Seit ca. Einem Jahr stelle ich mir Fragen, die mir den Kopf zerbrechen.
Ich war schon lange nicht mehr verliebt. Im Dezember 2016 traf es mich das letzte Mal wirklich heftig. Die Beziehung war auch wirklich filmreif.... schön. Nichts, was ich bemängeln würde. Sie hielt nicht lange, weil sie auswanderte. Ich es ihr sogar riet, weil ich merkte, wie sehr ihr Herz dafür schlägt. Das war der Grund unserer Trennung. Ich hatte keinen Liebeskummer. Ich war glücklich für sie. Heute lieben wir uns immer noch. Aber auf ganz anderer Ebene.
Seitdem lief mir keine Frau mehr über den Weg, die mich umhaute (Juni 2017).
Ich fing an das Gefühl von Verliebtsein irgendwann (Ende 2018) sogar zu vermissen. Witzelte mit Freunden schon oft: "Ich weiss nicht einmal mehr, wie sich das anfühlt".
Ich suchte nie. Suche ich auch nicht. Ich bin ein Mensch der sich in seiner Umgebung, mit seinen Freunden und der Arbeit vollkommen im Reinen fühlt. Ich bin glücklich, fühle mich angekommen.
Anfang Dezember 18 lernte ich dann tatsächlich eine Frau kennen. Leider 800 km entfernt. Das ist mir noch nie passiert. Meine beiden Exfreundinnen lernte ich an der U-Bahn und am Weihnachtsmarkt kennen. Entfernung war für mich nie Thema.
Die 800km Frau u ich waren gleich ... auf einer Wellenlänge.... unser Austausch wurde intensiv, vertraut, die Telefonate lang. Sehr früh war klar, sie möchte mich besuchen. Und drei Wochen vor dem Besuch sprachen wir schon über Eventualitäten. Verlieben. Ehrlichkeit. Weil wir realistisch sein müssen. Nicht blauäugig sein dürften. Wir hatten keine großen Befürchtungen weil wir beide sehr reflektiert waren.
Sie war also da. Ich fühlte viel. Fühlte intensiv. Aber wusste nicht mehr zu benennen, ob es wirklich Verliebtsein ist. Es ist eingetroffen, was ich spaßeshalber prophezeit habe. Ich weiß nicht mehr, wie sich Verliebtsein anfühlt.
Kommunizierte ich auch mit ihr. Erklärte ihr meine Gefühle. Und auch nichr zu wissen, ob ich verliebt sei. Ich könne das nicht einordnen.
Erst als sie fort war, wurde mir klar, dass ich mich verliebt hatte.
Aber bewusst war, wir haben keine Zukunft. Wir würden nie in einer Stadt leben. Der Altersunterschied ist zu groß (meine Exfreundinnen waren auch 10 und 15 Jahre älter. Diesmal waren es 18...).
Erst litt ich ein wenig. Weinte sogar. Zwei Tage später... hatte ich radikal akzeptiert. Emotional distanziert. Die Verliebtheit ist weg. Wie ne Siefenblase zerplatzt. Nur ein bisschen Wehmut bleibt.
Ich kenne NIEMANDEN unter meinen Freunden, die so mit ihren Emotionen umgehen. Allgemein lernte ich noch nie so jemanden kennen.
Jetzt fange ich natürlich an mich zu fragen, ob das normal ist... oder es eine psych Ursache hat? Klar ist es ein Schutzmechanismus. Aber gibt es da noch tiefere Erklärungen? Allgemein bin ich nämlich ein Mensch, der sich schnell entfremdet. Ich kann Menschen irre schnell, gut u leicht ziehen lassen. Mit mir gebe es sicher niemals Beziehungsdramen.
Woran liegt das?