Wenn man den Erfahrungsberichten, die im Internet verbreitet werden, glauben kann, besteht ein erheblicher Teil der Salemer SchülerInnen aus potenziellen Hauptschülern. Das Geschäftsmodell von Salem & Co. scheint darin zu bestehen, durchschnittlich Begabten gegen ca. 30.000 Euro im Jahr den Besuch eines Gymnasiums zu ermöglichen.

Belege:

http://ulange.beepworld.de/files/internatechatdiebesteninternatedeutschlands.pdf "Ich habe noch nie etwas positives über Salem gehört und das wäre ganz sicher die letzte Schule wo ich mein kind hinschicken würde. Ich besuche zur zeit auch ein internat und glaubt mir, das war die schlechteste Entscheidung, die ich getroffen habe! Es ist einfach nur sauteuer und die meisten, die hier draufgehen, haben kaum etwas drauf. Viele hier hatten nach der 4. 'ne Empfehlung für die Haupt[schule], aber weil die Eltern viel Geld haben, können sie sich jetzt ganz stolz Gymnasiast nennen. Ihr ABI kriegen sie ja sowieso, egal wie die Noten sind..."

Neue Zürcher Zeitung vom 26.01.2009: "Die Gefahr solcher deklarierten Eliteschulen ist, dass es nicht primär um Begabungen und Fähigkeiten geht, sondern um das Heranbilden eines elitären Selbstverständnisses. Sie sind darauf spezialisiert, durchschnittlich begabten Jugendlichen ein überhöhtes Selbstwertgefühl zu vermitteln. Wenn der Schulbesuch mit hohen Schulgeldern und speziellen Aufnahmebedingungen verbunden ist, dann wird der Elternschaft außerdem Exklusivität kommuniziert. Für die Lehrpersonen wird es schwierig, wenn sie diesen Auftrag nicht annehmen und das Verhalten und das Leistungsprofil der Schüler zu sehr hinterfragen. Ihre Existenz wird bedroht, und sie verlieren vielleicht wegen eines kritischen Vaters und Sponsors ihre Stelle."

Kommentar auf der Seite "med1 - Forum Erziehung" "ich war selber auf einem solchen "elite"-internat (wie schloss salem), es war schön und ich hatte eine gute zeit. dennoch war ich auch froh als es dann vorbei war. noch mal würde ich aber nicht zustimmen auf eines zu gehen. man lebt wirklich in einer andern welt. in einer teils sehr elitären gemeinschaft. hinzu kommt der für mich sehr krasse leistungsunterschied. von einer sehr guten gesamtschule auf ein [privates] internatsgymnasieum is heftig.

Zuschrift auf der Seite "wiki.verkata - Diskussion Schule Schloss Salem": "Die meisten Gerüchte die über Salem im Umlauf sind, stimmen nicht! Wissen Sie, mir liegt sehr viel daran Salem gut zu präsentieren und wieder ins rechte Licht zu rücken. Erst einmal, ich bin von einer Realschule mit notendurchschnitt 3,4 nach Salem gewechselt. Ich habe kein Stipendium bekommen, da ich nicht den Erforderungen nachkommen konnte. Nun, im nächsten Zeugnis auf Salem, einem staatlich anerkannten Gymnasium, habe ich einen Durchshnitt von ca 2,3 gehabt! So geht es vielen Schühlern und Schülerinnen hier, da wir pedagogisch sehr gut betreut sind!"

DIE WELT vom 19.10.2000: "Direktor Bueb räumt ein, "kein besonders schweres Gymnasium zu sein". In der Mittelstufe zum Beispiel steht "Charakterbildung ganz oben", die Jugendlichen sollen ihr Potential entdecken. Prominenter Ex-Schüler von Schloss Salem ist unter anderem der Ehemann der Queen, Prinz Philip."

usw.

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Hallo Momatt27,

du willst hauptsächlich wissen, ob die Community den Wechsel ins Internat für eine gute Idee hält. Auf so eine Frage wirst Du immer alle möglichen Antworten bekommen, die auf deine Situation vielleicht gar nicht passen. Niemand, der hier einen Rat gibt, weiß etwas von dir, so dass ich mir kaum vorstellen kann, wie in deinem Fall eine "hilfreiche Antwort" aussehen soll.

"Meine Noten sind sehr gut, aber ich suche eine neue Herausforderung im Leben."

Das klingt arg nach Schablone. Hab ich schon hundert mal auf irgendwelchen Webseiten von selbsternannten Eliteinternaten gelesen. Da suchen immer irgendwelche Vorzeigeschüler eine Herausforderung. Klingt toll. In Wahrheit haben diese Herrschaften alle Mühe, den normalen Anforderungen gerecht zu werden. Wenn's in der Familie nicht klappt...Internat. Wenn man sich mit den Freunden nicht mehr versteht oder Freund/Freundin Schluss gemacht haben...Internat. Wenn die Lehrer mit den guten Noten geizen...Internat. Bei dir sind es die angeblich "echt ziemlich asozialen" Klassenkameraden.

Ich kann dir eines versichern: Alle Sp****en, die irgendwo mit irgendwas nicht klar kommen, suchen die tolle neue Herausforderung im Internat. Da sitzen sie dann alle, machen die gleichen Fehler wie in ihrem "alten Leben" und sitzen auch genau wieder in der alten Sch******.

Wenn du dich tatsächlich nicht ausgelastet fühlst, würde ich dir raten, dir echte Herausforderungen in deinem bisherigen Umfeld zu suchen. Man kann nämlich auch an seinem Heimatort in die Jugendfeuerwehr, in das technische Hilfswerk, das Jugendrotkreuz eintreten, freiwilligen sozialen Dienst in einem Altenheim leisten, beim Tierschutzverein mithelfen, in einem Jugendzentrum Nachhilfe für Ausländerkinder anbieten usw., usw. Dabei muss man keinen Schulpullover mit dem Salem-Logo oder irgendeinem anderen Schloss-XY-Angeber-Schriftzug tragen.

Die "Herausforderungen" des Internatslebens nimmt ein vernünftiger Mensch nur auf sich, wenn es gar nicht anders geht. Denn normalerweise hast du zu Hause die bessere Wohnsituation, bessere Verpflegung, die notwendige Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten, Muße, kreative Gestaltungsmöglichkeiten im Alltag. Jeden Tag wie bei der Bundeswehr nach einem sich eintönig wiederholenden Plan abdienen zu müssen und heute schon zu wissen, was du am Mittwoch nächster Woche oder am Mittwoch, dem ...Juli 2015 exakt um 16:30 Uhr machen wirst, ist kein Spaß. Das ist vielleicht die richtige Therapie für die wohlstandsverwahrlosten Looser-Kinder irgendwelcher Plutokraten. Die wirkliche "Elite" entsteht nicht in Internaten, wo man sich im ständig gleichen Alltagstrott nicht "entwickelt", sondern eher verblödet.

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Hallo, wenn ich Dich richtig verstehe, suchst Du keine tänzerische Ausbildung, sondern ein Internat in städtischer Umgebung mit einem guten Sportangebot. Es ist allerdings immer problematisch, wenn man sich dabei nur auf einen Ort (Köln) konzentriert.

Hier hätte ich ein sehr gutes staatliches Internat mit sportlicher Orientierung (sogar Eliteschule des Sports) in Kaiserslautern. Das Internat kostet 350 Euro mtl., es müssen aber nur 10 Monate bezahlt werden.

http://www.hhg-kl.de/sport.html

Wenn Du ein besonders preisgünstiges Internat suchst, solltest Du Dich nicht auf NRW beschränken, weil es dort keine staatlichen Internate gibt. Staatliche Internate sind am preisgünstigsten, danach kommen Internate katholischer Träger.

Viele Grüße

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Hallo Ivana,

der nachfolgende Ausschnitt stammt aus dem TV-Beitrag "Das Märchen vom sozialen Aufstieg" (Panorama - die Reporter - 01.12.2010): http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=kuUg84JkErE#t=435s

Daraus kannst Du eines lernen: Wer aus Geltungssucht in einer Reichekinderverwahranstalt anheuert, darf sich nicht wundern, wenn er mit der Aschenputtelrolle bestraft wird!

Es gibt doch genügend staatliche Internate in Bayern, die allen Einkommensschichten offen stehen und für die kaum jemand ein Stipendium beantragen muss. Ich nenne nur - das staatliche Landschulheim Schloss Marquartstein - das Franken-Landschulheim Schloss Gaienhofen - das Landschulheim Kempfenhausen am Starnberger See.

Hier ist die Schülerauswahl in der Regel besser, Markenterror oder Mobbing aus sozialen Gründen sind weitgehend unbekannt.

Sich eine Reichekinderverwahranstalt auszusuchen und dann die Community mit dem Luxusproblem zu nerven, dass man da als Stipendiatin eventuell ausgeschlossen sein könnte, finde ich schon ziemlich strange!

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Hallo,

dass der Besuch von Internaten die späteren Berufschancen verbessert, ist ein falsches Werbeversprechen der Internate und Internatsvermittler. Es stimmt definitiv nicht.

Zum Beweis für diese falsche Behauptung werden immer wieder irgendwelche Celibrities genannt, die Internate besucht haben. Zumeist hatten diese Berühmtheiten aber schon entsprechend prominente Eltern. Diese hatten keine Zeit für ihre Kinder und haben sie deshalb in Internate gegeben. Ihren späteren Werdegang verdankten sie aber nicht diesen Internaten, sondern zumeist den Kontakten ihrer Eltern oder den Beziehungen zu Mitschülern, die aber auch nur deshalb ihre Freunde "fördern" konnten, weil sie die Firma der Eltern fortführten oder ein großes Vermögen geerbt hatten.

Internatserziehung macht aus einem mittelmäßigen Mauerblümchen keine geniale Berühmtheit. Nach meinem Eindruck gibt es mehr Internatsabsolventen, denen der Internatsaufenthalt geschadet hat, als solche, die durch ihr Internat Interessen und Fähigkeiten entwickelt haben, die Grundlage einer späteren Karriere waren. Eine Ausnahme sind vielleicht Internate für Spitzensportler oder musikalisch Hochbegabte. Und auch hier sind außergewöhnliche Begabung und Spitzenleistungen oft bereits Aufnahmebedingung, und nicht das Ergebnis des Internatsbesuchs.

Für die oben beschriebenen Tatsachen gibt es eine Fülle von Belegen. So schreibt zum Beispiel Robert Leicht, der heutige Vorstandsvorsitzende der Schule Schloss Salem, in der "ZEIT" vom 21. Februar 1986, S. 14, der gern gebrauchte Begriff "Prominenteninternat" führe in die Irre, weil "von den heute einigermaßen prominenten Absolventen der Kriegs- und Vorkriegszeit [...] nur ein, zwei Trimester auf der Schülerliste" gestanden hätten.

Eine Chatterin auf der Seite "Elitepartner.de" schreibt über die "Erfolge" der Salemer Eliteschüler::

"Ich kenne einige Abolventen aus Salem u.a. meinen EX- Schwager. Sie haben alle studiert und keiner von ihnen hat das Examen bestanden."

Die Zeitung "Die Welt" (Titel: Was ist anders in der Schule der deutschen Elite? Erschienen am 07. Oktober 2011) konstatiert , dass Salem in den letzten Jahren bestenfalls noch B-Promis wie das in Mousse au chocolat badende Party-Girl Ariane Sommer oder den Rapper Patrice hervorgebracht habe. Letzterer war dem Vernehmen nach zeitweilig aus dem Internat beurlaubt, nachdem er sein Bett angezündet hatte.

Birgitta vom Lehn schreibt im "Rheinischen Merkur" im Jahr 2010:

"Vernachlässigte Kinder aus reichen Verhältnissen landen im Internat. Gegen das Vorurteil, Verwahranstalt für Problemfälle zu sein, haben die Internate seit je kämpfen müssen. [...] Doch so sehr auch Leistung ins Rampenlicht rücken sollen, so sicher ist: Weniger die Institution als der prominente Familienname garantiert dem Internatszögling seinen späteren Aufstieg oder zumindest Klassenerhalt. [...] Hinter Schloss- und Klostermauern werden überdurchschnittlich häufig familiäre Problemfälle entsorgt. Das haben auch zwei wissenschaftliche Studien vor vier Jahren gezeigt [...]. Danach stammen Internatskinder drei- bis viermal häufiger als Regelschulkinder aus Familien, deren Eltern geschieden oder verwitwet sind. Der Anteil an nicht leiblichen Kindern ist in Internaten mehr als doppelt so hoch. Internatskinder wachsen häufig in Patchwork-Familien auf."

Die Neue Zürcher Zeitung schreibt am 26. Januar 2009 unter dem Titel "Anspruch und Realität der Besten":

"Wenn er nur wenigstens ein einziges Buch lesen würde!", klagt eine Deutschlehrerin einer bekannten Schweizer Eliteschule. Die Maturitätsprüfung findet in zwei Wochen statt. Der Sprössling einer wohlhabenden Industriellenfamilie aber denkt nicht daran, sich vorzubereiten. Schließlich gehöre ja seine Familie zur Elite Deutschlands, rechtfertigt er sich schnippisch. [...] Die Gefahr jeder Elite ist die Überheblichkeit. Das Interesse und die persönliche Energie gelten mit der Zeit nicht mehr den Herausforderungen, für die der Elitestatus geschaffen wurde, sondern dienen der Selbsterhaltung. Man schreibt sich außerordentliche Eigenschaften zu, um einen Statusverlust zu verhindern und nicht auf Privilegien verzichten zu müssen. Elitäre Kreise entwickeln oft ein Selbstbild, das sich nicht mit ihren Leistungen und Fähigkeiten deckt."

US-Forscher haben festgestellt, dass die Schüler an privaten Eliteschulen ihre Lernergebnisse nicht steigern. Obwohl sie mit leistungsstärkeren Mitschülern und nach einem anspruchsvolleren Lehrplan lernen, erreichten sie bei einer Reihe von Tests keine besseren Ergebnisse (vgl. "Die Presse" vom 22.08.2011).

Sich durch den Besuch eines Eliteinternats auf eine erfolgreiche Karriere vorbereiten zu wollen, ist Blödsinn (http://zfi.beepworld.de/files/internateelitebildungininternatenbldsinn.pdf)!

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Hallo Ivana,

den Angaben Deines Profils nach bist Du schon 17 Jahre alt, eigentlich etwas zu alt für diese "Plötzlich-Prinzessin" und "Schöner lernen im Schloss"-Träumereien.

Wie Du schreibst, hast Du Dich für die Internatsschule Schloss Neubeuern entschieden, eines der teuersten Institute in Deutschland (monatliche Kosten 2.750,- zzgl. Nebenkosten).

Laut Spiegel online/Schulspiegel soll es sich hierbei um ein besonders leistungsorientiertes Elitegymnasium handeln. Zitat: >>Im Internat Schloss Neubeuern setzt man auf die Bildung von Eliten von der 5. Klasse an. Die Schule mit ihrem naturwissenschaftlich-technologischen Profil bekennt sich klar zum Leistungsprinzip und fördert die Teilnahme an schulischen und sportlichen Leistungswettbewerben nach dem Motto "work hard, play hard". Das Bemühen der Schüler (in sieben Kategorien wie etwa Leistung, Verhalten, Werte und Soziales, Sport) wird einzeln bewertet.<<

Wirklich nachgeprüft hat das allerdings niemand. Die Angaben beruhen auf einer Selbstbeschreibung des Internats. Die Wirklichkeit dürfte - wie bei allen teuren Privatinstituten - wohl ganz anders aussehen. Hier ein Bericht der Journalistin Julia Friedrichs, die für ihr Buch "Gestatten Elite" sowohl die Schule Schloss Salem als auch die Schloss Neubeuern besucht hat (Quelle: Textauszug S. 143 f.):

Einer aus dem Kollegium, der nicht genannt werden möchte, formuliert es drastischer: "Viele unserer Schüler leiden unter der Wohlstandskrankheit." "Was ist das, die Wohlstandskrankheit?" "Dieses Verhalten, das aus dem Gefühl entsteht: Mir fehlt es an nichts. Mir geht es gut. Macht ihr mal. Und wenn es mir gefällt, mache ich vielleicht mit. Und wenn nicht, dann nicht. Die kommen aus einem Hintergrund, wo immer Geld da ist. Die haben sich meistens noch nie in ihrem Leben für irgendetwas anstrengen, für irgendetwas kämpfen müssen." [...] Vielen seiner Schüler, klagt jemand aus dem Kollegium, fehlten der Schwung und die Motivation für eine ganz normale schulische Arbeit. "Die haben das Gefühl, dass nach dem Abitur schon alles geebnet ist, dass Papas Unternehmen wohl auch noch die nächsten dreißig Jahre Bestand hat, dass Geld da ist und eigentlich gar nichts passieren kann. Das ist sicherlich an einer staatlichen Schule, wo ein Aufstiegswille motivierend wirken kann, anders." Ich bin verwirrt. Erste Zweifel melden sich. Die Lehrer erzählen von antriebslosen Kindern, vom Kampf um Disziplin. Von Schulkarrieren, die es zu retten gilt. Das klingt nach Hauptschuldiskussion. Bin ich tatsächlich an einem Internat, das von sich behauptet, Eliten auszubilden? "Unsere Schüler wissen, dass Papas Chefsessel wartet", beschwert sich ein Lehrer. Im Prospekt der Schule finde ich eine Tabelle der Schul- und Internatsgebühren und plötzlich begreife ich. Nach Neubeuern kommen nicht die, die in meiner Welt reich waren. Die Arzttöchter, die zum Abitur einen Golf bekamen, oder die, die mit der Familie jedes Jahr zum Skifahren reisten. Neubeuern kann sich nur leisten, wer richtig viel Geld hat - ein paar Adlige, Kinder aus traditionellen Unternehmerfamilien, neuerdings auch welche, deren Väter mit Aktien viel Geld gemacht haben. Und zwei Prominente sind auch da: Ein Kind und ein Enkel zweier Schlagerstars.<<

Die freie Journalistin Birgitta vom Lehn schreibt im "Rheinischen Merkur" vom 29.04.2010:

"Vernachlässigte Kinder aus reichen Verhältnissen landen im Internat. Gegen das Vorurteil, Verwahranstalt für Problemfälle zu sein, haben die Internate seit je kämpfen müssen. Auch deshalb sind sie verlässliche Werbepartner. Hartmut Ferenschild, Geschäftsführer der Internatsberatung der 21 Landerziehungsheim-Internate [Anm.: Inzwischen gehören dem Verband nur noch 15 Einrichtungen an], spricht lieber von „Oasen in der deutschen Erziehungswüste“ und „zu Ende gedachten Ganztagsschulen“. Gerade zu Zeiten von G8 könne man punkten. Doch so sehr auch Leistungen ins Rampenlicht rücken sollen, so sicher ist: Weniger die Institution als der prominente Familienname garantiert dem Internatszögling seinen späteren Aufstieg oder zumindest Klassenerhalt.<<

Und hier noch ein Foren-Beitrag einer Schülerin, die als Stipendiatin von einer öffentlichen Gesamtschule auf so ein angebliches Eliteinternat gewechselt ist und sich sehr über das niedrige Niveau ihrer "Eliteschule" gewundert hat:

ich war selber auf einem solchen "elite" internat ( wie schloss salem), es war schön und ich hatte eine gute zeit. dennoch war ich auch froh als es dann vorbei war. noch mal würde ich aber nicht zustimmen auf eines zu gehen. man lebt wirklich in einer andern welt. in einer teils sehr elitären gemeinschaft. hinzu kommt der für mich sehr krasse leistungsunterschied. von einer sehr guten gesamtschule auf ein internatsgymnasium is heftig. << (Quelle: www.med1.de forum Erziehung).

Wie Du Dich in der neuen Umgebung "integrieren" wirst, dürfte entscheidend davon abhängen, ob Du dem dortigen "Durchschnitt" entsprichst.

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Hallo "Hanni & Nanni",

dass sich mit einem Wechsel ins Internat das Lernverhalten von Kindern und Jugendlichen verbessert, ist ein gern ausgestreutes Gerücht. Siehe hierzu:

http://internate-watch.npage.de/hausaufgabenstress-internate-bieten-oft-nur-scheinloesungen.html

Wer nicht wirklich an sich arbeiten will und die im Internat gebotene Unterstützung wirklich für sich nutzt, wird auch dort nicht fleißiger.

Es sollte mich wundern, wenn es in Bayern keine guten Realschulinternate unter 25.000 Euro jährlich geben sollte.

Das Franken-Landschulheim Schloss Gaibach in Volkach zum Beispiel berechnet monatlich 367,90 € für 5. bis 6. Klasse, 420,40 € für 7. bis 9. Klasse und 446,70 € für 10. bis 12. Klasse.

Die Angela-Fraundorfer-Realschule mit Internat der Franziskanerinnen in Aiterhofen (nur Mädchen, katholisch) kostet 400 Euro monatlich.

Das Internat am Mädchenbildungswerk der Kreuzschwestern in 97737 Gemünden verlangt 800,00 € / Monat (So-Fr), 120,00 € / Wochenendzuschlag (Samstag und Sonntag), also 920,00 Euro monatlich.

Im Staatlichen Landschulheim 83248 MARQUARTSTEIN (Realschule extern) muss man 390,00 € monatlich bezahlen.

Gaibach und Marquartstein bieten auch schöne Schlösser für Internatsromantiker und schöne Landschaft, bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind keineswegs weniger wert als Salem & Co.

Viele Grüße

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Auf keinen fall

Wenn wirklich alle Optionen offen sind und aus der Perspektive des Erwachsenen und des Internats-Insiders (langjähriger Internatsleiter und Internatsberater in Konfrontation mit vielen negativen Erfahrungen und Beschwerden von Eltern und Schülern) würde ich sagen: Internat auf keinen Fall! Zu viele Risiken, äußerst zweifelhafte "Vorteile", Preis-Leistungs-Verhältnis gerade bei den teuren Luxus-Internaten äußerst schlecht.

Realistischerweise muss man aber auch feststellen, dass zumeist nicht alle Optionen zur Verfügung stehen, d.h. die Entscheidung für oder gegen den Wechsel ins Internat eben nicht "frei" ist, sondern durch verschiedene Probleme im familiären und schulischen Umfeld erzwungen wird, weil bessere Alternativen fehlen.

Das aber wollen die "Internatsbegeisterten" nicht wahr haben und erst recht nicht zugeben. Man sagt nicht: "Mein Kind ist schulisch überfordert, durch verwöhnende Lebensumstände stinkend faul oder durch mein unsicheres und inkonsequentes Erziehungsverhalten im Umgang unerträglich geworden", sondern man "wählt" die "bessere Bildung" (weil ja die öffentlichen Schulen angeblich so schlecht sind) und das (vermeintlich!!!) "bessere soziale Umfeld" (weil Ali, Yussuf und Dimitri und die übrige Gagsta-Rapper Truppe sonst auf dem Schulweg über die blonde Eva herfallen und dem braven Maximilian das überhöhte Taschengeld und die Designerklamotten abpressen). Ja, man "wählt" nicht nur, wie man als Konsument gewohnt ist, aus vielen Angeboten das Beste für sich auszuwählen, man "gönnt" und "leistet" es sich und hat dabei das Wohlgefühl des zufriedenen Genussmenschen.

Natürlich ist dies Selbstbetrug, weil die schlechten Schulleistungen des eigenen Sprösslings eben nicht von vollen Klassen und unengagierten Lehrern an der "schlechten" Staatsschule herrühren, sondern von mäßiger Intelligenz, fehlender Belastungsfähigkeit und Ausdauer sowie unzureichender sozialer Anpassungsfähigkeit des Kindes. Aber diese Erkenntnis wäre ja unangenehm und damit für eine bereits selbst wohlstandsverwöhnte Elterngeneration und deren narzisstisches Selbstbild unerträglich. Man sucht also den Ausweg aus der tristen Realität und findet sie bei Harry Potter und dem Zauberschlosch Hoghwarts.

Internate erscheinen als "Inseln", wo überwiegend private Anbieter gegen satten Aufschlag zwar auch nur das anbieten, was es beim Staat "für umme" gibt, wo aber für angenehme Rahmenbedingungen gesorgt wird (Schlösser in herrlicher Landschaft, vermeintlich handverlesene Kinder, Lern-Service mit kleinsten Klassen und "Gute-Noten-Garantie" statt unterrichtlicher Anforderungen, die "Rundum-Sorglos-Betreuung" für nervige Kinder und entnervte Eltern, damit die Themen "Zimmer-Aufräumen" und "Wann-abends-nach-Hause-Kommen" den Alltag mit sich selbst beschäftigter Eltern nicht mehr belasten.

Das Problem war allerdings das (zu Recht!) miese Image der Internate: Alkohol, illegale Drogen, verhaltensauffällige oder gar kriminelle Schüler, machtlose Erzieher, schlechter Unterricht. Bis Anfang der 1990er Jahre haben die Internate selbst das schlechte Image und die entsprechende Wirklichkeit beklagt. Das hatte zur Folge, dass die Schülerauswahl immer schlechter wurde und die Nachfrage infolgedessen noch stärker zurück ging.

Bevor nun die ganze Wohnschulbranche Konkurs anmelden musste, griff man zu dem letzten Mittel für Not- und Kri(eg)senzeiten: Erzeugung eines positiven Gegenbildes zur Wirklichkeit mit dem Mittel der Lügen- Propaganda, bestens bekannt von Göbbels, Bush jr. und Konsorten. Diese Strategie wurde unterstützt durch eine allgemeine Tendenz zur "Privatisierung" (Medien, Bildungswesen). Die gesellschaftliche Akzeptanz für die Privatisierung wird durch die Irrlehre hergestellt, Privatisierung führe über verstärkten "Wettbewerb" zu besseren "Leistungen". Tatsächlich aber eröffnet sich durch die Privatisierung ein Weg, den Wettbewerb statt über Leistungen über die Werbung auszutragen, so dass nicht derjenige im Wettbewerb gewinnt, der die besseren Leistungen erbringt, sondern derjenige, der am meisten Geld für Werbung mobilisieren kann (wobei auch Bestechungsgelder als Werbeausgaben gelten). Die Privatisierung im Medienbereich sorgte zusätzlich dafür, dass die wirtschaftliche Stellung bislang unabhängiger Medien und damit die öffentliche Berichterstattung immer stärker von privatem Geld und privaten Interessen abhängig wurde (Anzeigenaufträge, Einschleusung von PR). Letztlich führt Privatisierung zur Refeudalisierung der gesamten Gesellschaft, weil Geld zum einzigen und letztlich entscheidenden Machtfaktor wird. Allerdings müssen die "Massen" über diese Entwicklung durch ständige Desinformation getäuscht werden.

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Hallo Anni123115 !

Ist es im Internat "cool?". Wer so fragt, bekommt nicht unbedingt präzise Antworten. Und wie Du siehst, sind die Stellungnahmen von "happylolfun1" und "nase40" vollkommen gegensätzlich. Das entspricht in etwa meinen 30-jährigen Erfahrungen mit Internaten.

  1. Die Meinungen gehen weit auseinander. 50% sagen "sehr gut", 50% sagen "kake", was man nach entsprechender Korrektur der Rechtschreibung vornehm mit "exkrimentös" übersetzen könnte.

  2. Die Erwartungen gegenüber Internaten sind sowohl bei Eltern als auch bei Kindern und Jugendlichen vollkommen realitätsfremd und irrational. Gib mal in Deiner Suchmaschine die Stichwörter "Alltag im Wunschformat" sowie "Michael Ley und Herbert Fitzek" ein, dann kommst Du auf eine interessante Untersuchung zu dem Thema. Wer falsche oder überhöhte Erwartungen hat, wird natürlich leicht enttäuscht und findet es dann "kake", "kakerlake", "uncool" oder was auch immer.

  3. Es gibt allerdings auch den umgekehrten Fall: Die eigenen Wunschvorstellungen werden so intensiv auf das Thema Internat projiziert, dass auch durch Enttäuschungen und negative Erfahrungen gar keine Korrektur der Sichtweise mehr stattfinden kann. Der "Überidentifizierte" bzw. auf die Vorstellung vom "coolen Internat" Fixierte wird alles, was er über Internate hört oder selbst im Internat erlebt, "cool" finden (selektive Wahrnehmung). Kritische Berichte oder Meinungen erreichen ihn überhaupt nicht. Ein typisches Beispiel ist übrigens "happylolfun1", die noch gar nicht in der Schule Schloss Salem ist, aber z.B. am 06.04.2013 als "Internatsexpertin" antwortet:

"Alkohol ist verboten, bzw. darf (wie bei uns) nur einmal die Woche getrunken werden, man hat außerdem keine Zeit zum Feiern gehen abends weil man zu einer geregelten Zeit im Bett sein muss..."

Was happy-lall-viel offensichtlich noch nicht "geschnallt" hat oder hier bewusst verschweigt. ist der heimliche Alkoholkonsum der Mitschüler. Wer's nicht glaubt, kann ja mal unter den Stichworten "regio-tv" und "Salem - Dienste statt Dummheiten" nachgoogeln.

  1. In den Internaten sammeln sich die "Coolen" (Schulfrustrierten) und die "Coolen Smarten" (Karrierebewussten). Und dazwischen gibt es dann noch die "Outen" (das sind zum Beispiel Stipendiaten, die klamottenmäßig nicht mithalten können oder nicht mitsaufen). Die Coolen und die Smarten handeln nach dem Motto: Strenge Regeln sind gut, so lange man sie umgehen kann. Nur die "Outen" halten sich an die Regeln.
    Bei "gute frage" kannst Du unter den Stichwort "eine-schule-oder-ein-internat-fuer-reiche-kids-wo" folgende Stellungnahme nachlesen:

"Ich war schon auf salem und mir hats da 0 gefallen! Weil wenn du da iwas trägst was nicht grad marke ist bist du out und da gibt es auch nur 2 gruppen die coolen und die outen und du kommst sofort in die eine oder andere gruppe ob man dich kennt oder nicht! Und iwie sind da alle so oberflächlich..."

  1. Nach meinem Eindruck wächst die Gruppe der "coolen Smarten" leicht gegenüber der Gruppe der "coolen Schulversager", die aber immer noch in der Mehrheit sind. Auch die "coolen Smarten" sind zumeist bestenfalls mittelmäßige Schüler, die aber überzeugt sind, aufgrund der Tatsache, dass ihre Eltern sich 36.000 Euro Schulgeld für Salem leisten können, "etwas Besonderes" zu sein. Die tragen auch gern in der Öffentlichkeit den "Salempulover" und kleben sich "Salem-Aufkleber" aufs Auto, um dann aber herum zu quengeln, dass der Rest der Menschheit "Vorturteile gegen die Reichen" habe. Für solche Schüler sind Schulen wie Salem & Co. vor allem deshalb "cool", weil man sich durch deren Besuch von anderen unterscheiden kann. In diesem Zusammenhang schätzen sie vor allem den Unterhaltungswert bzw. Eventcharakter solcher Schulen: "Schöner Lernen im Schloss" und dazu ordentlich "Party-Spaß" in der Internatssubkultur. Man kann alles machen, man darf sich nur nicht erwischen lassen. Das nennt sich dann "Charakterbildung" und "Verantwortungselite". Nähere Informationen hierzu:

http://zfi.beepworld.de/abi-de-luxe---schule-als-erlebnisevent.htm

Die coolen Schulfrustrierten und die coolen Smarten finden alles, was ich hier beschreiben habe, natürlich - na, was wohl? - richtig: cool!

Meine abschließende Antwort also: "It's cool, man!"

Aus der coolen Perspektive sind Internate genau so cool, wie Du das offensichtlich erwartest. Normale Menschen finden Salem & Co. dagegen verdammt uncool, weil durch und durch doppelbödig und verlogen.

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Kleine Korrektur zu meinem Beitrag oben:

Das Zitat zum Überlinger Flugzeugabsturz des Salemer Schulvorstands Robert Leicht ist nicht in der "Wirtschaftszeitung", sondern in einer Publikation namens "Wirtschaftsblatt" erschienen. Die Artikel-URL lautet:

http://www.e-pages.dk/wirtschaftsblatt/261/29

Viele Grüße

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Ich möchte mich happylolfun 1 anschließen: Bei den Stichworten Spaß und Schloss sollte unbedingt die Schule Schloss Salem genannt werden. Die musst Du Dir unbedingt gönnen. Wenn das Geld der Eltern nicht reicht, vollbringe einfach irgend eine Höchstleistung und bewirb Dich als Stipendiat.

Keine Aussage ohne Referenzen, sonst könnte hier ja jeder alles behaupten. Also:

Da schreibt zum Beispiel ein "SalemCollegeGirl" für ciao.de:

"ich sage euch, ich habe noch nie, noch NIE vorher eine so große gemeinschaft kennengelernt, die es schafft so gut feste zu organisieren und diese so intensiv zu feiern (und ich komme aus einer totalen partystadt!)!! feten stehen fast auf der tagesordnung! wenn die schule eine feier organisiert, dann kommt es schon mal vor, dass diese bis um halb 2 morgens geht. wenn jedoch nichts ansteht, dann machen die salemer ihre "privatpartys": auf den zimmern treffen sich ein paar schüler und es wird ordentlich getrunken, gegessen, gelacht...! WOW, schon beim gedanken daran erfüllt mich dieses besondere feeling! ich könnte stundenlang von den grandiosen partys erzählen! natürlich gibt es auch regeln in diesem internat, und diese gelten immer und für alle, aber oft schafft man es diese zu umgehen!

Ja, Doppel-WOW! Und wenn die nächtliche Party dann schon dem Tote-Hose-Punkt zuzusteuern droht, dann stoßen Gottseidank über dem Salemer Schloss - sozusagen als Party-Gag und Feuerwerk für die armen Kinder reicher Leute - zwei Flugzeuge zusammen und es regnet Leichen vom Himmel, wie die Badische Zeitung titelte (http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/es-regnet-leichen-vom-himmel--61120858.html). Und dann passiert, wie der Salemer Schulvorstand Robert Leicht der in Düsseldorf erscheinenden Wirtschaftszeitung stolz berichtete, folgendes:

"Die Schüler machen eine Party, plötzlich blitzt es oben am Himmel in der Nacht. Etwas Furchtbares muss passiert sein! Sie springen auf, laufen zu ihren Feuerwehrautos und fahren los. Was war passiert? Zwei Flugzeuge waren über Überlingen zusammengestoßen. Dieser schreckliche Unfall ist wirklich passiert, wie wir ja alle noch in Erinnerung haben. Unsere Schüler waren die ersten am Tatort und haben versucht, zu helfen."

In einem Schülerzeitungsbericht unter dem Titel: "Lernst Du noch oder erlebst Du schon? - Drei Tage im Internat Schloss Salem" heißt es hierzu:

"Als vor wenigen Jahren zwei Flugzeuge über dem Bodensee abgestürzt sind, waren auch Salemschüler im Einsatz. >Leichenteile Einsammeln ist was anderes, als wenn ich das in der Zeitung lese und denke: Oh, ist das schlimm<, sagt Peter Wimmer, Unterrichtsleiter. Ein hartes Beispiel, jedoch grundlegendes Prinzip der Erlebnispädagogik Kurt Hahns."

Genau, Alter, das ist Erlebnispädagogik pur. Dagegen ist diese ganze Harry-Potter-Fiction doch Exkrementen-Unrat, um das Wort Sch............ck vornehm zu vermeiden. Erst Party, weißt du, schluck, schluck, schluck und so, dann mit besoffenem Kopp in ein uraltes Feuerwehrauto und dann im dunklen Wald Leichenteile von russischen Kindern aufsammeln. Dagegen sind Drakula-Schocker Abenteuer aus der Sesamstraße. Doppelgrusel, sag ich dir!

Apropos Feuerwehr und Alkohol: Neulich brachte der Privatkanal "regio-tv" unter dem Titel: "In Salem machen Schüler Dienste statt Dummheiten" eines dieser typischen Schule-Schloss-Salem-Schleichwerbe-Filmchen:

Kommentar aus dem Off: "Sanktionen hin oder her - Lausbubenstreiche gibt's auch in Salem noch." O-Ton Feuerwehr-"Kapitän" Alexander Winkler: "Das auf jeden Fall. Mal 'n Bierchen geschmuggelt, mal auch vielleicht 'ne Flasche Schnaps, aber es wird eben dementsprechend hart bestraft, wenn man erwischt wird."

Die bereits zitierte Schülerzeitung berichtet: "So sind viele der 266 Schüler der Mittelstufe, welche die Lehrer im zentralen Standort Schloss Salem unterrichten, erst am Schuljahresanfang dazugekommen. In einigen Klassen muss sich dann jeder zweite ins Internat einleben.Wie Fabian Winkler, der vorher ein staatliches Gymnasium besucht hat. „Oft wird für Salem der Begriff Eliteinternat verwendet, aber mit Leistung hat das nichts zu tun. Hier sucht man vielmehr die soziale Elite, wobei vor allem der Charakter des Schülers zählt.“

Fabian Winkler ist sicher der große Bruder von Alexander Winkler (oder der Vater? ha, ha, ha!). Jedenfalls scheint es eine groteske Schülerfluktuation im Spukschloss am Bodensee zu geben. Wahrscheinlich haben viele sich beim Leichenteilesammeln - Wer hat den größten Haufen? - überanstrengt. Oder es wurden zu viele Bierchen und Schnapsflaschen geschmuggelt. Die harten Strafen haben dann zu ähnlichen Verlusten unter der Salemer Spaßbrigade geführt wie einst der feindliche Beschuss vor Stalingrad.

Apropos Stalingrad: Vor einigen Jahren berichtete das Lifestile-Magazin "Vanity Fair" unter dem Titel “Segeln – Saufen – Sex” über Saufgelage in Wehrmachtsuniformen. Ja, hier zählt nur der Charakter. Und der ist der Hauptgruselfaktor in Salem!

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Hallo,

weißt Du denn schon, auf welches Internat Du gehen wirst? Fragen wie

wie wird es dort sein...?

wie ist die zimmeraufteilung ?

usw. lassen sich allgemein nicht beantworten. Es gibt über 600 Internate in Deutschland, vom Wohnheim für Berufsschüler bis zum Lern-Schloss für die Oberschicht, von der Sonderschule für Kinder mit Handicaps bis zur Spezialschule für Hochbegabte.

Viele Faktoren, die für die Beantwortung der Frage "wie wird es dort sein...?" ausschlaggebend wären, lassen sich allgemein überhaupt nicht einschätzen, weil sie vom Zufall abhängig sind (Wie komme ich mit dem Mitbewohner in meinem Zimmer aus? Wie setzt sich die Gruppe zusammen? Welche menschlichen Qualitäten hat der Gruppenerzieher? Besteht persönliche Sympathie? In welche Klasse komme ich? Wer unterrichtet in dieser Klasse? usw. usw.).

Auch die Wohnbedingungen im Internat können sehr unterschiedlich sein, wobei der Preis nicht die entscheidende Rolle spielt. Man bekommt Einzel- oder Zweibettzimmer oft schon für um 500 Euro monatlich (je nach Alter, z.B. in staatlichen Internaten). Man kann aber auch für 3.000 Euro monatlich im Drei- oder Vierbettzimmer landen, wo der Kleiderschrank draußen auf dem ungeheizten Flur steht (siehe Mittelstufe in Salem).

Also, es wäre schön, wenn Du konkret nach bestimmten Internaten fragen würdest. Fast alle Internate haben zudem sehr informative Webseiten, wo man bestimmte Fakten selbst nachlesen kann.

Dein Problem scheint mir generell bei der "Internatseignung" zu liegen (Kontaktprobleme, Angstreaktionen gegenüber Veränderungen im Lebensumfeld usw.). Wenn solche Probleme sehr stark ausgeprägt sind, müsste man vielleicht von einem Wechsel ins Internat abraten. Aber viele Ängste lassen sich auch überwinden. Wenn man Dir Zeit lässt und Du zwischen mehreren Internaten wählen darfst, hast Du natürlich auch Möglichkeiten, Dich mit den Bedingungen in der neuen Umgebung vertraut zu machen und ein Milieu auszusuchen, das nicht "angsteinflößend" ist.

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Hallo nathen16,

na, bist Du denn nun in Salem gelandet? Und doch wieder alles wie an der alten Schule? Viele wollen es ja einfach nicht glauben: Milieuwechsel macht oft wenig Sinn, weil man seine Probleme in jede neue Umgebung mitnimmt.

Wenn ich Deine letzte Anmerkung noch richtig im Ohr habe...

"Vielen dank, ich denke schon das ich genügend Willenskraft an den Tag legen werde um mein Abitur zu schaffen nur will ich auch meinen Spaß haben ich glaube das ist doch zu verstehen und Salem hört sich für mich genau richtig an :P"

dann war da nicht gerade der "Ich gebe meinem Leben jetzt eine neue Richtung"-Impuls herauszuhören. Eher: "Ich mache so weiter wie immer". Und: "Das größte Verständnis für meine eigenen Schwächen habe immer noch ich selbst!"

Eine solche Einstellung kann man haben, aber man darf sich dann auch nicht wundern, wenn man schnell wieder den "alten Ruf" hat.

Im Übrigen sind Internate aufgrund der überschaubaren Schülerzahl und ihrer Abgeschlossenheit eben "Dörfer", wo Gerüchte schneller entstehen und sich ausbreiten als in einem anonymeren Umfeld.

Wenn Du schon einräumst, "ein paar mal etwas auf einer Party geraucht" zu haben, solltest Du Dich nicht wundern, dass unter Umständen etwas dazu gedichtet wurde.

In vielen Internaten führt der Genuss illegaler Drogen zum sofortigen Rausschmiss (insbesondere in der Probezeit). Von daher wird es wenig helfen, über erwachsene Vertrauenspersonen den Weg in die Öffentlichkeit zu suchen, wie man das in Mobbing-Fällen machen kann. Dir wird wohl nur übrig bleiben, Dich über die nächste Zeit von allem fern zu halten, was mit Drogen zu tun hat.

Was dieses Voodoo-Gerede angeht, kann ich das schlecht einschätzen. Es gibt ja Leute, die sich mit irgendwelchen Andeutungen oder symbolischen Handlungen interessant machen wollen (z.B. ständig Gummibärchen mit Zahnstochern durchbohren, ha, ha). So ein dummes Zeug würde ich einfach aussitzen.

Ansonsten: Meide die Gesellschaft der falschen Leute, verhalte Dich unauffällig und eindeutig, bleib im Hintergrund. Dann wird sich das Interesse, irgendwelche Gerüchte über Dich zu verbreiten, von selbst tot laufen.

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Hallo! Das sind alle Internate in NRW, die Mädchen aufnehmen. Einzelzimmer gibt es in aller Regel erst ab Oberstufe des Gymnasiums. In der Unter- und Mittelstufe sind 2- und 3-Bettzimmer Standard. Schuluniformen gibt es bestenfalls in der St. George’s School Cologne.

Institut Schloss Wittgenstein 57334 BAD LAASPHE Tel.: 02752-47430 staatl. anerk. priv. Realschule u. Gymn. Aufnahme von Grund- u. Hauptschülern (externer Schulbesuch) Reiten als Unterrichtsfach n.-konf. Mädchen u. Jungen ab Kl. 1

Aloisiuskolleg Elisabethstraße 18 53177 BONN-BAD GODESBERG Tel.: 0228-820030 staatl. anerk. priv. Gymnasium (Jesuiten) alt- u. neusprachl. Spanisch u. Italienisch ab Kl. 11 kath. Mädchen und Jungen

GIM Bad Godesberger Internat Maichle Zanderstraße 64 53177 BONN-BAD GODESBERG Tel.: 0228-9614596 Internate ohne Schulbetrieb für Mädchen und Jungen, Besuch aller örtlichen öffentl. und privaten Schulen

Pädagogium Godesberg/Otto Kühne Schule Otto Kühne Platz 1 53173 BONN-Bad GODESBERG Tel.: 0228 95 66-0 staatl. anerk. priv. Gymnasium alle Konfessionen Mädchen und Jungen

Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Königswinterer-Straße 534 53227 BONN-OBERKASSEL Tel.: 0228-97090-0 staatl. anerk. priv. Ersatzschule Alle Fremdsprachenfolgen, u.a. Latein ab Kl.5, Russisch ab Kl. 11 n.-konf. Mädchen u. Jungen

Rudolf-Steiner-Schule Landschulheim Schloss Hamborn 33178 BORCHEN Tel.: 05251-389104 staatl. anerk. private Ersatzschule (Waldorfschule, Abiturklasse) und staatl. anerk. Sonderschule für Erziehungshilfe eigener Art (Kleinklassen) n.-konf. Mädchen u. Jungen

Gymnasium Schloss Buldern Dorfbauerschaft 41 48249 DÜLMEN Tel.: 02590-990 staatl. anerk. priv. Gymnasium und Aufbaugymnasium n.-konf. Mädchen u. Jungen

Theodor-Fliedner-Internat Alte Landstraße 104 40489 DÜSSELDORF Tel.: 0211-40 15 05 Besuch der örtlichen privaten und öffentlichen Schulen n.-konf. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren

Bergisches Internat Gut Falkenberg 40699 ERKRATH Tel.: 02104-940880 Staatl. gen. private Ergänzungsschule Gesamtschule (Haupt- u. Realschule, Gymnasium) n.-konf. Mädchen u. Jungen

Bischof-Hermann-Kunst-Schulen mit Internat Präses-Ernst-Wilm-Str. 2 32339 ESPELKAMP Tel.: 05772-564-167 Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Förderschulen ev. u.a. Konfessionen Mädchen u. Jungen

Collegium Augustinianum Gaesdonck Gaesdoncker Straße 220 47574 GOCH Tel.: 02823-9610 staatl. anerk. priv. Gymnasium Hochbegabtenförderung ab Kl. 5 kath. Mädchen u. Jungen

Landschulheim Schloss Heessen Schloss-Straße 1 59073 HAMM Tel.: 02381-6850 staatl. anerk. priv. Gymnasium n.-konf. Mädchen u. Jungen

Schulzentrum der Ev. Kirchengemeinde Gerresheimer Straße 74 40721 HILDEN Tel.: 02103-44044 staatl. anerk. priv. Realschule u. priv. Gymn. ev. u.a. Konf. Mädchen u. Jungen

Schloss Hagerhof Gymnasium mit Realschulzweig Menzenberg 13 53604 BAD HONNEF Tel.: 02224-9325-0 staatl. gen. priv. Ersatzschulen Gymnasium, Realschule (Montessori-Pädagogik) Landesleistungszentrum Basketball eigene Musik-/Musical-Schule n.-konf. Mädchen u. Jungen

Internatsschule am Seilersee Bismarckstraße 4 58636 ISERLOHN Tel.: 02371-9043-0 staatl. anerk. priv. Aufbaugymnasium n.-konf. Mädchen u. Jungen

Privatschulinternat Schloss Varenholz u. Grabbe-Internat 32689 KALLETAL Tel.: 05755-9620 staatl. anerk. priv. Realschule in Ganztagsform, angegliederte Einrichtung für Jugendhilfe n.-konf. Mädchen u. Jungen

St. George’s School Cologne Engl. Internationale Schule Husarenstr. 20 50997 KÖLN Tel.:02233 – 80887-0 Mädchen und Jungen

Jugenddorf-Christophorusschule Cleethorpeser Platz 12 52639 KÖNIGSWINTER Tel.: 02223-92220 staatl. anerk. priv. Gymnasium mit integrierter Hochbegabtenförderung, staatl. anerk. priv. Realschule n.-konf. Mädchen u. Jungen

Internat Fredeburg Kapellenstraße 5-8 57392 SCHMALLENBERG Tel.: 02974-96210 Besuch der öffentl. Grund-, Haupt-, Real- u. Sonderschule, Gymnasium n.-konf. Mädchen u. Jungen

Priv. Schulen Krüger Westernkappelner Straße 66 49504 LOTTE-WERSEN Tel.: 05404-9627-0 staatl. anerk. priv. Wirtschaftsgymn., 2-jährige BFS u. Höhere BFS für Wirtschaft u. Verwaltung Besuch der öffentl. Grund-, Haupt- und Realschule n.-konf. Mädchen u. Jungen

Heinrich-Corsten-Schule Steinmetzstraße 59 41061 MÖNCHENGLADBACH Tel.: 02161-17091 staatl. gen. Ergänzungsschule Vorbereitung auf staatl. Prüfungen (Gymn., Realschule, Hauptschule) n.-konf. Mädchen u. Jungen

Internat Alzen Stockshöher Weg 1 51597 MORSBACH-ALZEN Tel.: 02294-7119 staatl. gen. Ergänzungsschule mit gymnasialem Schwerpunkt (Aufnahme von SchülerInnen aus Gymnasium u. Realschule) n.-konf. Mädchen u. Jungen

Collegium Johanneum Schloss Lohburg 48346 OSTBEVERN Tel.: 02532-870 staatl. anerk. priv. Gymnasium mit bilingualem Zweig (Engl.) Realschule kath. Mädchen u. Jungen

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Das sind die Internatsschulen in Niedersachsen, die Realschülerinnen aufnehmen könnten:

Paul-Gerhardt-Schule 37586 DASSEL a. Solling Paul-Gerhardt-Str. 1-3 Tel.: 05564-96080 staatl. anerk. priv. Ersatzschule Gymn. Kl. 7-13, Haupt- u. Realschule (öffentl.) ab Kl. 5 ev. Mädchen u. Jungen

Jugenddorf-Christophorusschule Elze Dr. Martin Freytag-Straße 1 31008 ELZE Tel.: 05068-4660 staatl. anerk. priv. Ersatzschule Gymn. mit Eingangsstufe Kl. 5+6 Haupt- u. Realschule extern n.-konf. Mädchen u. Jungen

Marienschule mit Internat für Mädchen 49584 FÜRSTENAU Tel.: 05901-309-0 staatl. anerk. priv. Ersatzschule Grund- u. Hauptschule, Realschule kath. Mädchen ab Kl. 1

Burgberg-Gymnasium Alter Kaiserweg 3 38667 BAD HARZBURG Tel.: 05322-96570 staatl. anerk. priv. Ersatzschule Gymnasium, Realschule n.-konf. Mädchen u. Jungen

Besonders groß ist die Auswahl zwar nicht, aber es wird eine sehr große Preisspanne (ab etwa 500 Euro aufwärts) abgedeckt.

Für eine Finanzierung der Internatsunterbringung über das örtlich zuständige Jugendamt ist zu berücksichtigen, dass eine Indikation nach Sozialgesetzbuch VIII §§ 34 und 35a gegeben sein muss (http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/08/index.php?norm_ID=0803501). Das Antragsverfahren dauert häufig sehr lange. Außerdem werden die Sorgeberechtigten oft mit einem hohen Eigenanteil an den Kosten in die Pflicht genommen, da die öffentlichen Haushalte sehr angespannt sind.

Viele Grüße

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Hallo Vicki21!

Der Wechsel ins Internat ist mit erheblichen Risiken verbunden. Dies liegt vor allem an der Schülerauswahl. Hauptgründe für die Entscheidung, ein Kind oder eine(n) Jugendliche(n) ins Internat zu schicken, sind gravierende Erziehungsprobleme.

Schulschwierigkeiten sind ebenfalls unter Internatsschülern sehr verbreitet. Diese beruhen aber oft auf erziehungsbedingten Defiziten ("Faulheit" aufgrund von Verwöhnung, fehlender Bereitschaft zu sozialer Anpassung aufgrund submissiven Erziehungsverhaltens usw.). Gern wird auch behauptet, die örtlichen (öffentlichen) Schulen seien zu schlecht. Hierbei handelt es sich in der Regel um so genannte Tarnmotive, die vorgeschoben werden, um die wirklichen Beweggründe für den Wechsel ins Internat zu verschleiern.

Nicht selten werden auch Problemfälle über Jugendämter in Internaten untergebracht. Die Internate wissen oft nicht, welche Risiken sie dabei auf sich nehmen, denn die Jugendämter verhalten sich nicht anders als die Eltern, wenn sie einen "Problemfall" los werden wollen: In der Regel werden die negativen Eigenschaften des Bewerbers verschwiegen oder zumindest heruntergespielt.

Wer sich für ein Internat entscheidet, muss mit erheblichem Drogenkonsum, Mobbing der "Neuen" bzw. der "Außenseiter" und "Opfer", Gewalt und sexueller Belästigung rechnen. Der Gruppendruck ist groß, denn jeder, der beim Saufen, nächtlichem Aussteigen oder ähnlichen Aktivitäten nicht mitmacht, könnte ja die anderen verpetzen.

Die Täter sind heute in aller Regel Mitschüler. Prügelnde oder übergriffige Pädagogen gibt es kaum noch. Unter den Internatsschülern besteht jedoch ein eisernes Gesetz, ähnlich der omertà (Gesetz des Schweigens) bei der Mafia: Wer petzt, kann gleich das Internat wechseln, denn er wird in der Internatsgemeinschaft nie mehr Fuß fassen. Das aber bedeutet: Es dauert sehr lange, bis Missstände in der Schülersubkultur des Internats ans Tageslicht kommen.

Mehr Informationen: http://internate-watch.npage.de/

Das war nun die schlechte Nachricht. Die gute ist: In jedem Internat kann man sehr unterschiedliche Erfahrungen machen, je nachdem, welcher Wohngruppe, Klasse usw. man zugeteilt wird, ob man Freunde findet, die einen schützen, weil sie in der Internatsgemeinschaft hoch angesehen sind usw. Es gibt auch Internatsschüler, die sich in ihrem Institut wohl fühlen und überwiegend gute Erfahrungen machen.

Aber sicher ist das eben nicht. Wenn man mal von irgendwelchen "Rütli-Schulen" in Großstadtghettos absieht, sind die Risiken eines Internatsaufenthalts deutlich höher als der Besuch der stinknormalen öffentlichen Schule nebenan.

Viele Grüße

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Ich hab Angst um meine Freundin und weiß nicht weiter. (Schulangst, Beziehung mit Älteren..)

Hallo :) Ich hoffe Ihr könnt mir helfen, ich fang am besten mal von vorne an:

Anfang letzten Jahres litt ich unter extremer Schulangst, stand kurz vorm Selbstmord und war knappe 4 Monate nicht in der Schule. Aber es war erst April und die Schule, auf die ich wollte nahm erst zum neuen Schuljahr welche an. Also ging ich für die 3 Monate auf eine Privatschule. Der letzte Dreck! Alles strohdumme, arrogante Bonzen Kinder, die einfach jeden fertig machen, der nicht mit den teuersten Klamotten und Handys rumläuft. Zu mir waren am Anfang alle nett, fand ich gut. Und da habe ich ein Mädchen kennen gelernt die richtig schnell meine beste Freundin wurde. Sie litt auch unter einer Schulangst und wurde von der 3. Klasse an immer gemobbt. Zudem war sie auch erst ein halbes Jahr auf der Privatschule, aber auch da wurde sie gemobbt. Sie hat mir erzählt, dass, bevor sie kam sie fast jeden zweiten Tag geschwänzt hat, weil es ihr zu viel wurde, aber seitdem ich da war, war sie fast jeden Tag da. So, dann gab ich mich also mit dem Mädchen ab und wurde mit ihr zum größten Opfer der Schule. Die letzten drei Schulwochen waren dann also bis zu den Sommerferien und die habe ich komplett durchgeschwänzt. Das Zeugnis wurde uns zugesendet und dann endlich, ich durfte auf die neue Schule! Ich hab mich dann zusammengerafft und ging wieder zur Schule. Es hat alles super funktioniert, nach einer Woche hatte ich kaum noch Angstattacken und viele neue Freunde. Nur dann war da noch die Freundin von der Privatschule. Sie ging für ca 6 Wochen auf eine andere Privatschule und dann gar nicht mehr. Seit den Herbstferien ging sie nicht mehr zur Schule. Stellt keine Fragen, ich weiß nicht wie sie sich da durchgemogelt hat. Jedenfalls ist ihre Mutter Alkoholikerin, der Vater ist richtig schlimm und wohnt 500 km weg und scheißt Geld und die Schwester zu dumm für die Sonderschule. Man könnte gar sagen ich bin die einzige, die sich um sie kümmert. Im Januar hab ich mich noch regelmäßig mit ihr getroffen und sie hat mir erzählt, dass sie jetzt bei einer Psychologin ist. Mir kam dann die Idee, dass die Psychologin vielleicht mal auf meiner Schule anrufen soll und fragen soll, ob sie auf meine Schule wechseln darf. Sie hat das 'angeblich' mit ihrer Psychologin besprochen und seit anfang Januar versucht sie anscheinend jemanden bei uns im Sekretariat zu erreichen, was wohl nicht klappt. Meine Freundin hat dann noch einen Jungen kennen gelernt. 8 Jahre älter (Freundin: 15 / Freund: 23) und nach einer Woche fingen sie an miteinander zu schlafen. Ich war wirklich enttäuscht wollte sie aber nicht noch mehr unter Druck setzen. Aber seitdem sie diesen Freund hat, meldet sie sich gar nicht mehr. Meine Schule nimmt ab der 10. Klasse keine Schüler mehr an, weil wir eh überfüllt sind. Ich bezweifel dass sie noch zu ihrer Psychologin geht und in einem halben Jahr ist ihre Schulpflicht vorbei. Ich weiß echt nicht was ich machen soll.. wie kann ich ihr helfen?

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Hallo Lara131297,

Deine Frage liest sich fast wie ein Roman. Meine Erfahrungen mit manchen Trolls auf diesem Forum machen mich da etwas misstrauisch.

Wer einer fremden Person wirklich helfen will, sollte einige strenge Regeln einhalten:

  • Gefahr der Selbstüberforderung

Es gibt Menschen, bei denen wird aus normaler Hilfsbereitschaft und Empathie eine Art Zwang, helfen zu müssen (sog. Helfersyndrom) und sich hierbei bis zur Selbstaufgabe zu engagieren. Hierbei besteht die Gefahr, den (vermeintlich) Hilfsbedürftigen zu sehr zu vereinnahmen (...braucht dringend meine Hilfe, ...nur ich kann helfen usw.). Als Helfer sollte man aber nie überidentifiziert sein, sondern eine gewisse Distanz zu dem Adressaten der Hilfe herstellen. Aus Deinem Satz "Ich war wirklich enttäuscht..." lese ich genau dieses Problem heraus.

  • Gegen seinen Willen ist niemandem zu helfen!

Ganz wichtig ist es, Hilfe nur dann anzubieten, wenn diese Hilfe auch gesucht wird. Dies scheint aber nach Deiner Darstellung momentan nicht der Fall zu sein. Deine Freundin hat im Moment offensichtlich andere Prioritäten (den älteren Freund). Also kannst Du Deiner Freundin im Moment gar nicht helfen. Dies musst Du Dir ganz nüchtern eingestehen.

  • Es gibt immer mehrere Wege

Momentan erscheint es Dir so, dass das Zeitfenster einer wirksamen Hilfe immer schmaler wird. Dies träfe aber nur dann zu, wenn Du die einzige wärst, die die notwendige Hilfe leisten kann, nur die von Dir entwickelte Lösung (Wechsel der Freundin an Deine Schule) hilfreich wäre und tatsächlich die Uhr abliefe. Dies ist aber nicht der Fall. Schulabschlüsse kann man auch zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, wenn man hierzu wirklich motiviert ist.

  • Hilfe hat Grenzen

Es gibt Fälle, wo man selbst nicht helfen kann. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht. Hilfsbereite Laien neigen oft zur Selbstüberschätzung und leisten dann oft falsche Hilfen, die die Probleme des Hilfsbedürftigen eher noch verstärken und ihn eher in der problematischen Situation fixieren. Ich warne in diesem Zusammenhang auch vor Symbiosen zwischen Helfer und Hilfsbedürftigem, die eigentlich nur dem Ego des Helfers gut tun. Schulangst kann eine schwere chronifizierte Störung sein, die in die Hand eines geschulten Therapeuten gehört. Und als Laie sollte einem bewusst sein, dass selbst die Fachleute oft scheitern. Lies mal den folgenden Aufsatz des Bremer Neurobiologen Gerhard Roth zum grundsätzlichen Veränderungspotenzial des Menschen (http://www.familienaufstellung.org/files/folien_roth_veraenderbarkeit.pdf). Hier kannst Du lernen, dass es Menschen oft erst in Extremsituationen gelingt, den Schalter umzulegen und dem Leben die richtige Richtung zu geben.

Viele Grüße

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Hallo Lonora,

Dein Problem betrifft die Grundsatzfrage "Internat - ja oder nein?". Dabei geht es allerdings nicht nur darum, in einem Internat objektiv "gut aufgehoben" zu sein. Es spielt auch der rein subjektive Aspekt mit hinein, sich persönlich "gut aufgehoben" zu fühlen. Letzteres kann durch einen Test nicht erfasst werden, weil die Faktoren, von denen dies abhängt (z.B. Freunde finden, von der Gemeinschaft angenommen zu werden, ausreichend Unterstützung von Lehrern und Erziehern zu finden usw.), in der Zukunft liegen, prinzipiell nicht einzuschätzen sind oder sich auch ständig verändern können.

Sicherlich gibt es Lebenssituationen, die für die "Lösung Internat" sprechen. Manchmal gibt es vielleicht sogar keine andere Alternative.

Und es gibt auch Gesichtspunkte, die gegen ein Internat sprechen, weil das Risiko eines Misserfolgs zu hoch wäre oder die finanziellen Voraussetzungen nicht zu erfüllen sind.

Besonders schwierig wird es immer, wenn es keine Alternative zum Internat zu geben scheint, aber auch Risikofaktoren vorliegen, die ein Scheitern im Internat wahrscheinlich machen. Leider ist genau dies bei vielen Anfragen, die mich in unserer Bildungsberatungsstelle erreichen, der Fall. Häufigstes Beispiel: Aufgrund schulischer und erzieherischer Defizite wäre ein Internat mit besonders intensiver Betreuung notwendig, das Geld reicht aber nur für ein "Wohnheim", das diese Leistungen nicht erbringen kann.

Und weil viele Ratsuchenden mit dem Rücken zur Wand stehen und im Grunde keine Alternative zu der Internatslösung haben, aber sich der Misserfolgsrisiken und Widersprüche im Grunde bewusst sind, herrscht zumeist sehr viel Unehrlichkeit im Hinblick auf die Angaben zur Familiensituation, zu den Eigenschaften des zukünftigen Internatsschülers u.a.m. Wer wenig Geld hat, versucht zum Beispiel die Probleme des Kindes/Jugendlichen herunterzuspielen, damit auch die Auswahl eines preiswerten Internats noch irgendwie plausibel erscheint. Insgeheim hofft man dann, dass das Internat schon irgendwie mit den Problemen zurecht kommen wird. Das sind aber zumeist Illusionen.

Ein Test, wie Du ihn Dir vorstellst, müsste durch raffinierte Kontrollfragen zunächst das Problem falscher Selbsteinschätzungen oder bewusst falscher Angaben neutralisieren.

Wie Du vermutlich selbst siehst, wären die üblichen Testverfahren hier überfordert und kaum geeignet, im individuellen Einzelfall wirklich Klarheit zu schaffen.

Ich kann mir keine andere Lösung vorstellen, als alle hier aufgeworfenen Fragen mit einem internatserfahrenen und geschulten Pädagogen/Psychologen zu besprechen. Nur so kann - allerdings auch hier ohne absolute Erfolgsgarantie - festgestellt werden, ob der Wechsel in ein Internat für Dich "passend" ist.

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