensänderungen. Veränderungsprozesse dauern zudem oft sehr lange. Die Entwicklungspsychologie kennt drei wesentliche Reifeschritte (etwa bei 3, 6 und 14,5 Jahren), deren adäquate Bewältigung ausschlaggebend ist für die Herausbildung eines „guten Charakters“. Fehlentwicklungen sind nach dem 14. Lebensjahr nur noch sehr schwer zu korrigieren (siehe die Untersuchungen des Bremer Verhaltensbiologen und Hirnforschers Gerhard Roth).
Wenn ich hier lese, dass „Charakterschulung und Schulbildung“ im Internat „exzellent“ seien, (siehe baynrw93), so halte ich dies für eine nachgeplapperte Phrase. Recht hat dagegen „GoaSkin“, dass auch Internate denen nicht helfen können, die z.B. Drogen nehmen oder sich allgemein sozial nicht anpassen. Die Internate klagen allgemein, dass die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen immer schwieriger werden. So heißt es auf der Webseite des Niedersächsischen Internatsgymnasiums in Bad Harzburg: „Da die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die aus problembelasteten und/oder wenig strukturierten Zusammenhängen zu uns kommen, ständig wächst, kommt der Betreuung durch einen festen und überschaubaren Mitarbeiterkreis, der sich aus Lehrerinnen und Lehrern der Schule sowie drei Heimmüttern zusammensetzt, größte pädagogische Bedeutung zu.“ Meine Beobachtung ist, dass die Mitarbeiter der Internate häufig mit den Schwierigkeiten ihrer Schutzbefohlenen überfordert sind. Fälle von schweren Persönlichkeitsstörungen nehmen in beängstigendem Maße zu. Hier sind Internate eindeutig überfordert. Wo es aber nur darum geht, in schwierigen Entwicklungsphasen die streitenden Parteien (sprich: Eltern und Kinder) für eine Weile zu trennen, kann sich ein Internatsaufenthalt sehr positiv auf das Familienklima auswirken.

Viele Grüße Ula

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Hallo Sruemia,

für hoch befähigte und darüber hinaus besonders engagierte Schülerinnen gibt es da bestimmt einen Weg. Wenn Sie z.B. den Internatsbesuch mit dem Reitsport verbinden wollen, würde sich Ihnen die Prinz-von-Homburg-Schule in Neustadt/Dosse empfehlen, die einzige Spezialschule für Reitsport in Deutschland. Hier käme für Sie (Schülerin der Oberstufe?) zwar wahrscheinlich nur noch das Angebot "Reiten im Rahmen des Sportunterrichts ab Klasse 11 bis 13" in Frage (Ausbildungsprogramm: Grundlegende reiterliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse in den Bereichen Dressur, Springen und Geländereiten, Fertigkeiten im Longieren. Ziel: breitensportliche, fundierte und vielseitige Ausbildung), aber immerhin.

Für Landeskinder liegt der Internatspreis bei 170 Euro. Schüler aus anderen Bundesländern zahlen mehr, doch bestehen ja auch Bezuschussungsmöglichkeiten über Schüler-BAföG aufgrund der besonderen Konzeption der Schule.

Es gibt natürlich auch viele andere sehr preiswerte staatliche Internate, die beste Standortbedingungen bieten. Besonders gut gefallen mir das Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium in Meersburg am Bodensee sowie das Staatliche Landschulheim Schloss Marquartstein in Oberbayern.

Abraten würde ich Ihnen von einem Voll- oder Teilstipendium in einer Schule "mit hoher Rolexdichte" (um es mal etwas verklausuliert auszudrücken). Hier werden die klugen und leistungsorientierten Bewerber nur missbraucht, um das Image der Schule für diejenigen aufzuwerten, die außer dem Geld der Eltern nichts vorzuweisen haben.

Hier einige Zitate:

Quelle: Karl-Heinz Heinemann: „Der feine Unterschied und seine Folgen – Bildungseliten und Elitenbildung in Deutschland“ (SWR2 Wissen, Sendung vom 30.10.2004): „Die Leistungsträger unter den Schülern, die sich in den sozialen Diensten engagieren, Schulsprecher sind oder im Schülerrat mitmachen, sind in der Regel Stipendiaten (!). Etwa ein Drittel der Schüler bekommt ein Stipendium. Sie werden sorgfältig ausgewählt. Wer jedoch voll zahlt, wird unbesehen genommen. Man wirbt um die „Vollzahler“, denn sie sichern den Bestand der Schule, und mit ihren Gebühren bringen sie auch die Kosten für die Stipendiaten auf. In puncto Leistungsverteilung ist es in Salem genau umgekehrt wie an anderen Schulen: Hier gibt es nicht die übliche Normalverteilung mit viel Durchschnitt, wenigen Spitzen und ein paar Versagern, sondern mehr Extreme: Hohe Leistungen und diejenigen, die durchgeschleppt werden müssen.“

Quelle: www.uniprotokolle.de-Chat: Die besten Internate Deutschlands

„Ich besuche zur zeit auch ein internat und glaubt mir, das war die schlechteste Entscheidung, die ich getroffen habe! Es ist einfach nur sauteuer und die meisten, die hier draufgehen, haben kaum etwas drauf. Viele hier hatten nach der 4. 'ne Empfehlung für die Haupt[schule], aber weil die Eltern viel Geld haben, können sie sich jetzt ganz stolz Gymnasiast nennen. Ihr ABI kriegen sie ja sowieso, egal wie die Noten sind... Sorry an alle Internatler, aber das ist mein Eindruck, den ich von Internaten und Privatschulen bekommen habe... und ich bin froh zu wissen, dass ich meine Kinder niemals auf eine Privatschule schicken werde!“

Quelle: Berliner Zeitung vom 19.02.2008

„An Schüler-Internaten, etwa Schloss Neubeuern, wird noch deutlicher, dass hier nicht die Leistungs- sondern die Geldelite gefördert wird. Für den Aufenthalt einschließlich Schulkleidung, Nebenkosten und Bücher zahlen Eltern rund 30.000 Euro pro Jahr, Taschengeld und Ausflüge gehen extra. Es gibt kleine Klassen, Einzelförderung und Hausaufgabenhilfe, trotzdem liegt der Abi-Durchschnitt bei knapp drei. Lehrer beklagen die "Wohlstandskrankheit" unter den Kindern, denen es angesichts steter finanzieller Sicherheit an Ehrgeiz und Motivation fehle. Sie schätzen die Schüler auch als eher selbstbezogen und unpolitisch ein. Die oft genannte Selbstsicht der Elite, die ihre Privilegien aus dem Mehr an Leistung und Verantwortung ableitet – hier funktioniert sie nicht. Warum nennt sich Neubeuern Eliteschule? Ein Schüler vermutet: Immerhin seien sie Kinder von Eltern, die es zu etwas gebracht hätten.“

Quelle: Schulradar, 25.12.2008 „Daran ändern auch die paar Alibi-Stipendiaten nichts, die vielleicht wenig Geld haben aber nach ihren bisherigen Noten ausgewählt werden und sich dann allerdings oft über das erbärmliche intellektuelle Niveau speziell in der Mittelstufe wundern. Diese nicht "auf Salemer Mist gewachsenen", in der 10. oder 11. Klasse meist von einer öffentlichen Schule nach Salem gekommenen Schüler heben dann die Abischnitte noch zusätzlich.“

Viele Grüße

U. Lange

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